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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Konflikte sind lösbar! (was: Extreme Hitzewelle in den USA und Kanada)

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Konflikte sind lösbar! (was: Extreme Hitzewelle in den USA und Kanada)


Chronologisch Thread 
  • From: <klaus.oellerer AT oellerer.net>
  • To: <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Konflikte sind lösbar! (was: Extreme Hitzewelle in den USA und Kanada)
  • Date: Fri, 30 Mar 2012 20:39:50 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Hallo Bernd,

 

„Klima ist nicht nur das Wetter über 30 Jahre gemittelt, sondern wird hier ausführlich erklärt: http://de.wikipedia.org/wiki/Klima

Das ist die allgemeinübliche Definition vom IPCC und der WMO. Was meinst Du denn konkret was sich entscheidend ändert, wenn „kurzzeitig“ im Sahel wieder Dürre ist? Hat das was mit einem anthropogenen Klimawandel zu tun?

 

Fotovoltaik:

Ich kenne eine Energieberatung, die modular ausbaubar auf das energieautarke Haus mittels Fotovoltaik setzen für die man dann schon gerne etwas mehr ausgeben würde. Ich war überrascht wie nahe das an der Realität liegt. Bei diesem Modell ist der reale Anlieferungspreis für den Strom die Vergleichsbasis, der ja für Haushalte über 20 ct. oder so liegt.

Auf jeden Fall müssen Reservekraftwerke vorgehalten werden, was sich preislich auch nach oben auswirkt. Eine Speicherung des Solarstroms in großem Maßstab halte ich für die nächste Zukunft für ausgeschlossen.

Ich lasse mich gerne positiv überraschen, wenn in den nächsten 5 Jahren oder so für Hausbesitzer ohne Förderung die Marktreife hergestellt werden würde. Derzeit wird die Kilowattstunde noch mit 28,64 ct gefördert.

„Die finanzielle Förderung für den ins Stromnetz eingespeisten Solarstrom beträgt aktuell noch 28,74 Cent

je Kilowattstunde. Je nach Marktentwicklung sinkt sie allerdings in den nächsten Jahren um jährlich

bis zu 24 Prozent.“

http://www.ems-solar.de/uploads/media/Solarstrom_wird_Preisbrecher.pdf

 

Keine Ahnung, ob ich beim Parteitag Ende April sein werde.

 

Bis dann

Klaus

 

Klaus Öllerer

www.KlimaNotizen.de

 

 

 

 

 

 

Von: ag-umwelt-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-umwelt-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Frank Behr
Gesendet: Mittwoch, 28. März 2012 20:07
An: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [Ag-umwelt] Konflikte sind lösbar! (was: Extreme Hitzewelle in den USA und Kanada)

 

Hallo Klaus,

Am 28.03.2012 18:27, schrieb klaus.oellerer AT oellerer.net:

„Die Interpretationen zu den Grafiken sind teilweise ziemlich subjektiv, d.h. Klaus Öllerer sieht in den Statistiken nur das, was er darin sehen will und nicht das, was man insgesamt objektiv erkennen kann.“

Kannst Du mir sagen, was Du damit genau meinst?

Ja, hier ausführlich erklärt: http://de.wikipedia.org/wiki/Objektivität

 

Objektiv? Vielleicht immer noch besser als der geistige Wettbewerb. Hast Du nicht konkret etwas, was nicht objektiv ist?

Den Wikipedia-Artikel solltest nicht nur du, sondern auch mal alle anderen Leser dieser Mailing-Liste lesen, denn einige (nicht alle!) haben diesen kleinen Exkurs dringend nötig. Über Subjektivität und Objektivität zu philosophieren würde den Rahmen der Mailingliste sprengen. ;-)

„Mit was hat die gegenwärtige Dürre denn sonst zu tun, wenn nicht mit dem Klima?“

Klima ist Wetter über 30 Jahre gemittelt (Temperatur, Niederschläge, etc.). Ein Jahr Wetter (bspw. Dürre) geht dann mit 1/30 in das Klima bei den Niederschlägen ein.

Klima ist nicht nur das Wetter über 30 Jahre gemittelt, sondern wird hier ausführlich erklärt: http://de.wikipedia.org/wiki/Klima


Den Link kenne ich. Was willst Du damit genau sagen?

Dass deine Definition "Klima ist Wetter über 30 Jahre gemittelt" ziemlich falsch ist. Man kann Klima nicht auf eine auf 30 Jahre begrenzte statistische Zeitreihe mit Messdaten begrenzen.

 

ich versuche allerdings immer noch zu verstehen, welche Motivation dahinter steht, mit der Klimakatastrophen-Leugnung so viel Zeit und Energie zu investieren.“
1. Wenn es die anthropogene Klimakatastrophe nicht gibt oder geben wird, dann ist es auch keine „Leugnung“ von ihrer Nichtexistenz auszugehen. Klarstellung hilft hier nur der faktennahe Diskurs der verschiedenen Ansichten. Genau das versuche ich hier mit viel Geduld und Frustrationstoleranz (Selbsteinschätzung). Den Begriff „Leugnung“ o.ä. sollte man im Diskurs nicht verwenden, da er eine (gewollte?) Anlehnung an die Holocaustleugnung bedeutet und deshalb nicht fair ist.

2. Klimaschutz- vor allem der gegenwärtige panikartige und durch die befürchtete kommende anthropogene Klimakatastrophe befeuerte – ist inzwischen aus meiner Sicht zu einem Umweltzerstörer und Wohlstandsvernichter geworden:

* Biosprit: Monokulturen, (Regen-)Waldvernichtung, Menschenvertreibung (Afrika)

* Tiervernichtung: Vögel an Windmühlen (WEAs), Fische in Wasserkraftwerken (95 der Wasserkraftwerke, die 5% der Wasserenergie liefern sollen riesige Mengen von Fischen schreddern – aus Fernsehsendung mit Bürgerinitiative dagegen)

* Landschaftsbildzerstörung durch WEAs, leidende und kranke Anwohner, etc., Geothermie: bisher mindestens ein Ort, der durch aufquellendes Gips massive Schäden aufweist als Folge der Bohrung (en?).

* unnötige internationale Konflikte (Flüge und CO2, etc.)

* Die Alternativenergien Wind/Sonne sind auf absehbare Zeit nicht marktfähig (u.a. wg. Speicherproblem) und müssen teuer von allen bezahlt werden – gerade bei den sozial Schwächeren ist das ein zunehmend spürbarer Faktor.

* Die große gesellschaftliche Konzentration auf das Thema Klimaschutz in allen seinen Facetten behindert die Lösung anderer großer Probleme.

Gut, dem kann ich folgen. Bedeutet das, sobald die Alternativenergien Wind/Sonne marktfähig sind und das Speicherproblem gelöst ist und es keine EE-Förderung mehr gibt, und es quasi "egal" ist, ob es einen anthropogenen Effekt auf das Klima gibt, dass man auch von dir erwarten kann, dass du aus marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten Solarenergie (durch Solarpanels auf Dächern) und Windenergie (mit Vogelschutzmaßnahmen) befürworten würdest? Und welche anderen große Probleme meinst du? (Mir reichen Stichworte.)

 

Meine Wunschenergie ist schon lange die Sonne mit „Super“solarzellen und „Super“speichern. Begeistert verfolge ich die bisherigen Fortschritte. Aber, weil ich den großen Durchbruch auf die nächsten 2-3 Jahrzehnte noch nicht erfüllt sehe, benötigen wir – sagen wir mal - vielleicht bis zu 100 Jahren in denen im Wesentlichen die fossilen Energien mehr als ausreichend für alle zur Verfügung stehen. Forschungsförderung, Modellprojekte und auch eine realistische Begeisterung für den solaren Durchbruch (bspw. wie bei der Fahrt zum Mond in den 60ern) wäre ok.

Andere große Probleme: vor allem die Entwicklung der Entwicklungsländer (sauberes Wasser, Bildung, Strukturen, Moral, etc.), mehr Mittel in die Bildung hier, Erblast der Atomenergie beseitigen, etc.

Die Netzparität von fotovoltaisch erzeugtem Strom wird dieses Jahr erreicht. "Bereits im Jahr 2013 wird der Solarstrom aus großen Photovoltaik-Anlagen das Förderniveau von Windkraftanlagen auf dem Meer (Offshore) erreichen. Laut Bundesverband Solarwirtschaft könnten schon 2017 neue Solarstromanlagen auf Gebäuden ohne finanzielle Förderung rentabel betrieben werden." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Photovoltaik#Stromgestehungskosten ). Hybridkraftwerke, womit sich der Strom aus Wind und Sonne in Form von Wasserstoff speichern lässt, sind keine Utopie ( https://www.enertrag.com/projektentwicklung/hybridkraftwerk.html ). Der von dir erhoffte "Durchbruch" ist also schon in 5 Jahren realistisch, vielleicht sogar früher, wenn man sich die Zwischenbilanz und Ausblick der Bundesregierung bezüglich der Energiewende anschaut ( http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/energiewende-auf-gutem-weg,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf )
Und damit können dann auch viel leichter die von dir angesprochenen großen Probleme in Entwicklungsländern gelöst werden. Dort ist es z.B. einfacher, eine Solaranlage aufzustellen statt ein Kohlekraftwerk.
Immerhin haben wir - bei gegensätzlichen Standpunkten - doch eine gemeinsame Linie gefunden - zumindest aus meiner Sicht!
Vielleicht sollten wir einfach mal die unterschiedlichen Ansichten "abhaken" und uns auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren, damit sich ein paar Synergieeffekte in der AG ergeben.
Die unterschiedlichen Sichtweisen werden nun schon seit Monaten ausgiebigst dargelegt - und keiner kann den anderen überzeugen. Also hätte man sich die Zeit eigentlich sparen können bzw. sinnvoller investieren können.
Bist du eigentlich auch Ende April auf dem Bundesparteitag in Neumünster?
Beste Grüße
Frank (DerBär)

Bis dann

Klaus

 

Klaus Öllerer

www.KlimaNotizen.de

 

 

 

 


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