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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Der Landarzt

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Der Landarzt


Chronologisch Thread 
  • From: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Der Landarzt
  • Date: Sun, 6 May 2012 13:00:01 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Ahoi,

heute im ZDf war ein sehr interessantes Gespräch über Landarztversorgung. Okay, der Typ von der CDu hätte man beliebig austauschen können, da hier nicht mehr als "wir haben"-blablabla kam.

Was sehr interessant war, was Ich auch immer wieder mitbekomme bei meinen zwei befreundeten Ärzten, es geht noch nicht mal so sehr ums Geld. Es ist mehr die Infra-Struktur, die Landärzte langsam aber sicher ausbluten läßt. Keine Kinderbetreuung. Keine Schulen. Keine Arbeitsmöglichkeit für die Lebenspartner außer in der Praxis selber. Schlechte Straßen. Auch so kleine Dinge, wie z. b. Kino erst in der nächsten größeren Stadt (soziale Kontakte über Internet sind nicht alles ;-) ). Arztpraxis muss viel mehr medizynische Geräte vorhalten als in der Stadt, wo man den Patienten schneller zu einem Facharzt schicken kann, und diese Geräte müssen über Privatpatienten querfinanziert werden etc.

Vielleicht, für die Nicht-Medizyniker hier, ein Anstoß zur Diskussion.

Lieber Gruß

Bernd


Von: syna <syna AT news.piratenpartei.de>
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Gesendet: 13:27 Sonntag, 6.Mai 2012
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Neuregelung Gesundheitswesen


Hallo Martin!

Ein kleines Feedback von mir.

Martin E. Waelsch schrieb:
> Ich nutze Ihre Stellungnahme zu einer grundsätzlichen Aussage.
> Die Gesundheit der Bürger ist das Ziel. Darauf muss sich alles und alle ausrichten.

+1

Martin E. Waelsch schrieb:
> Die Grundvoraussetzungen Freiheit, Transparenz, Gerechtigkeit und Demokratie müssen dabei präsent sein.
> Lobbyisten haben ihre Logen und dort können sie sich zum Essen verabreden. In Ministerien usw. haben Lobbyisten nichts zu suchen. Sie werden auch in Hearings eingeladen, um alle Argumente zusammen tragen zu können und dann müssen sie die Ergebnisse ihren Auftraggebern vermitteln, damit diese es umsetzen können. Solange man sein Essen selber bezahlen kann, braucht man keine Abhängigkeit von Lobbyisten. Bei dem „Ändern“ geht es ja auch darum, dass durch Lobbyisten aufgebohrte Interessen sicher nicht die Lösung für die Allgemeinheit sondern nur für die Auftraggeber sind.

Ein schwieriges Thema. Stichwort: AWB (=Anwendungsbeobachtungen). Meine Zustimmung!

Martin E. Waelsch schrieb:
> Interessen von Verbänden usw. können ja offen vertreten werden und dürfen nicht in irgendwelchen versteckten Kreisen entscheidend sein. Die Nachteile der bisherigen Pflege der Lobbyisten in Pflegestufe 3 sind halbherzige Reformen. Wie das aussieht haben wir bei den Banken oder bei den Arzneimitteln vor Augen, immer wenn Lobbyisten am Werk zugelassen werden, ist es für den Versicherten, für den Verbraucher oder für den Steuerzahler mit erheblichen Mehraufwand verbunden. Das Ergebnis ist dann der z. Z. bestehenden Subventionskapitalismus und Aufhebung der sozialen Marktwirtschaft. Dieser Subventionskapitalismus muss beseitigt werden.

+1

Martin E. Waelsch schrieb:
> Ich bin auch gegen scheibchenweise Probleme anzugehen, Probleme zu lösen. Das ist die bisherige Politik seit Seehofer Gesundheitsminister war. Ergebnis: wird immer teurer und die Qualität immer weiter gefährdet, zum Teil schon erheblich erodiert und nur durch (nicht honorierte) Mehrleistung der Mitarbeiter aufrechterhalten.
> Deshalb ist es schon wichtig, dass sich eine neue Bewegung wie die Piraten auch moderner Methoden und Sichtweisen bedienen. Das Gesundheitssystem als System betrachten, systemisch, und nicht mal da und hier an einer Stellschraube (scheibchenweise) drehen.
>
> Bitte nicht die „altbewährte“ Stammtisch- und Hinterzimmerpolitik.

Na, das ist ein hehres Ziel! Aber ich stimme Dir zu. Ich
tendiere auch eher dazu, fundamental die Probleme anzugehen - nicht
scheibchenweise. Aber das bedingt auch, dass man sich intellektuell mit
den verschiedenen Systemvarianten auseinandersetzt, um entscheiden zu
können, wohin die Reise gehen soll.

Bezüglich des Gesundheitssystems sollte man m.E. folgende große Bereiche
unterscheiden (und nicht vermischen):

*1. Einnahmeseite* (GKV, PKV, KVen, Gesundheitsfond)

*2. Leistungsabrechnung* (Methode Rechnungserstellung mit
Leistungs-Erbringern: Khs, Ärzte, Apotheken, Pharma)

*3. Leistungskataloge* (Was soll bezahlt werden? Positiv-Liste etc.)

*4. Einzelbereiche der Leistung* (Krankenhäuser, Ambulanzen, Hausarzt,
Facharzt, MVZ, Reha-Einrichtungen, Pflege-Einrichtungen - Formen
der Finanzierung)

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Die große Frage, die sich immer wieder stellt ist: Sollen (1) und/oder (4)
privatwirtschaftlich oder staatlich organisiert werden? Oder eine
Mischform? In welcher Art?

Das sind grundsätzliche Überlegungen - mit jeweils weitreichenden Folgen
für den Einzelnen Bürger.

Grüsse, Syna.
-- AG-Gesundheitswesen mailing list
AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen




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