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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Blut- und Organspenden. Ausschluss von LGBT - neuer Infotext

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Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Blut- und Organspenden. Ausschluss von LGBT - neuer Infotext


Chronologisch Thread 
  • From: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>
  • To: "k_peter_l AT web.de" <k_peter_l AT web.de>, AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>, AG Queeraten <AG-Queeraten AT lists.piratenpartei.de>, Hans- Peter Weyer <pirat AT ag-pos.de>, "Benjamin Stöcker" <politik AT benjamin-stoecker.de>, Daniel Schneider <daniel AT schneider4me.de>, der Mv G <mvg AT piraten-potsdam.de>, bernhard brunner <bernhard.brunner AT Maehring.de>, Hans Leutwyler <hleutwyler AT gmail.com>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Blut- und Organspenden. Ausschluss von LGBT - neuer Infotext
  • Date: Tue, 1 May 2012 17:10:38 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

PS: Noch einmal zum statistischen Verfahren. Ich hab kurz mal meine Lehrbücher befragt, die Erhöhung auf 100% ist genau dann statthaft, wenn erstens alle beide Gruppen im Hundert gerechnet werden und wenn davon auszugehen ist, dass beide Gruppen ein eklatant anderes Verhalten an den Tag legen. Wenn man nicht gerade die Wahl des Partners als "eklatant anders" bezeichnen will, kann Ich persönlich keinen Unterschied zwischen den Gruppen sehen. Selbst das Argument mit dem "wilden Sex" ... nun Ich denke mal die Bordelle landauf, landab bis hinunter nach Tschechien incl des Sex-Tourismus würden längst bankrott sein, wenn Heterosexuelle Männer ein extrem anderes Sexualverhalten an den Tag legen würden wie Homos.


Von: "k_peter_l AT web.de" <k_peter_l AT web.de>
An: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>; AG Queeraten <AG-Queeraten AT lists.piratenpartei.de>; Hans- Peter Weyer <pirat AT ag-pos.de>; ""Benjamin Stöcker"" <politik AT benjamin-stoecker.de>; Daniel Schneider <daniel AT schneider4me.de>; der Mv G <mvg AT piraten-potsdam.de>; bernhard brunner <bernhard.brunner AT Maehring.de>; Hans Leutwyler <hleutwyler AT gmail.com>
CC: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>
Gesendet: 17:41 Dienstag, 1.Mai 2012
Betreff: Aw: Blut- und Organspenden. Ausschluss von LGBT - neuer Infotext

Hallo Und Ahoi Zusammen,
ich finde das gesamte Thema Blut/Organspenden und Diskriminierung von MSM ziemlich wichtig. Um so mehr wundert mich einige Sachen auf dieser WiKi Seite.

Ich gehe mal nur auf einige Inhalte ein.

Zum Beisiel der Punkt: „Risikoverhalten bei heterosexuellen Männern
Diese aussage ist so nicht haltbar!
In Frage 16 des Einheitlicher Blutspenderfragebogen wird nach „ungeschützten Intimkontakt (vaginal, oral oder anal ohne Kondom) mit einer neuen Partnerin / einem neuen Partner?“ gefragt. Kann man den noch expliziter zu risikobehafteten Verhalten befragt werden? (http://www.pei.de/cln_092/nn_2045830/DE/infos/pu/zulassung-humanarzneimittel/06-blut/spenderfragebogen/spenderfragebogen-node.html?__nnn=true )

Zum Beisiel der Punkt: „Blutspenden und Schweinegrippe
Hier werden zwei Pandemien , HIV und die Schweinegrippe (H1N1), miteinander in Bezug auf Blutspenden in Verbindung gebracht.
Warum? Weil beides Pandemien sind?
Fakt ist: wenn ein Potentieller Blutspender die Schweinegrippe (H1N1) hat, wird dies schon bei Frage 4 des Fragebogens ausgefiltert(„Hatten Sie in den letzten 4 Wochen Durchfall, anhaltende Bauchschmerzen, Erbrechen, eine Entzündung oder Fieber? )“
Das Reicht auch! Bei der "normalen" Grippe (saisonale Influenza) beträgt die Inkubationszeit ein bis vier Tage. Bei der Schweinegrippe beträgt die Inkubationszeit zwischen zwei und fünf Tagen.

Dann was zu dem Punkt „Berechnung Infektionsrisiko

Hier wird so getan, als würde dabei irgendwie gehext oder mit Unterstellungen gearbeitet. Letztendlich ist das normale, angewendete Statistik:
1555 HIV-Neuinfektionen bei MSM gegenüber 249 bei heterosexuellen Männern im Jahr 2008 entsprechen einem Risiko von 6,24:1. Unter der Annahme, dass 3-5% aller Männer Sex mit Männer haben , ist dieser Faktor mit 20 (bei 5%) bis 33,3 (bei 3%) zu multiplizieren, um das Risiko einer HIV-Neuinfektion für einen Mann, der Sex mit Männern hat, gegenüber einem heterosexuellen Mann zu beschreiben (Risiko 125:1 bis 208:1).
Das erhöhte Infektionsrisiko von MSM ist ein Faktum, da helfen auch keine Rhetorischen Fragen wie „Hat ein homosexueller Mann 100mal mehr Sex als ein Heterosexueller? “
Vorschläge für ein neues System, „Konsequente Einhaltung von §1 GG
Artikel 1 enthält das Recht auf Menschenwürde. Mit diesem Recht, insbesondere weil er es in Verbindung mit dem auf Leben und körperliche Unversehrtheit gem. Art.2 Abs.2 S.1 interpretierte, hat der BgH 1991 den Ausschluss von Risikogruppen von der Blutspende Begründet.
Der Gleichheitsgrundsatz in Artikel 3 wäre ein Ansatzpunkt der kritik. Er besagt zwar nicht, dass alles und jeder gleich behandelt werden müssen, sondern nach der Rechtsprechung des BverfG, dass wesensmäßig gleiches Gleich, wesensmäßig Ungleiches dagegen ungleich zu behandeln ist. Der Gleichheitsgrundsatz bedeutet somit das Verbot willkürlicher Ungleichbehandlung. Ungleichbehandlung aus sachlichem Grund ist dagegen selbstverständlich zulässig. Weil das so ist, müssen Blinde nicht als Mahler, Rollstuhlfahrer nicht als Fallschirmjäger akzeptiert werden. Nur sind MSM und Hetero Männer eben nicht so ungleich wie Rollstuhlfahrer und Fallschirmjäger.
 
Demokratische Legitimierung von Richtlinien
Wie ich in der Darstellung der Gesetzeslage schon geschrieben habe, wurde nach § 12a und § 18 TFG die Regelung von Fragen, die den „allgemein anerkannten Stand der Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft und Technik" betreffen, der Bundesärztekammer übertragen.
Platt gesagt ist damit die „Demokratische Legitimierung“ gegeben den die Delegation von Verantwortung an sich ist weder undemokratisch noch Falsch.
Undemokratisch ist es, wenn der Zustand der Abtretung von Befugnissen Jahrzehntelang ohne Überprüfung stattfindet.

Änderung der Fragebögen
Das, was in diesem Punkt aufgeführt wird, fällt teilweise hinter dem zurück, was schon im Fragebogen steht ( z.B. Frage 13: Sind Sie in den letzten 4 Monaten in Berührung mit Blut einer anderen Person gekommen, z.B. über die Schleimhaut (auch Auge) oder durch eine Verletzung mit einem Instrument (z.B. Injektionsnadel)? ) und fällt auch hinter allgemeine wissenschaftliche Standards zurück.

Lg
Peter


Gesendet: Dienstag, 01. Mai 2012 um 14:58 Uhr
Von: "Bernd Kasperidus" <lbear34 AT yahoo.de>
An: "AG Gesundheit" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>, "AG Queeraten" <AG-Queeraten AT lists.piratenpartei.de>, "Peter Laskowski" <K_peter_L AT web.de>, "Hans- Peter Weyer" <pirat AT ag-pos.de>, "Benjamin Stöcker" <politik AT benjamin-stoecker.de>, "Daniel Schneider" <daniel AT schneider4me.de>, "der Mv G" <mvg AT piraten-potsdam.de>, "bernhard brunner" <bernhard.brunner AT Maehring.de>, "Hans Leutwyler" <hleutwyler AT gmail.com>
Betreff: Blut- und Organspenden. Ausschluss von LGBT - neuer Infotext
Ahoi,

nachdem Ich mal wieder heute Nacht wachgelegen bin, hab Ich die "günstige" Gelegenheit genutzt einen ersten Info-Text für Flyer, Broschüren und das Gespräch an Info-Ständen zu verfassen.

http://wiki.piratenpartei.de/AG_Blut-_und_Organspenden#Die_Seuchentr.C3.A4ger-L.C3.BCge

Inhaltliche Kritik herzlich willkommen ... an die Rechts-Schreib-Nazis, Ich weiß, dass Ich Legastheniker bin, dass muss mir nicht jeder täglich sagen.

Lieber Gruß

Bernd

  

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