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ag-meinungsfindungstool - [Ag Meinungsfindungstool] Automatisierte, neutrale Meinungsverdichtung

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

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[Ag Meinungsfindungstool] Automatisierte, neutrale Meinungsverdichtung


Chronologisch Thread 
  • From: Wachowski <Wachowski AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Ag Meinungsfindungstool] Automatisierte, neutrale Meinungsverdichtung
  • Date: Wed, 07 Nov 2012 14:12:37 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo

In den ganzen Diskussionen zur Antragsreihenfolge für den kommenden BPT sind mir folgende, unsortierte und bisher noch nicht sonderlich detailierte Gedanken in den Sinn gekommen:

/1. Technische Ermittlung des mehrheitlichen politischen Kompasses der Partei, Schwer-Punkt-Mengen Projektion

Grundlage: = Auslesung folgender Felder aus DB:
[pc_ec, pc_soc, pt_cos_nat, pt_sec_fun, pt_vis_rea, pt_ana_aut, pt_com_cap, pt_pac_mil, pt_eco_ant]

2. Feststellung der politischen Polarisationen der Antragssteller, gleiche Feldabfrage

3. Beides gegeneinander laufen lassen, dann Ranking im Sinne der größten Mengenübereinstimmung, radiale Abstufung im Sinne abnehmender Punktdichte der Schnittmengen. PlugIn's sind bestimmt irgendwo da, da dann mit nem User Exit rein, Listviewer zur Auswertung, damit dann zu Open Office oder Excel.

Alle 662 Anträge in allen unterschiedlichen Qualitäten bilden als Gesamtheit die derzeit nunmal einzige greifbare vorhandene Schwarm-Meinung. Eine subjektive Selektion, Gewichtung oder gar teilweise Auslassung bedeutet in meinem Verständnis eine Veränderung der aktuellen sich in allen Antragen manifestierenden Gesamtmeinung.

Subjektiv wird Einfluß auf dieses gesamte Meinungsbild genommen, indem eine geringere Anzahl Menschen, wie auch immer diese zustande kommen mag, mit jeweils subjektiver Eigenmeinung "ausmisten". Objektiv jedoch kann eine Komprimierung des Gesamtbildes meiner Ansicht nach nur mit neutralen technischen Mitteln der Datenverarbeitung erfolgen. Wobei sich hierbei die Frage stellt, ob nicht ein Zertifizierungszwang dieser Mittel vom Gesetzgeber vorgegeben ist. Auch nicht-technische Verfahrensweisen sind überdies natürlich vom Gesetzgeber (Parteiengesetz, welches ggü. der Satzung vorrangig ist) reglementiert. Insofern könnten die selbstgenerierten Ergebnisse eines eigenen technischen Tools evtl. einfach in einem den gesetzlichen Regularien entsprechenden nicht-technischem Abstimmungsprozess aufgehen.

Eine Kommission kann sich höchstens als "Räumkommando" um die Reduzierung von Redundanzen kümmern (hierbei also tatsächlich Ausmisten, allerdings nur von Duplikaten, nicht von Qualität oder Inhalt als solchem - die Antragsteller sollten klären, wie sie diesen
Redundanzbegriff definieren.)

Der "Output" dieses Verdichtungsprozesses wird in der Folge auf diesen weiteren ebenso konkret zu definierenden Entscheidungsprozess "vererbt". Dieser Prozess könnte dann eine Bezeichnung wie "Generalversammlung für ein Grundsatzprogramm" tragen. Für alle 35000 Mitglieder in der Kürze ein rechtlich und technisch sicheres und stabil funktionierendes Tool zu basteln, das dann auf tragfähige Hardware zu packen und zu garantieren, dass jede/r Stimmberechtigte auf seiner Seite auch die erforderliche Hardware hat, ist ein massives Problem. Es gibt ja aber noch die gute alte Post. Die Frage ist, ob Porto + ID-Sicherung (Personalausweisprobe) + Durchführungsnebenkosten an dieser Stelle ein sinnvolles Investment sind. "Grand Unified Opinion" = unbezahlbar./

Zumindest mal ist diese grundsätzliche Idee in den Forumsdiskussionen, die ich mit anderen Interessierten führen konnte, nicht komplett abgelehnt worden.

Nach meiner Kenntnisnahme der durchzuführenden Limesurvey endete die Diskussion mit meinen folgenden Fragen:

/Durch die Einräumung der Antwortmöglichkeit an eingetragene Mitglieder, und zwar nur Piraten ohne Dualmitgliedschaft unterlaufender False Friends, natürlich, wurde sichergestellt, dass ein realer Mensch nicht zehn virtuelle Abstimmungsidentitäen gewichten kann, nehme ich an. Und mangels "zuordnungsverschlüsselnder Drittinstanz" ist die Anonymität der "Vorwahl" nicht hergestellt, glaube ich. Oder wie habt ihr das technisch gemacht? Und wie wurde sichergestellt, dass in die Umfrage nicht extern in Abstimmungstunnel eingegriffen werden kann? Eine Dokumentierung/Protokollierung der ganzen Vorgehensweise sollte zudem revisionsfest, auch im Sinne des Gesetzgebers, sein. Warum wird des Weiteren bei der Wahlmöglichkeit zentral im Anfangsschritt mit Selektion durch Quantifizierung eingeschränkt (keine absolute Gleichrangigkeit der Einzelelemente der Gesamtantragsmenge bei binärer Antwortmöglichkeit?) Wieso "verschwenden" Piraten wie Mitglieder soviel wesentlich besser nutzbare Zeit und Mittel im Vergleich zu automatisierter Verdichtung? Wo bleibt bei alledem, bei diesen unsicheren Schnellschüssen aus schierem Handlungszwang, der Fortschritt und die Zukunftsperspektive, wenn man nicht über Entwicklungsversuche, sozusagen Feldversuch in Laborform, Richtungen für dezentrale Parteitage oder Bundestagswahlen vorzugeben versucht? Und welchen Sinn hat bei alledem die Antragskommission, wenn ohnehin allen Mitglieder per Email die theoretische Möglichkeit eingeräumt wird, eventuell mitzustimmen? Meine hier gemachten Annahmen können natürlich genauso falsch sein wie Eure, deshalb frage ich mal nach./

Empfohlen wurde mir dann, an einer Stelle, die sich zentral mit dem Thema auseinandersetzt, Kontakt aufzunehmen.

Außerdem war nicht zuletzt auch meine Person sehr interessiert an der Frage, wie man gewichtend mitwirken kann, ohne eingetragenes Parteimitglied zu sein, was dann letztendlich gedanklich auch dazu führte, Wahlen als solche komplett im Rahmen von electronic government durchzuführen und Parteitage vollständig dezentral zu organisieren.
Auch eine administrative Umsetzung einer bGE - Konzeption ist davon in meinen Augen betroffen.

Das Thema electronic government ist eine Angelegenheit, die mich sehr interessiert, habe selbst letztes Jahr im Gebiet Außenhandel/Zoll ein e-government System (ATLAS / SAP GTS / Seeburger BIS) geplant und realisiert, und sehe in dem Thema eigentlich einen zentralen Baustein für zukünftige administrative und soziale Prozesse.

Dann habe ich mir vorher mal im Wiki angeschaut, was die Piraten tun wollen, um auf effiziente Weise eine technische Lösung zur Meinungsfindung zu finden, die nachvollziehbar, konsistent, emotionslos, neutral und transparent zu Ergebnissen kommt. Das, was ich aus Roadmap und der bisherigen Evaluation erkennen konnte, läuft doch ungefähr hinaus auf einen Algorithmus, der - nach Auflösung des Problemes verteilter, unterschiedlicher Plattformen und Einzelmeinungsquellen - in etwa nach folgendem Prinzip funktionieren könnte:

http://www.whatisedgerank.com/

Ich glaube das könnte eine gute Entwicklungs - und Arbeitsgrundlage sein für mögliche Tools, die Piraten zum Einsatz bringen könnten.

Wie gesagt, mich interessiert das Thema sehr, und vielleicht könnte man durch einen informellen Austausch profitieren.

VG
Lars




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