Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Konkret werden!

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

Listenarchiv

Re: [Ag Meinungsfindungstool] Konkret werden!


Chronologisch Thread 
  • From: Alexander Praetorius <alexander.praetorius AT serapath.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Konkret werden!
  • Date: Wed, 19 Sep 2012 15:43:34 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>

2012/9/19 WSchallehn <WSchallehn AT news.piratenpartei.de>

Marc schrieb so schön von einem "DSFS (Discussionsystem Framework Standard ;o)"

Das wäre eine Aufgabe für den Heroen Atlas - wenn man es als von vornherein allumfassende Zielstellung ansieht. Mit einem solchen Anspruch würden wir uns hoffnungslos übernehmen. (Fürchte ich jedenfalls).

Ich glaube das ist machbar. Wenn nicht bei den Piraten, dann nirgendwo.
Die Infrastruktur, sowohl was die innere Einstellung der meisten Piraten, als auch die Fähigkeiten angeht, ist denkbar günstig.

Ich glaube wir können uns da Unterstützung von metagovernment.org holen und Thomas von der Elbe war ja auch zu meiner Freude und Überraschung bei der letzten Sitzung mit dabei.
metagovernment.org hat sich auch schon intensiv Gedanken um etwas gemacht das man DSFS nennen könnte.
Es wäre sicher sehr gut "Michael Allen" von metagovernment.org mal dazu einzuladen, aber auch Thomas von der Elbe ist da sicher ein guter Referent :-)
 

Natürlich sollten wir alle parallelen Entwicklungen höchst aufmerksam verfolgen. Aber meine dringliche Bitte:
Wer hier Hinweise auf parallele Entwicklungen einbringt, der sollte auch ganz konkret sagen, was davon hilfreich und verwendbar ist.

Z.B. die neuesten Links auf "Open Voting" und "Vote mirroring". Ich habe dort nur eine wirklich grenzenlose Erzeugung von Texten und Bewertungen gesehen - also grob gesagt Wiki9999 zum Quadrat. Wenn ein Netzwerk das leistet, dann wird selbst der aktivste Leser nach einer Woche 1/100, nach zwei Wochen 1/1000, und nach einem Monat nur noch einen unbedeutenden Bruchteil der Informationen bewältigen können. Partizipation wird dadurch systematisch(!!) auf enge Zirkel von Spezialisten beschränkt. Ist das nicht genau das Gegenteil von dem, was wir wollen?? (Freilich: wer ist eigentlich "wir"?)

:-) Schön gesagt.
Aber ich glaube trotzdem das dieser Ansatz richtig ist.
 

Auch die von ThomasE so anschaulich vorgestellte Votorola-Pyramide aus 10er-Gruppen scheint mir höchst suspekt.

Ja, suspekt war es dir auch schon, als ich dir gedanklich diesen Ansatz näher legen wollte. Mit völlig anderen Worten, aber es geht um das gleiche Prinzip.
Es ist tatsächlich sehr schwer diese Prinzipien zu vermitteln. Wenn man weiss worum es geht ist es leicht, wenn man es jemandem erklären will der es noch keine konkrete Vorstellung davon hat, dann ist es wirklich schwierig habe ich festgestellt.
 
Zunächst erinnert mich dieses Delegierungssystem an den "demokratischen Zentralismus" der DDR. Aber genau dasselbe System von Delegiertenkonferenzen realisieren doch auch alle heutigen etablierten Parteien.

Nee. Das tolle ist an dem System, man delegiert nicht an eine Person (auch wenn immer eine Person mit der Delegierung verknüpft ist), sondern man delegiert an einen Inhalt.
Das ist das was ich gemeint habe damit, dass man eine "PASSAGE" eines anderen Standpunktes durch Abstimmung/Dafürstimmung in den eigenen übernimmt.
Dadurch bilden sich ebenfall solche Bäume in denen Inhalte miteinander verknüpft sind über das "Dafürstimmen". Es bilden sich solche Bäume wie die die Thomas beschrieben hat.
Das tolle ist, dass Mehrheiten sich sehr flexibel ändern können.

 
Und überall ist es dasselbe: schon auf der zweiten und spätestens auf der dritten Ebene "machen" die Delegierten etwas ganz anderes, als an der Basis gedacht war.

Die Delegation ist kein Freibrief. Sie ist bezogen auf einen konkreten Vorschlag.
Wenn auf der 3ten... meinetwegen auf der 8ten Ebene einer Mist baut, so kann auf der 4ten oder 5ten Ebene ein unzufriedener einfach seine Stimme für einen Konkurrenzvorschlag vergeben, wodurch dem Teilnehmer auf der 8ten Ebene ein ganzer Stimm-Unterbaum für seinen Vorschlag wegbricht.

Man entzieht seine Stimme nicht in dem man einer Person seine Stimme entzieht, sondern in dem man textuell seine Meinung ändert.
Also andere Passagen unterstützt bzw. bisherige Passagen nicht mehr unterstützt.
(Remember: Eine Passage kann und ist in der Regel wohl Deckungsgleich mit dem was du Kernaussage nennst)
 

Ist das nicht genau das Gegenteil von dem, was "wir"(s.o.!) wollen?? Hat nicht gerade aus diesem (guten!) Grunde die Piratenpartei das Delegiertenprinzip für den BPT verworfen?

Ich glaube hier gibt es noch Missverständnisse.
VORSCHLAG:
Falls auf dem nächsten Mumble dafür votiert werden sollte, das wir Vertreter der verschiedenen Projekte mal einladen um diese vorzustellen so möchte ich Vorschlagen für VOTOROLA den Software-Entwickler "Conseo" einzuladen.
Er kann auch sehr gut erklären und ich denke es hilft das Projekt auf unterschiedliche Weisen vorgestellt zu bekommen.
Ich mach das anders als Thomas und Conseo würde es wieder anders machen :-)
 

Es mag ja sein, dass ich da etwas falsch sehe. Aber die aktuelle Distanzierung der LQFB-Autoren vom gegenwärtigen Missbrauch ihres Produktes sollte allen sehr zu denken geben, die da von grenzenloser Meinungsvielfalt träumen. Konkretheit tut not.

Ja, LQFB, auch wenn Leuchtturmprojekt, kann das "Soziale Skalierungsproblem" nicht lösen.
Meiner Meinung kann das nur Votorola bzw. Wiki9999. Alle anderen Konzepte scheitern bereits im konzeptionellen Design des Systems.

Das "Soziale Skalierungsproblem" meint die Unüberschaubarkeit von Anträgen, Diskussionen und Vorschlägen in Systemen die filterbare Listen erzeugen.
Ab einer gewissen Beteilligungsfrequenz oder alternativ ab einer gewissen Anzahl von Teilnehmern, gibt es so extrem viele neue Vorschläge und Beiträge, das der Überblick verloren geht.
Welche Themen bzw. Vorschläge sieht man als erstes?
Nach Unterstützung? Nach Neuheit? Nach aktueller Aktivität? ...egal wie man filtert, man trifft eine Vorauswahl die beeinflusst, vorallem wenn es um so ein zentrales wichtiges System geht.
Wie ist das mit Themen? Egal wie man kategorisiert, man zwingt damit ein WELTBILD auf und Vorschläge die eigentlich zwischen Kategorien anzusiedeln sind, müssen künstlich in das vorgegebene Schema gepresst werden.

Das einzige was danach noch bleibt ist also mithilfe von TAGS zu versuchen das ganze irgendwie übersichtlicher zu machen.
Muss dieses Tagging manuell gemacht werden? Oder wird es automatisch gemacht?
Wer kann noch nachvollziehen wer was wie wo taggt und ob dabei eine Beeinflussung geschieht?

Im Grunde nimmt man das PROBLEM im Design des Systems mit auf und versucht es anschliessend durch "technische Kniffe" wieder auszugleichen bzw. herauszubügeln.
Votorola braucht diese Mechanismen nicht, denn das System strukturiert sich vom Konzept her in der Diskussion selbst.
(Was nicht heisst, das man die technischen Konzepte wie Filtering, Tagging, Sorting, Categorizing, etc...) nicht ebenfalls auch bei Votorola nutzen kann, wenn man möchte.)



 

Leider muss ich hier erstmal abschließen.

Gruß!
Wolfgang

--
Ag-meinungsfindungstool mailing list
Ag-meinungsfindungstool@lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-meinungsfindungstool



--
______________________
Alexander Praetorius
Rappstraße 13
60318 Frankfurt am Main
Germany
+49 (0) 163 331 337 0
alexander.praetorius AT serapath.de
http://www.serapath.de
¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯



Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang