Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen

[mlepper99 <mlepper99 AT piratenpartei-nrw.de>]

Ahoi zusammen,


> - Erstens hat jeder Arzt bei Strafe seines Unterganges ein Interesse
> daran, sich mit jedem GKV - EBM Patienten einen Dauerlutscher zu bauen.
> D.h. er bestellt ihn einfach immer wieder, immer wieder, immer wieder. Nur
> so kann er via EBM abrechnen. Bleibt der Patient mal ein Quartal weg, kann
> er dies nicht.


Du solltest nicht davon ausgehen,
dass alle Ärzte per se "schlecht" sind. Die meisten behandeln
ihre Patienten gut und wollen wirklich heilen und helfen.
Klar, schwarze Schafe gibt es überall, aber bitte nicht verallgemeinern!


Gruß
Martin Lepper (mlepper99)




Meier <Meier AT news.piratenpartei.de> hat am 9. Mai 2012 um 05:40 geschrieben:

>
> bernd.braegelmann schrieb:
> > Ok. De facto wird der EBM als Gebührenordnung verwendet. Wenn ich das
> > richtig verstanden habe, melden die KV Ärzte ihre Leistungen in EBM
> > Punkten an die KV und die KV verteilt dann das für die Arzthonorare zur
> > Verfügung stehende Geld anhand der gemeldeten Punkte auf die Ärzte.
> >
> > Es lässt sich anhand des EBM also nicht abschätzen, wieviel Honorar ein
> > KV Arzt letztendlich für seine Leistung erhält.
> >
> > Ist das noch so? Zumindest war es mal so. Bevor ich unter solchen
> > Bedingungen KV Arzt werde, würde ich mich lieber von einer Gemeinde fest
> > anstellen lassen.
> Ja so ist es.
>
> Die Krux im EBM System liegt darin, dass der Arzt wenn er keine Patienten
> hat, einfach nur Geld via Privatabrechnung verdienen kann.
>
> Aus dieser Krux resultieren zwei Dinge:
>
> - Erstens hat jeder Arzt bei Strafe seines Unterganges ein Interesse
> daran, sich mit jedem GKV - EBM Patienten einen Dauerlutscher zu bauen.
> D.h. er bestellt ihn einfach immer wieder, immer wieder, immer wieder. Nur
> so kann er via EBM abrechnen. Bleibt der Patient mal ein Quartal weg, kann
> er dies nicht.
>
> - Zweitens hat jeder Arzt natürlich ein Interesse, anstelle von GKV
> Patienten Privatversicherte in seiner Praxis zu haben.
>
> Die Anzahl Privatpatienten ist natürlich in strukturschwachen Regionen
> per se geringer als in Ballungsgebieten wie München, Stuttgart, Frankfurt
> etc.
>
> Das erklärt wiederum, warum der § 100 SGB V nicht das Papier wert ist,
> auf dem er steht.
> --
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