ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft
Listenarchiv
- From: Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>
- To: Mailingliste der AG Landwirtschaft <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Fwd: [NWOrni] Ausgabe Nummer 2042
- Date: Mon, 2 May 2016 05:19:35 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
- List-id: Mailingliste der AG Landwirtschaft <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>
Und ich dachte schon, die AG-Lws wäre längst eingestellt worden. Ewig nichts
mehr mitbekommen…
Grob verallgemeinernd könnte man natürlich sagen: Je intensiver die
Landwirtschaft, desto extensiver die „Naturinhalte“. Und andersherum genauso.
Wie immer muss es sich aber nicht nur ökologisch lohnen, sondern auch
ökonomisch. Und das ist bei Biolandbau und ähnlichen Systemen leider nur
solange der Fall, wie sie Nischen bleiben. In der breiten Masse (würden alle
es machen) wäre es in der Tat schrecklich ineffektiv und würde die
Nahrungsmittelversorgung stark gefährden. Allein auch schon durch den hohen
Preis für den Verbraucher, wenn man diesen in irgendeiner Weise sicherstellen
könnte bei weit größerer Verbreitung solcher Landbaumethoden. Was aber nicht
der Fall sein wird, wenn es alle so machen sollten, dann wäre dieser
„Öko-Preis“ ebenfalls im Keller und die Arbeit würde sich für niemanden mehr
lohnen.
So oder so haben wir in der Landwirtschaft gerade ganz andere, wesentlich
gravierendere Probleme. Falls mal jemand die Lebensmittelpreise aktiv
verfolgt. Der TetraPak Milch wird demnächst für 45 Cent zu erwerben sein. Die
Bauern erhalten aktuell gerade mal noch um die 23 Cent per Kilo, Tendenz
stark fallend. Die ersten Kollegen bekommen schon nur noch 15 Cent
ausbezahlt. Es rollt eine riesige bäuerliche Konkurswelle durchs ganze Land!
Wenn da nicht dringend politisch gegengesteuert wird (und wirtschaftlich ist
da kein Aktionismus zu erwarten) braucht man sich um Biolandbau auch recht
schnell keinerlei Gedanken mehr machen…
Gruß, Det
> Am 02.05.2016 um 00:31 schrieb Birgitt Piepgras
> <Birgitt.Piepgras AT piratenpartei-sh.de>:
>
> Hallo Hanns-Jörg,
>
> Hinter dem Projekt Ritzerau steckt Fielmann, der Brillenmagnat
> http://is.gd/Iyct1Q
>
> Von Anfang an ist das ganze wissenschaftlich durch die Christian
> Albrechts Universität Kiel begleitet worden, Fielmann hat auch das
> finanziell unterstützt http://is.gd/JTlFMr
>
> Ist einfach nur eine Info, nicht wertend gemeint.
>
> Ein mumble wäre schön, nur kommt da ja leider keiner :(
>
> Liebe Grüße,
> Birgitt
>
>
>
> On 01.05.2016 20:53, Hanns-Jörg Rohwedder wrote:
>> Hej,
>>
>> hier mal was interessantes aus Schleswig-Holstein.
>>
>> Wann wollen wir mal wieder mumbeln? Der nächste turnusmäßige Termin wäre
>> nach meinem Kalender der Mittwoch, 04. Mai.
>>
>> Hanns-Jörg
>>
>>
>> -------- Weitergeleitete Nachricht --------
>> Betreff: [NWOrni] Ausgabe Nummer 2042
>> Datum: 1 May 2016 09:59:32 -0000
>> Von: NWOrni AT yahoogroups.de
>> Antwort an: Keine Antwort <notify-dg-NWOrni AT yahoogroups.de>
>> An: NWOrni AT yahoogroups.de
>>
>> Es befindet sich eine Nachricht in dieser Ausgabe.
>>
>> Themen in dieser Ausgabe:
>>
>> 1. [OAGSH]_Landschaft_lebt-_wenn_man_sie_l=c3=a4sst
>> Von: Eckhard_M=c3=b6ller
>>
>>
>> Beitrag
>> ________________________________________________________________________
>> 1. [OAGSH]_Landschaft_lebt-_wenn_man_sie_l=c3=a4sst
>> Gesendet von: "Eckhard_M=c3=b6ller" eckhard.moeller AT teleos-web.de
>> eckhardmoeller
>> Datum: Sam 30, Apr 2016 21:11
>>
>> Liebe Beobachter,
>> heute (30.04.2016) war ich zum vierten Mal in diesem Jahr auf Hof
>> Ritzerau. Noch sieht es dort auf den 160 ha Biolandbauflächen nicht sehr
>> spektakulär aus, großflächig keimt gerade das Sommergetreide, im Roggen
>> sind ganz klein die ersten Blätter des Mohns zu sehen, der Ehrenpreis
>> blüht.
>> Trotzdem war das Gebiet lebendig: Unüberhörbar sangen 47 Feldlerchen,
>> etliche Goldammern, Dorngrasmücken, 2 Braunkehlchen, der Kuckuck rief.
>> Eine jagende Wiesenweihe wurde von zahlreichen Schafstelzen verfolgt. An
>> vertrauter Stelle saß das Rebhuhn-Paar und um 11:30 Uhr flog einmal
>> wieder ein Schreiadler über das Gebiet, stieg kreisend auf und
>> verschwand dann nach NW.
>> Es ist das dritte Jahr in Folge, dass sich in diesem Raum ein
>> Schreiadler aufhält, nach den Gefiedermerkmale auch kein vorjähriger
>> Jungvogel (keine Jungendkleid - Schwungfedern).
>>
>> Damit zeigt sich selbst an einem Tag mit leichtem Regen das Leben auf
>> Biolandflächen. Vergleichbare Brutvogeldichten gibt es nirgends mehr im
>> konventionellen Landbau. Mit dieser Vielfalt, gleichsam ein
>> "Nebenprodukt" leistet der Biolandbau einen erheblichen Beitrag zum
>> integrierten Naturschutz in der Kulturlandschaft.
>> Auch die sog. "Lerchenfenster" können z.B. solche Siedlungsdichten kaum
>> ermöglichen, denn was nützen Brutplätze, wenn keine Nahrung da ist? So
>> hat die Feldlerche, im Brutvogelatlas von Mecklenburg-Vorpommern,
>> Kartierzeitraum 1994-1998, von seinerzeit 1 Mio Rev. auf nur noch
>> 150.000-175.000 Rev. im ADEBAR-Zeitraum (2005-2009) abgenommen - ein
>> Opfer des Produktivitätszuwachses!
>>
>> Gleichwohl lässt die konventionell-industrielle Landwirtschaft keine
>> Chance aus, den Biolandbau in Misskredit zu bringen: Schnell - und
>> zuletzt in diesem Winter - wird die Effizienzkeule geschwungen: Eine vom
>> Industrieverband Agrar publizierte Studie sollte den Nachweis erbringen,
>> dass Biolandbau infolge seiner geringeren Erträge pro Flächeneinheit
>> mehr landwirtschaftliche Fläche braucht und somit die Biodiversität mehr
>> beeinträchtigt als konventionelle Landwirtschaft.
>>
>> Eine sehr vordergründige Behauptung, die einer näheren Analyse auch
>> nicht standhält. Der Biolandbau kann hingegen guten Mutes offensiv seine
>> Vorzüge z.B. in Sachen Biodiversität darlegen, denn man könnte die
>> Effizienzfrage auch in eine ganz andere Richtung stellen:
>>
>> Ist das, was die konventionelle Landwirtschaft produziert, immer sinnvoll?
>> Diese Frage könnte man an zwei prominenten Beispielen diskutieren:
>> 1. in Schleswig-Holstein werden > 700 Agrargasanlagen betrieben. Dazu
>> werden alleine 100.000 ha landwirtschaftliche Fläche mit Mais bebaut.
>> Mag der Anbau noch eine hohe Produktivität haben (Mais/ha) so verkehrt
>> sich die Effizienz ins Gegenteil, wenn man damit Agrargasanlagen
>> betreibt, die in ihrem Wirkungsprozess aufs höchste ineffizient sind:
>> Mit dem Prozess der Gärung hat man einen ökologischen Nischenprozess,
>> der zwar den Bakterien eine Lebensgrundlage bietet, aber nicht geeignet
>> ist, eine Industriegesellschaft mit Energie zu versorgen. Der exorbitant
>> hohe Flächenbedarf für den Substratanbau und der vergleichsweise kleine
>> Betrag an der Stromerzeugung (in D 5,5%) sprechen hier eine eindeutige
>> Frage in Sachen Effizienz. Als Beitrag zum Klimaschutz ist Agrargas auch
>> nicht geeignet, da das Gasgemisch aus Methan und Kohlendioxid ohnehin
>> verbrannt wird und als CO2 sofort wieder frei wird. Stattdessen
>> verursacht die Subvention der Agrargasanlagen eine massive
>> Flächenkonkurrenz, die nicht nur zulasten des Naturschutzes geht, der
>> keine weiteren Flächen bekommen kann, sondern auch andere Landwirte zu
>> immer höheren Flächenerträgen zwingt, wodurch die ohnehin geringe
>> Biodiversität noch weiter schwindet.
>>
>> 2. Die Vorhaltung, unsere konventionell-industriellee Landwirtschaft
>> würde die Welternährung sicherstellen, verpufft natürlich, wenn man
>> weiß, dass ein erheblicher Anteil des bei uns produzierten Getreides für
>> Futterzwecke zur massenhaften Fleischproduktion benötigt wird. Auch hier
>> stellt sich in wunderbarer Weise die Effizienzfrage etwas anders.
>>
>> Unterm Strich: Kein EU-Greening, keine Agrarumweltmaßnahme ist bisher
>> besser geeignet, die Artenvielfalt der Agrarlandschaft zu erhalten als
>> Biolandbau. Eventuell liegt sogar der Schlüssel zu diesem Erfolg in der
>> geringeren Flächenproduktivität: Würde man im Biolandbau die
>> Flächenerträge deutlich steigern, könnte es zu Lasten der Biodiversität
>> gehen. Indessen ist der Produktivitätsunterschied nicht zwingend: Im
>> unmittelbaren Vergleich derselben Anbausorten sicherlich, aber da
>> Biobetriebe häufig nicht auf Hochertragsstandorten wirtschaften, andere
>> Kulturpflanzen anbauen und mehr regional ausgerichtet sind, hinkt ein
>> direkter Vergleich ohnehin.
>>
>> Einmal mehr: Wir brauchen erheblich mehr Biolandbauflächen, wenn wir bis
>> 2020 den Rückgang der Artenvielfalt stoppen wollen!
>>
>> Bernd Koop
>>
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- [Ag-landwirtschaft] Fwd: [NWOrni] Ausgabe Nummer 2042, Hanns-Jörg Rohwedder, 01.05.2016
- Re: [Ag-landwirtschaft] Fwd: [NWOrni] Ausgabe Nummer 2042, Birgitt Piepgras, 02.05.2016
- Re: [Ag-landwirtschaft] Fwd: [NWOrni] Ausgabe Nummer 2042, Detmar Kleensang, 02.05.2016
- Re: [Ag-landwirtschaft] Fwd: [NWOrni] Ausgabe Nummer 2042, Manuela Langer, 02.05.2016
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- Re: [Ag-landwirtschaft] Fwd: [NWOrni] Ausgabe Nummer 2042, Birgitt Piepgras, 02.05.2016
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