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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Kurze Frage (@ die Männer) wenn zwei das gleich tun ist es nicht dasselbe

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Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Kurze Frage (@ die Männer) wenn zwei das gleich tun ist es nicht dasselbe


Chronologisch Thread 
  • From: Pe ter <pirbrab AT gmail.com>
  • To: helmut-rohrer AT gmx.de, AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Kurze Frage (@ die Männer) wenn zwei das gleich tun ist es nicht dasselbe
  • Date: Thu, 20 Sep 2012 11:47:24 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Religion ist keine "Notwendigkeit". In eine Religion kann in meinem Weltbild ein mündiger Mensch einwilligen. Niemand wird als Christ, Jude oder Muslim geboren. Wenn dann zwingt ihn das Umfeld (Eltern, Staat) dazu.
Aus einem Schriftstück, das ein paar betelnusskauende Männer sich vor x-hundert Jahren ausgedacht haben das absolute Muss einer Beschneidung abzuleiten ist mir nicht nachvollziehbar. Sind Religionen nicht lernfähig, bzw haben sie ein Recht darauf gesunden Menschenverstand auszublenden?

Dazu kommt
UNICEF : Konvention über die Rechte des Kindes : Artikel 24: Gesundheitsvorsorge (3) Die Vertragsstaaten treffen alle wirksamen und geeigneten Maßnahmen, um überlieferte Bräuche, die für die Gesundheit der Kinder schädlich sind, abzuschaffen.
Diese von allen bis auf den USA und Somalia unterschriebenen Kinderrechte verbieten doch ausdrücklich die gesundheitliche Risikoaussetzung eines Kindes aus der Tradition heraus.

Unterschlagen wird auch dass es zB in Israel und der USA sehr wohl 3% Juden gibt die die CC für eine Fehler halten und es ihren Kindern ermöglichen wollen dies als Mündige selbst zu entscheiden.

Unrecht ist Unrecht, da ist es egal ob das eine Unrecht angeblich schlimmer sei als das andere. Ein Unrecht wird doch nicht mehr rechtens nur weil es andernorts noch mehr Unrecht gibt. Da leuchtet mir dein Argument der Unterscheidung in den Relis leider gar nicht ein. Bzw, genau diese Einstellung wird wieder Pulver für neue Konflikte mit den Muslimen liefern. Nochmal: in der Weimarer Verf

Ich bin ein absoluter Gegner religiöser Bevormundung. Denn nur genau aus diesem Grund gibt es die andauernden Auseinandersetzungen. Siehe Israel - das sich ausschließlich als religiösen Judenstaat versteht der keine Trennung von Staat und Religion kennt. Und genau deshalb wird jedwede Aktion gegen das durch Irael ausgübte Unrecht gleich als ein Angriff auf das Judentum umgemünzt und von Israel ausgenutzt. Und genau darum wird jedem sofort versucht einen Strick des Antisemitismus zu drehen - um zu verhüllen, dass es in Wirklichkeit gegen Israel und eben genau nicht gegen die Juden geht. Wenn dies endlich klar würde stände Israel ziemlich schnell "ohne Freunde" weltweit da. Solang das alles in eine Topf geworfen wird werden wir mit diesen Leuten nicht auf einen grünen Zweig kommen und wir müssen uns nicht über deren Überreaktion wundern. Mit sämtlichen anderen Nahost-Staaten verhält es sich ähnlich - siehe Auswirkungen der Mohammed-Verwurstungen im Westen auf die Menschen dort unten.

Weil die jeweilig Betroffen "glauben" sie seien so geboren, "müssen" so leben und eben genau darum respektieren sie die anderen nicht. Ich finde jedwede religiöse Beeinflussung Minderjähriger und geistig Behinderter gehört verboten - denn diese "wissen nicht was sie tun". Würde man allen Menschen erlauben neutral und die Menschenrechte achtend aufzuwachsen hätten wir viele Probleme weniger und würde unsere Zeit nicht mit so einem, verzeiht den Ausdruck, Quatsch wie der religiösen Beschneidung verplempern.

Btw ist die CC nur EIN Sonderrecht das Religionen in D ausüben. Da kann man Wochen drüber schwadronieren - angefangen bei den Steuergeldern.

MfG
Peter


Am 20. September 2012 11:01 schrieb Helmut Rohrer <helmut-rohrer AT gmx.de>:
Hallo,

in unserer Satzung steht:

Diese Freiheiten zu garantieren,
ist Verpflichtung für das Staatswesen. Dabei verstehen wir unter
Religionsfreiheit nicht nur die Freiheit zur Ausübung einer Religion,
sondern auch die Freiheit von religiöser Bevormundung.

Erklärung aus einer Mail:
Hallo!

Wenn zwei dasselbe tun ist es nicht das gleiche.
1.Beschneidung im Judentum am achten Tag und
2.Beschneidung im Islam in der vorpubertären Phase.

zu 1. Im Judentum
Um die Beschneidung im Judentum wirklich zu verstehen, ist es notwendig
die Literatur daraufhin zu untersuchen. Das Thema ist nicht einfach zu
verstehen. Aber der Reihe nach.
Das erste Mal, an dem von Beschneidung die Rede ist finden wir in
Genesis 17
Abraham ist hier bereits 99 Jahre und Gott fordert von ihm in Vers 1:
Ich bin Gott, der Allmächtige; wandle vor meinem Angesicht und sei
vollkommen. Abraham war demnach in den Augen Gottes nicht vollkommen.

Nun der Vers 10:
Dies ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und
deinem Samen nach dir: alles Männliche werde bei euch beschnitten;
und in Vers 13 heißt es weiter:
...Und mein Bund soll an eurem Fleische sein als ein ewiger Bund

Hier handelt es sich um eine Aufforderung Gottes an Abraham und seinen
Nachkommen.
Und über den, der sich nicht beschneiden lassen wollte lesen wir in Vers 14:
 Und der unbeschnittene Männliche, der am Fleische seiner Vorhaut nicht
beschnitten wird, selbige Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volke;
meinen Bund hat er gebrochen!

Eine Jude kann es sich also nicht aussuchen, wenn er, nach Gottes
Worten, am Leben bleiben will.
Das es auch um das ewige Leben geht wird hier nur angedeutet.
In Bezug das das irdische Leben lesen wir in Exodus 4
Vers 24:
Und es geschah auf dem Wege, in der Herberge, da fiel Gott ihn an und
suchte ihn zu töten.
Wen wollte Gott töten? Den Sohn von Mose und Zippora. Zippora handelt
schnell, denn sie wusste warum Gott ihren Sohn töten wollte.
Vers 25
 Da nahm Zippora einen scharfen Stein und schnitt die Vorhaut ihres
Sohnes ab ...

Das die Beschneidung im Judentum notwendig ist, dürfte aus den genannten
Versen ein wenig deutlich geworden sein und von einer Traumatisierung
eines 8-Tage alten Kindes zu sprechen ist geradezu abwegig, zumal die
Wundheilung zu diesem Zeitpunkt erstaunlicherweise
am schnellsten von statten geht.

2. Im Islam

Das wir in den Schriften des Korans keine klaren Hinweise über die
Beschneidung finden liegt daran, dass in diesem Kulturkreis schon vor
der Entstehung des Islam die Beschneidung Tradition war.

Diese Tradition beruht auf den ritualisierten Phalluskult. Ich erspare
mir die Beschreibung. Wer sich darüber informieren möchte recherchiere
selbst im Netz.

In der Regel wird ein Junge mit ca. 8 Jahren vor der ANSAMMLUNG nicht
weniger Menschen beschnitten...
Hier eine mögliche Traumatisierung auszumachen wird unschwer erkennbar.

-

Zippora beschnitt ihren Sohn am achten Tag und war allein.
Im Islam findet die Beschneidung des Jungen "öffentlich" statt.

Wie einleitend schon gesagt:
Wenn zwei dasselbe tun ist es nicht das gleiche.

Nun zu deiner Frage: Wenn es keine auch der obengenannten
Notwendigkeiten gibt würde ich die Vorhaut nicht entfernen lassen.


Gruß
Helmut


Am 19.09.2012 22:01, schrieb besucher:
> Wer würde sich von Euch im Erwachsenenalter ohne medizinische
> Notwendigkeit die Vorhaut abschneiden lassen z.B. weil euer soziales
> Umfeld das gut findet (Tradition/Religion)?
>
> Wer würde das ohne Narkose bei einem traditionellen Beschneider machen
> lassen?
>
> Bitte ehrlich antworten.

--
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