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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln schützen Gewässer nicht ausreichend

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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Re: [Ag-landwirtschaft] Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln schützen Gewässer nicht ausreichend


Chronologisch Thread 
  • From: "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
  • To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln schützen Gewässer nicht ausreichend
  • Date: Thu, 9 Aug 2012 15:07:01 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Hallo Ingo,

 

die Wechselwirkungen verschiedener Wirkstoffe werden sich nie vorhersagen lassen.

Wenn Du als Mensch z. B. dir von 3 Ärzten 5 Medikamente verschreiben lässt und noch 3 weitere freiverkäufliche aus der Apotheke dazu holst und dir das ganze Zeug einwirfst dann sind die Wechselwirkungen auch nicht mehr vorhersagbar, obwohl alle 8 Medikamente für sich genommen vielleicht relativ harmlos sind. Aber deine natürlichen Körperausscheidungen würden vermutlich schon auf die Sondermülldeponie gehören.  ;-)))

 

LG

 

Wolfgang

 


Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Ingo Bläser
Gesendet: Donnerstag, 9. August 2012 14:40
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln schützen Gewässer nicht ausreichend

 

Hallo Wolfgang,

 

gerne! Stimmt was du sagst, aber anscheinend kommt zur "ganz normalen Trickserei" und möglicher falscher Dosierung noch hinzu, dass man bei der Festlegung dieser Zulassungsverfahren von völlig falschen Voraussetzungen ausgeht. Offenbar wird immer nur EIN Wirkstoff, nämlich der zu testende, berücksichtigt. Dabei sind Organismen in der Natur mittlerweile einem ganzen Mix von Wirkstoffen ausgesetzt, die miteinander wechselwirken, wodurch der schädliche Einfluss auf das Gewässer (bzw. die darin befindlichen Organismen) nochmals deutlich verstärkt wird. Hinzu kommt, dass im Gewässer nicht immer Eitel-Sonnenschein ist, sondern diese bereits "gestresst" sind, durch Hochwasser, Trockenheit u. Mangel an Knicks (Trittsteinbiotopen), so dass sie längst nicht so belastbar sind wie angenommen.

 

Ich vermute ja, das dieser Fehler in der Bewertung der Fakten bei den Zulassungsverfahren längst nicht nur auf Pflanzenschutzmittel zutrifft, sondern auf alle möglichen Substanzen die ausgebracht werden.

 

Abgesehen davon, dass unsere Forderung nach breiteren Biotopstreifen zwischen Feldern u. Gewässern dadurch umso sinnvoller ist (und auch von den Autoren der Studie empfohlen werden), sollten wir die gültigen Berechnungsmodelle für die die Zulassungsverfahren von Insektenschutzmitteln explizit in Frage stellen und darüber hinaus eine Neuberechnung fordern, welche die Wechselwirkungen der Stoffe und die weiteren Umweltfaktoren berücksichtigt. Allerdings wird dies kaum ohne weitere Forschung möglich sein.

Und ansonsten setzen wir uns ja ohnehin für eine Landwirtschaft ein, die mit weniger "Gift" auskommt.

 

Viele Grüße

Ingo

 

 

Wenn ich mich nicht irre hatten wir ja schon mal gefordert an Gewässerrändern einen breiteren Streifen von der landwirtschaftlichen Nutzung auszunehmen.

Da die Chemieindustrie sehr daran interessiert ist ihr Giftzeugs zu verkaufen unterstelle ich mal dass die tatsächlichen Werte von den vorausberechneten deshalb so stark abweichen weil die Industrie bei den Zulassungsverfahren trickst und die Werte künstlich runter rechnet.

Das die Landwirte zu hohe Mengen spritzen mag teilweise der Fall sein. Allein aus Kostengründen gehe ich aber mal davon aus das sich jeder Landwirt schon überlegt welche Menge sinnvoll ist. O. K., ein bisschen mehr kann dann ja nicht schaden. ;-)))

Aber wesentliche Überschreitungen dürften m. A. darauf zurückzuführen sein das die Chemieindustrie die Gefährlichkeit ihrer Mittelchen verschleiert.

 

LG

 

Wolfgang

 


Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Ingo Bläser
Gesendet: Donnerstag, 9. August 2012 13:51
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [Ag-landwirtschaft] Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln schützen Gewässer nicht ausreichend

 

Hallo allerseits,

 

das habe ich heute in der Presse gefunden...

 

Artikel in der Tagespresse: http://www.taz.de/Insektengifte-in-Seen-und-Fluessen/!99178/

Artikel der Universität Koblenz Landau: http://www.uni-koblenz-landau.de/aktuell/archiv-2012/biodiversitaet

Die Studie: http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/es2039882

 

Viele Grüße

Ingo


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https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft

 




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