ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft
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Re: [Ag-landwirtschaft] Umstrukturierung/Novellierung- Landwirtschaftlicher Subventionen
Chronologisch Thread
- From: Franz Burkhardt-Medicke <franz.bua AT googlemail.com>
- To: "ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de" <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Umstrukturierung/Novellierung- Landwirtschaftlicher Subventionen
- Date: Wed, 25 Apr 2012 12:31:26 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
- List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>
Stimme Manfred zu.
Am 25.04.2012 um 11:47 schrieb manfredo-willich AT arcor.de:
>
> Ja, liebe ML.Nutzer und AG, wie schon einmal gesagt ich bin auch Landwirt,
> jedoch übe ich den Beruf als "Bauer" nicht mehr primär aus. ich schliesse
> mich jedoch der Zeilen von Bauer Burkhardt an. Allerdings, werde ich hier
> ein schon programmiertes Problem "weissagen" was bei der Umsetzung
> eintreten wird! Wie Burkardt es schon sagt, brauchen die Bauern mehr Zeit
> sich auf vernünftigem Wege einem umweltschonenden ldw.Pflanzenanbau
> einzustellen.
> 1.) Die erste Hürde, wenn wir Biogasanlagen mal außer Betracht lassen, wird
> die intensive Viehhaltung sein (grob begründet die Milchviehhalter haben
> ein bestimmtes Flächenverhältnis, welches zum Tierbestand aus
> Düngeverordnungsgründen und auch aus steuerlicher Sicht [Gewerbebetrieb
> oder nicht] passen muss. Gut, es gibt auch Gülleabnahmeverträge die dieses
> Verhältnis ändern können um die mal grob zu erläutern) Die ganze
> Produktionstechnik basiert nun mal in der LDW darauf, das man etwas ins
> Tier hineinsteckt und entweder kommt Fleisch oder Milch heraus. Da die
> Betriebe nun teilweise sich auf Produktionszweige (Milch- Fleisch/erzeugung
> spezialisiert haben und auch proportional ihren Betrieb so eingestellt
> haben, werden sie mit der verschiedenen Kulturpflanzenanbau Probleme
> bekommen, alleine schon aus dem Grund des zu erwartenden Futterertrages
> ausgedrückt in MJ/ha um die Tiere zu füttern.....ich könnte hier
> tiefsinniger weiterbegründen aber soll erst mal langen.
> 2.) Die viehaltenden Betriebe, sind nun mal mit den entsprechenden
> Vorraussetzungen zu diesen geworden/expandiert fast kann man hier sagen aus
> Unternehmerischer und Kaufmännischer Sicht "gezwungen" worden. wenn nun die
> unter Punkt 1 genannten Themen zugrunde lege, kommt die Betriebsgrösse nur
> schwierig mit der traditionellen und auch sehr gut funktionierenden
> Fütterrungsmethode auf "Maisbasis" aus wenn dieses SHLAGARTIG geändert wird
> gibt es Probleme. Bitte hier nun auch keine Füterrungslehre in 2 Sätzen von
> mir erwarten...... Entweder müssen die Ställe/Betriebe schlagartig kleiner
> werden oder es muss bei gleicher Milchmenge Futter zugekauft werden, und
> schlimmer noch Futtermittel importiert werden ( ja, es gibt andere
> pflanzliche Energieträger) nur weil der Mais wegkommt. Ja es gibt noch
> Gebiete in Deutschland, welche nicht so arg betroffen wären zb
> Almwirtschaft etc...... hier auch erst mal pauschale Begründung zu Ende.
> 3.) Betriebsinvestitionen, insbesondere Stallbauten, welche auch teilweise
> vom Staat gefördert worden sind haben eine gewisse Abschreibung und auch
> Nutzungsdauer welche sogar teilweise mit Betriebsentwicklungsplänen und den
> dazugehörigen Krediten erstellt worden. wären oft "in den Sand gesetzt" da
> diese Ställe anderweitig kaum genutzt werden können (Spaltenböden.....) und
> vor allem auch nicht anders genutzt werden dürfen, weil sie im
> Bauaussenbezirk stehen und nur lwd.lich genutzt werden dürfen. Natürlich
> gibt es Anträge zur Nutzungsänderungen welche gestellt werden
> können.....Ende
> Ja, wenn man dies alles gelesen hat stellt man fest, dass mein Opa mit ein
> dutzend Kühen im Stall finanziell gut zurechtgekommen ist und es ausser dem
> zweiten Weltkrieg keine Probleme gab....js insgesammt war diese bäuerliche
> Generation zufriedener
> Wir Bauern brauchen einfach Z E I T um das zu verändern, zu verbessern, zu
> novellieren, zum perfekteren und schonenderen Umgang mit unserer Natur und
> Umwelt umzusetzen ohne dabei die eigene Existenz um´s bloße Überleben und
> das Ernähren der eigenen Familie zu verlieren weil es einigen
> Umweltschützern, Tierschützern, Naturschützern nicht schnell genug geht! Ja
> liebe Tierschützer und Umweltschützer; Forderungen zu stellen ist einfacher
> als diesen von den betroffenen erfüllen zu müssen!
>
> Anbei noch einen Spruch, den mir meine ursprünglichen "Berufskollegen"
> jedoch hoffentlich nicht krumm nehmen :-)
> NUR WER DAS UNMÖGLICHE FORDERT; KANN DAS MÖGLICHSTE ERREICHEN....
>
> Nur Verrückte haben´s eilig Diskutiert bitte auf respektierender,
> sachlicher und fachlicher Basis.
>
> Wenn ich hier nun sage, das dies die ML der Landwirtschaft ist so sehe ich
> hier fast nur Forderungen Seitens der ...Schützer, ich weiß nicht wie es
> auf den ML`s deren ist sind dort auch so viele Umkehrforderungen der
> Landwirte, oder ist das was ganz anderes.
> Bin auch in der ML Jagd, dort ist es ähnlich, fast nur fordernde ...Schützer
> Wollen wir zusammenarbeiten, oder hier solange "unrealistische Forderungen"
> stellen bis das Verhältnis zum Streiten eskaliert! Nun sage mir bitte
> keiner, ich habe doch gesagt, "Nur wer das Unmögliche fordert.... "
>
> Mit freundlichen Grüssen, Manfred Cremers, der bald wieder
> "gesundgeschrieben" wird und dann auch nicht mehr so viel Zeit und Geduld
> hat das Postfach überquillen zu lassen ;-)
>
>
> ----- Original Nachricht ----
> Von: Franz Burkhardt-Medicke <franz.bua AT googlemail.com>
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Datum: 25.04.2012 10:04
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft]
> BPT-Antrag "Kein Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in der
> Landwirtschaft"
>
>> Hallo Ingo,
>>
>> ich versuche mal ein paar Antworten auf deine Fragen an die praktischen
>> Landwirte zu beantworten.
>> Kein Landwirt will Subventionen. Landwirte wollen faire Preise für ihre
>> Produkte, dass heißt oberstes Ziel muss es sein die Subventionen komplett
>> abzuschaffen! Ich warne allerdings eindringlich davor, dies in einer zu
>> hohen Geschwindigkeit tuen zu wollen. Wie ich in einem anderen Post schon
>> erwähnte, sollten wir auf die Terminierung der Ziele achten. Langfristig-->
>> Subventionen weg!; kurz- und mittelfristig --> sinnvoll umverteilen.
>>
>> Zum Anbau von Monokulturen ist zu sagen, dass jeder Landwirt in seiner
>> Ausbildung oder eventuell vom Vater (je nach dem) vermittelt bekommt wie
>> wichtig Boden und eine gesunde Fruchtfolge ist. Das Problem ist nur das
>> sich ein Landwirt in der Marktwirtschaft zurechtfinden muss, ob ihm das
>> passt oder nicht! Wir bauen nicht rentablere Kulturen aus Geldgier häufiger
>> in unsere Fruchtfolge ein, sondern weil wir auch immer zu anderen
>> konkurrenzfähig bleiben müssen. Interessiert es den Kapitalgeber einer
>> Holding-Gesellschaft ob das Kapital im Agrarunternehmen nachhaltig
>> eingesetzt wird oder interessiert doch nur der Profit?
>>
>> Meiner Meinung nach benötigen wir eine höhere Diversität unserer
>> Feldfrüchte und nicht nur Weizen, Gerste, Raps und Mais. Das muss gefördert
>> werden und nicht Mais für die Biogasanlage. In Thüringen gibt es ein KULAP
>> Programm L2, welches eine Grundlage für die Förderung der Vielfalt bieten
>> kann (sollte sicherlich noch angepasst werden)
>>
>> *Zuwendungsvoraussetzungen*
>> *a.) Auf der gesamten Ackerfläche des Betriebes, mit Ausnahme der stillge-*
>> *legten Flächen: Anbau von mindestens 6 verschiedenen Hauptfruchtar-*
>> *ten.*
>> *b.) Außer den Hauptfruchtarten nach Buchstabe d ist je Hauptfruchtart ein*
>> *Mindestanteil von 10 % der Ackerfläche, höchstens jedoch 30 % einzu-*
>> * halten. Werden mehr als 6 Hauptfruchtarten angebaut und wird der*
>> *Mindestanteil von 10 % nicht erreicht, so können Hauptfruchtarten zu-*
>> *sammengefasst werden bis der Mindestanteil erreicht ist.*
>> *c.) Getreideanteil an der Ackerfläche maximal 66%.*
>> *d.) Abweichend von Buchstabe b sind auf mindestens 5 % der Ackerfläche*
>> *Fruchtarten, die zu den Leguminosen zählen oder aus einem Gemenge*
>> *bestehen, das Leguminosen enthält, in Hauptfruchtstellung anzubauen.*
>> *e.) Nach Leguminosen ist eine überwinternde Folgefrucht anzubauen.*
>> *f.) Keine Verringerung des Gesamtumfanges der Dauergrünlandfläche*
>> * des Betriebes, außer in den Fällen des Besitzwechsels oder der Erst-*
>> * aufforstung.*
>>
>> Quelle: Programm zur Förderung von umweltgerechter Landwirtschaft,
>> Erhaltung der Kulturlandschaft, Naturschutz und Landschaftspflege in
>> Thüringen (KULAP 2007). TMLU http://goo.gl/D26vO Stand: 25.4.2012
>>
>> Genau so wie ich davor warne "einfach die Subventionen zu streichen", warne
>> ich davor die gesamte Produktion auf Bio umzustellen. Langfristig ja, aber
>> nicht in den nächsten 5 Jahren, dazu müssen noch andere Prozesse geklärt
>> werden (z.B. was ist überhaupt biologisch oder ökologisch; sollten man den
>> Einsatz von PSM komplett verbieten? Stelle ich mir schwierig vor.) Versteht
>> mich nicht falsch, die Ziele sind gut und erstrebenswert, wir sollten sie
>> nur wohlbedacht angehen und auch so kommunizieren um die ganze Sache nicht
>> an die Wand zu fahren.
>>
>> So, ich hör jetzt erstmal auf (schon wieder off-topic)
>>
>> Gruß
>>
>> franzbua
>>
>>
>>
>> 2012/4/25 Klaus Reuter <aachener42 AT googlemail.com>
>>
>>> Hallo Kirsten,
>>>
>>>
>>> von welchen Monokulturen in Südamerika sprichst du und in welchen
>>> Zusammenhang stehen diese zu den Auswirkungen des EEG auf den Anbau in
>>> Deutschland?
>>>
>>>
>>> http://www.bioland.de/presse/pressemitteilung/article/1565.html
>>>
>>> Viele Grüsse, Klaus
>>>
>>>
>>> 2012/4/24 Kirsten Wosnitza <k.wosnitza AT gmx.de>
>>>
>>>> Hallo
>>>>
>>>> Förderung ist nicht allein der Grund, denn auch in Südamerika usw. gibt
>>>> es Monokulturen.
>>>>
>>>> Es funktioniert gut und ist ökonomisch am attraktivsten. Ob dabei alle
>>>> externen Kosten (Umwelt, Boden usw.) eingerechnet werden, ist eine
>> andere
>>>> Frage.
>>>>
>>>> Gruß Kirsten
>>>>
>>>> *From:* Klaus Reuter <aachener42 AT googlemail.com>
>>>> *Sent:* Tuesday, April 24, 2012 8:07 PM
>>>> *To:* ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
>>>> *Subject:* Re: [Ag-landwirtschaft]BPT-Antrag "Kein Anbau gentechnisch
>>>> veränderter Pflanzen in der Landwirtschaft"
>>>>
>>>>
>>>> Genau! Wenn der Anbau von Mais auf Mais auf Mais... wg. verfehlter
>>>> Foederung nun so attraktiv ist, stimmt was nicht mit der aktuellen
>> Politik.
>>>> Am 24.04.2012 19:42 schrieb "Pirat Wolfgang"
>> <pirat AT wolfgang-zerulla.de>:
>>>>
>>>>> Hallo Manfred,
>>>>>
>>>>> auch wenn ich nicht Dragon bin möchte ich zum Punkt Monokultur
>> antworten:
>>>>> das auf einem Feld eine Frucht angebaut wird ist schon klar. Monokultur
>>>>> ist
>>>>> großflächiger Anbau einer Frucht, wie z. B. der großflächige Anbau von
>>>>> Mais
>>>>> für Biogasanlagen.
>>>>>
>>>>> Noch einen Fehler macht die moderne Landwirtschaft m. A.: früher gab es
>>>>> die
>>>>> 3- oder 4-Felder Wirtschaft. Das machten die Bauer nicht nur um
>>>>> verschiedene
>>>>> Früchte ernten zu können sondern auch weil sie wussten, dass jede
>> Pflanze
>>>>> den Boden anders nutzt und ein Wechsel des Fruchtanbaus den Boden
>>>>> entlastet.
>>>>> Nun wird jahrein, jahraus dieselbe Frucht angebaut, was nur unter
>> Einsatz
>>>>> immer größerer Mengen Dünger funktioniert. Den Grund dafür sehe ich
>>>>> darin,
>>>>> dass nur noch die Frucht angebaut wird für die es die meisten
>>>>> Subventionen
>>>>> gibt. Früher bauten die Landwirte an, was sich verkaufen ließ. Und
>> genau
>>>>> dahin müssen wir m. A. wieder kommen, da hilft nur ein
>> Subventionsstopp.
>>>>>
>>>>> LG
>>>>>
>>>>> Wolfgang
>>>>>
>>>>>
>>>>>> -----Ursprüngliche Nachricht-----
>>>>>> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
>>>>> [mailto:ag-landwirtschaft-
>>>>>> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
>>>>> manfredo-willich AT arcor.de
>>>>>> Gesendet: Dienstag, 24. April 2012 10:53
>>>>>> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
>>>>>> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] BPT-Antrag "Kein Anbau gentechnisch
>>>>> veränderter
>>>>>> Pflanzen in der Landwirtschaft"
>>>>>>
>>>>>> Hallo Dragon..
>>>>>> Eigentlich bin persönlich gegen Genmais aber hier erst einmal zu
>> deinen
>>>>>> Antworten, welche ich nun mal kurz respondiere und widerlege
>>>>>>
>>>>>> Mais, nicht nur der Genmais welche ausgesät wird ist seit langen ein
>>>>> Hybrid,
>>>>>> welche nicht zur weiteren Nachzucht taugt meist sind Hybriden sowiso
>>>>>> keimunfähig.
>>>>>> Roundup, ist ein ganz normales Totalherbizid von Monsanto, gibt es
>> aber
>>>>>> mittlerweile von allen ande
- [Ag-landwirtschaft] Umstrukturierung/Novellierung- Landwirtschaftlicher Subventionen, manfredo-willich, 25.04.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Umstrukturierung/Novellierung- Landwirtschaftlicher Subventionen, Franz Burkhardt-Medicke, 25.04.2012
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