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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte


Chronologisch Thread 
  • From: Rasmus <Rasmus AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte
  • Date: Fri, 20 Apr 2012 20:02:32 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


In meinem Job muss ich mir oft von Klinikmitarbeitern anhören, dass die Patienten keine Ahnung haben. Dabei wiederholen sich die Argumente und meistens sind sie einfach haltlos und altertümlich. Laien können einen Klinikaufenthalt angeblich nicht beurteilen. Das mag sein, wenn man die Qualität einer Klinik ausschließlich durch die medizinische Behandlung definiert. Dazu neigen einige Mediziner, aber die Patienten tun dies nicht. Menschlich gesehen, kann ich es nachvollziehen, aber rational ist es für mich wenig verständlich. Ich werde versuchen mich von den Einflüssen meiner Arbeit hier frei zu machen.

Auf der Seite G-BA wird die Problematik der Qualitätssicherung, bzw. der Darstellung von Qualität gut dargestellt.
http://www.g-ba.de/institution/themenschwerpunkte/qualitaetssicherung/qualitaetsbericht/qualitaetsberichte-lesen/lesehilfe1/

Ebenso wird auf der Seite gut dargestellt, was Patienten nicht bewerten können und daher auch nicht bewerten sollten. „...materielle Ausstattung, die technischen Geräte, deren regelmäßige Wartung und Erneuerung, aber auch die Qualifikation des Personals und die Organisation dessen Einsatzes“ können nicht von den Patienten beurteilt werden. Ebenso können die medizinischen Abläufe nicht von den Patienten beurteilt werden.
Allerdings gibt es sehr viele Merkmale der Qualität eines Krankenhauses, die von Patienten beurteilt werden können. Auch das geht hier hervor. Beispiele:
War die Aufklärung verständlich?
Fühlten Sie sich gut betreut?
Sind Sie ausreichend informiert worden?
...

Es gibt viele Bewertungspunkte, die auf subjektiven Wahrnehmungen beruhen. Natürlich kann man diese in Frage stellen, aber es scheint unumstritten, dass auch diese als Merkmale der Qualität zu beurteilen sind.
Im strukturierten QB sind diese Punkte nicht wirklich behandelt.
In vielen Kliniken wird die Patientenzufriedenheit trotz der Kritikpunkte abgefragt. Bei einigen Kostenträgern sind sie Pflicht und sie werden sogar veröffentlicht.

Mein Anliegen ist eigentlich relativ einfach. Die Patientenzufriedenheit sollte (in der öffentlichen Wahrnehmung) stärker als Teil der Qualitätssicherung einfließen und vor einem Klinikaufenthalt für Patienten einsehbar sein. Realistisch gesehen, spielt die Patientenzufriedenheit in den Kliniken schon lange eine erhebliche Rolle, nur ist das für die meisten Patienten nicht erkenntlich und die Resultate der internen Untersuchungen sind nicht einsehbar.

Ich spreche beinahe täglich mit Klinikmitarbeitern, die mir sagen „aber wir machen doch eigene Untersuchungen“. Das mag sein und die sind sicherlich nicht schlecht, nur können die Patienten diese bei der Kliniksuche nicht verwenden.
Man hat den Patienten bei der Kliniksuche nicht viele Informationen geboten. Die Qualitätsberichte bringen den Nutzern nicht viel. Ohne Anleitung vom Arzt können die Patienten die Berichte kam lesen (ICD-Kode?).

Gerne würde ich einen Fragebogen zur subjektiven Patientenzufriedenheit für zugelassene Kliniken verpflichtend machen. Das könnte Teil E des QBs sein. Selbstverständlich muss es hier Ausnahmen und Regelungen geben. Darüber kann man schön in einer Arbeitsgruppe grübeln.

Ich sehe die Idee nicht als bürokratisches Monster, denn die QBs werden bereits erstellet. Ebenso gibt es in den meisten Kliniken ein Fragebogenverfahren zur Erfassung der Patientenzufriedenheit. Sie müssten den Fragebogen anpassen oder durch einen Standardbogen ersetzen. Die Resultate müssten sie in ihren QB übermitteln.
Für die Kliniken würde es nicht viel Mehraufwand bedeuten und die Patienten würden davon profitieren.

Zum Schluss habe ich noch eine kleine Frage an alle hier im Forum -
in welche Klinik würdet ihr gehen und warum ausgerechnet in diese?




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