Re: [Ag-umwelt] Diese Liste ist ab sofort moderiert

["frank schneider" <frank-schneider90 AT gmx.de>]

Hallo Volker, 
unsere Großeltern, wenn sie damals, als sie noch jung wahren, auf dem Lande 
gelebt hatten (1930), produzierten in etwa so viel, wie sie auch 
verbrauchten, na so in etwa. Das kam fast an einer Subsistenzwirtschaft 
heran. Da gab es kein Verbrennungsmotor, noch ein elektrisches Gerät und eine 
Müllabfuhr gab es auch nicht, da alles weitestgehend selbst erzeugt wurde. Es 
war auch nichts zum Wegwerfen. Auch die Sachen wurden aus selbst gesponnenen 
und gewebten Stoff gemacht (kann meine Oma noch sehr gut). Auch der Anspänner 
und die Ackergerätschaft wurden selbst gezimmert und geschmiedet. Das Holz 
kam aus dem Wald (keine fossile Kohle).

Dann kamen neue Gebrauchsgüter und noch viele mehr mit dem Strom. Und wenn 
wir heute jedes Haus dieser Welt am Strom anschließen würden, dann währe 
morgen die Kohle aufgebraucht. Das ist aber die Eigenschaft der 
Marktwirtschaft. Sie möchte immer mehr Markt und immer mehr Handel treiben, 
um Geld verdienen zu können. Menschen werden dabei abhängig von diesen 
Produkten und verlernen ihre alte Lebensweise, geben diese auch räumlich auf 
(irreversibel).

Der Produzent produziert immer mehr und dem Kunden geht das Geld aus, da er 
nicht so viel selbst Produziertes verkaufen kann, wie er einkauft. Dann hat 
der Produzent (auch abhängig geworden) auch ein Problem und möchte noch mehr 
Markt ... und wenn er nicht gestorben ist ... usw. Das ist eine unendliche 
Geschichte. 

Also Marktwirtschaft, die diesen Wettbewerb auf die Fahne schreibt, ist 
Umweltkiller Nr.1. Wir müssen im Sinne der Nachhaltigkeit und Gestaltbarkeit 
der Gesellschaft dafür sorgen, dass Produzenten am Standort effizient nur so 
viel verkaufen können, wie ihr regionaler Markt auch an Kaufkraft hat. Und 
Regionen nur so viel kaufen können, wie sie auch selbst wertaufgewogen 
produzieren können. Da ist aber noch nicht alles gesagt.

Qualitatives (alt: natürliches) Wachstum ist aus gesellschaftlicher Sicht 
Innovation und Investition. Quantitatives (alt: unnatürliches) Wachstum ist 
Rationalisierung, Intensivierung und Zentralisierung. Alle Wachstumsformen 
sind wichtig, doch ohne Abstimmung ist Ökologie nicht möglich.

Frank

-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Wed, 14 Dec 2011 03:10:47 +0100
> Von: "Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>
> An: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-umwelt] Diese Liste ist ab sofort moderiert

> Ahoi!
> 
> On 14/12/11 02:33, frank schneider wrote:
> > Unverständnis?
> Ja.Bei mir.
> > Was bringt uns um? Entropie fossiler und anderer Lagerstätten. Die
> brauchen wir, wenn wir oder andere durch Wachstum hinzugekommene
> Bevölkerungsgruppen, Innovationen unserer Zeit gebrauchen wollen und 
> können, wenn
> Märkte sich ausweiten, wenn immer allumfassender Wettbewerb immer mehr 
> Märkte
> dieser Welt erfasst, Politiker darin die Lösung für die Beseitigung der
> nationalen Strukturdefizite sehen, wenn es für die Politik keine
> Instrumente gibt, aus gesellschaftlicher und globalökologischer Sicht 
> qualitatives
> Wachstum losgelöst vom Quantitativen zu generieren.
> Kannst Du das bitte so darlegen, dass das möglichst alle verstehen
> können.
> 
> Du packst hier zu viele Aussagen in zu wenige Sätze. Auch wenn ich denke
> irgendie zu ahnen, was Du willst, so fällt es mir doch sehr schwer.
> 
> Beste Grüße
> 
> Volker
> 
> 
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