Re: [Ag-umwelt] Ernergieeffizienzlabels

[Guido Körber <koerber AT codemercs.com>]

Bitte nicht die Top-Runner Sau schon wieder durchs Dorf treiben. Der Nachteil 
davon ist, dass Exoten aus dem Markt verbannt werden, frag mal die High-End 
HiFi Branche zu dem Thema.

Top-Runner ist auch nicht notwendig, da mittlerweile die Kunden die Geräte 
schlechterer Effizienzklassen mit Ignoranz strafen, es gibt da einen gut 
funktionierenden Marktmechanismus. Nur macht das aktuelle Label keinen Sinn 
mehr und das war bereits bei seiner Einführung absehbar. Die Unterscheidung 
mit "A" bis "A+++" ist für den Kunden nicht als duetlicher Unterschied 
ersichtlich, ersteckt sich aber über 60% Unterschied im Energieverbrauch und 
in der höchsten Klasse sind schon Geräte die eine weitere Klasse höher sein 
müssten, die es aber nicht gibt.

Die fortlaufende Numerierung dürfte die beste Option sein, da dieses Label 
sich automatisch anpasst und eine einfache Vergleichbarkeit erlaubt. Wenn 
neben der "Zensur" ein Datum steht, dann wird das den Kunden eher verwirren 
als ihm helfen, wer weiss denn auswendig welche Geräte aktuell sind und was 
die Vergleichswerte wären? Die Kriterien für die Einreihung in die Klassen 
müssten bei einigen Produkten aber neu definiert werden, z.B. bei Autos ganz 
krass.


Am 20.01.2012 um 13:01 schrieb Frank Behr:

> Hallo,
> 
> wie es im Artikel steht, ist die derzeitige (und vermutlich zukünftige) 
> Kennzeichnung für den Verbraucher verwirrend und wenig transparent.
> Also ein Thema für Piraten.
> Eine Kennzeichnung muss nachvollziehbar und einheitlich und einfach 
> vergleichbar sein.
> Außerdem müssen die Label jetzt schon auf zukünftige (noch nicht erreichte) 
> Entwicklungen vorbereitet sein.
> Meiner Meinung nach war eine Kennzeichnung mit Buchstaben und Farben zwar 
> in den neunziger Jahren ein Anfang, aber ohne langfristige Perspektive.
> Zudem müsste es eine "Gesamtnote" (so ähnlich wie bei Stiftung Warentest) 
> geben, die sich aus Einzelnoten zusammensetzt, mit Datum, wann diese 
> erteilt wurde. Wenn also ein Gerät im Jahr 2012 eine Gesamtnote 1,5 
> bekommen würde, mit begründeten Basisdaten, könnte man daraus im Jahr 2017 
> eine adäquat schlechtere Note errechnen, aufgrund des 
> Technologiefortschritts und den veränderten Vergleichsdaten.
> Das ist jetzt nur eine Idee, vielleicht wäre auch eine Skala von 0 bis 100 
> denkbar, mit Stellen hinter dem Komma.
> Außerdem gibt es noch andere Ansätze, z.B. das Top-Runner-Modell: 
> http://www.uba.de/uba-info-medien/4122.html
> Oder man passt die bestehenden Energieeffizienzlabels jährlich an und 
> versieht die Labels der damit ausgestatteten Geräte mit einer Jahreszahl, 
> aus welcher das Label stammt.
> 
> Gruß
> 
> Frank
> 
> Am 19.01.2012 13:09, schrieb Guido Körber:
>> Wir hatten beim letzten Mumble ja kurz das Thema Energieeffizienzlabels 
>> und deren teilweise unsinniger Ausgestaltung. Momentan sieht es so aus, 
>> als wenn die Haushaltsgerätehersteller wieder anfangen gegen das 
>> bestehende, unsinnige Label vorzugehen:
>> http://www.business-wissen.de/nachrichten/haushaltsgeraete-bekommen-einfachere-energiekennzeichnungen/?ref=rss
>>  
>> 
>> Wollen wir zu dem Thema was machen? Die Labels für Autos und Fernseher 
>> sind ja auch unsäglich dumm, der Hummer beispielsweise bekommt wohl ein A, 
>> weil er so schwer ist und relativ zur unsinnigen Masse wenig verbraucht.
>> 
>> Bei den Haushaltsgeräten könnten wir voraussichtlich konstruktiv mit dem 
>> ZVEI zusammen arbeiten, bei Autos sehe ich schwarz mit den Herstellern auf 
>> einen Nenner zu kommen. Bei den Fernseher sollte es eher besser aussehen, 
>> so weit ich es mitbekommen habe sind die Unterhaltungselektronik-Leute 
>> auch nicht glücklich mit dem von der EU verzapften Label.
>> 
>> Die aktuelle Definition des Labels für Haushaltsgeräte wurde wesentlich 
>> durch die grünen NGOs und die Umweltminister in der EU Kom verzapft. Die 
>> waren der Meinung, dass es für den Endkunden zu kompliziert ist ein Label 
>> mit steigenden Zahlen für bessere Effizienz, das also problemlos an den 
>> technischen Stand angepasst werden kann, zu verstehen. Statt dessen haben 
>> wir jetzt A, A+, A++, A+++, die alle kaum noch ausreichen, u.a. weil die 
>> Geräte in der A+++ Klasse schon wieder weit auseinander liegen, es aber 
>> keine weitere Klasse für bessere Geräte gibt.
>> 
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