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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Regelung bezüglich Organspenden

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Regelung bezüglich Organspenden


Chronologisch Thread 
  • From: "Martin E. Waelsch" <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Regelung bezüglich Organspenden
  • Date: Wed, 30 May 2012 23:47:04 +0200
  • Importance: High
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

"... Ein Staat, der Respekt vor dem
Individuum hat, muß auch sein Recht respektieren, die eigene
Sterblichkeit zu verdrängen, ohne sich in diesem Fall kurzerhand ein
Verfügungsrecht über seinen sterbenden Körper anzumaßen...."

Finde ich sehr gut erfasst und deshalb meine volle Zustimmung. Analog müssen
wir auch in anderen Lebensbereichen aufpassen, dass sich der Mangel an
Respekt des Staates vor dem Individuum nicht verbreitet - das Verfügungsrecht
des Staates nimmt erschreckende Ausmaße, wie wir es während der Bewältigung
der Finanzkrise erleben dürfen. Hier "spenden" alle...

Dr. M. E. Waelsch

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-
> gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von LeChuck
> Gesendet: Mittwoch, 30. Mai 2012 21:34
> An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Regelung bezüglich Organspenden
>
>
> Geisterfalle schrieb:
> > Nee, gibt da auch keine Position. Ich finde den jetzigen Beschluss
> > nicht verkehrt, auch wenn es ein Stück weit Kompromiss ist. Man
> sollte
> > abwarten, ob die Ziele erreicht werden und ggf. auf "opt out"
> > plädieren.
>
> Mich stört die Haltung, die hinter der Opt-out-Variante steht, denn die
> zielt doch klar darauf ab, sich die Leichtsinnigen, die
> Den-Tod-Verdränger, die Doofen und Ahnungslosen krallen zu können, denn
> von denen gibt es vermutlich viele. Die Möglichkeit, nein zu sagen, ist
> in Wirklichkeit doch nur ein Feigenblatt. Ein Staat, der Respekt vor
> dem
> Individuum hat, muß auch sein Recht respektieren, die eigene
> Sterblichkeit zu verdrängen, ohne sich in diesem Fall kurzerhand ein
> Verfügungsrecht über seinen sterbenden Körper anzumaßen.
>
> Noch viel beunruhigender finde ich aber die recht häufig gehörte
> Argumentation, die das Selbstbestimmungsrecht des potentiellen
> Spenders,
> der sich nicht explizit geäußert hat, für irrelevant erklärt, da es ja
> um die Rettung von Menschenleben gehe. Damit wird ja in Wirklichkeit
> gesagt, daß eigentlich schon die Opt-out-Lösung zu viel des
> Entgegenkommens sei.
>
> Die jetzige Regelung fände ich an sich okay, aber wie das umgesetzt
> werden soll, ist mal wieder zum Haareraufen. Was war denn an dem
> Vorschlag
> falsch, die Frage nach der Organspende jeweils mit der Ausstellung
> eines
> neuen Personalausweises zu verknüpfen? Einfacher wär's doch gar nicht
> gegangen. So, wie es jetzt gemacht wird, werden erstens privat
> Versicherte
> gar nicht gefragt, und die Krankenkassen kosten diese Mailingaktionen
> einen Haufen Geld. Und dann einfallsloserweise auch noch auf den
> Penetranzfaktor spekulieren und den Leuten regelmäßig mit solchen
> Fragen
> auf den Wecker gehen. Wann schaffen die sich bloß endlich mal
> vernünftige Berater an? Diejenigen, die sie jetzt haben, müssen aus dem
> Telefonmarketing kommen.
> --
> AG-Gesundheitswesen mailing list
> AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen





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