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ag-gesundheitswesen - [AG-Gesundheit] Vorstellung und Ideen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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[AG-Gesundheit] Vorstellung und Ideen


Chronologisch Thread 
  • From: "Dr. Hendrik Schneider" <dr.h.schneider AT anaesthesie24.org>
  • To: "ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG-Gesundheit] Vorstellung und Ideen
  • Date: Sat, 7 Apr 2012 13:17:55 +0200
  • Accept-language: de-DE
  • Acceptlanguage: de-DE
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hi .. :-)
Kurz ein Wort zu mir als Newcomer: 44J, freiberuflicher Anästhesist,
verheiratet, 4 Kinder.
Verständlicherweise möchte ich mich sehr gern aktiv in diese AG einbringen,
denn das Thema Gesundheit ist neben der Bildung meiner Meinung nach das
drängendste in unserem Land.
Wie ja schon in einigen Kommentaren angeklungen, ist unser Gesundheitssystem
ein undurchschaubares Konglomerat von Interessen, Seilschaften und dem
täglichen kleinen Betrug. Unterstützt von den hohen Funktionären in PKV, GKV,
KV etc. hat kaum einer Lust auf Transparenz.
Will man jetzt ein neues Modell entwickeln, stellt sich als erstes die Frage,
wie sozial das gestaltet werden soll. Ich gehe aber mal davon aus, dass hier
die Solidargemeinschaft in Verantwortung des Staates Konsens ist, oder? Das
würde bedeuten, alle zahlen ein und erhalten daraus Leistungen.
Wenn man das konsequent zu Ende denkt, bedeutet das
- Abschaffung der privaten Krankenversicherung (PKV), alle zahlen gemeinsam
ein (Selbständige, Angestellte, Rentner ... und natürlich auch jeder, der
hoffentlich irgendwann ein BGE erhält).
- Wozu brauche ich aber derzeit 145 gesetzliche Krankenkassen (GKV) mit z. T.
unterschiedlichen Leistungen? => Eine Kasse reicht völlig aus
- Immer mehr setzt sich durch, dass die Kassenärztliche Vereinigung (KV), die
das Geld der Krankenkassen auf die niedergelassenen Ärzte verteilt, völlig
überflüssig ist. Ein reiner Verteiler, der selber noch kostet, macht keinen
Sinn. Und dann noch der Unfug mit dem Punktwert für Leistungen, was dazu
führt, dass die gleiche Leistung in unterschiedlichen Quartalen
unterschiedlich vergütet wird.
- Stichwort "Leistungsbudgetierung": Viele Praxen müssten wirtschaftlich
gesehen bereits im August schließen, weil sie dann für jeden Patienten bis
Dezember nur noch draufzahlen.

Transparenz muss natürlich auch von Seiten der Ärzte kommen:
- Klare Forderung nach einer Patienten-Rechnung, die der hoffentlich mündige
Patient selber kontrollieren muss (es geht ja schließlich auch um sein Geld)
und ggf. einer Art Schiedsstelle vorlegen kann.

Das so mal als Idee, wie das Grundgerüst aussehen könnte.

Und dann kann man natürlich in die Details mit den vielen Baustellen gehen:
- Welche Leistungen werden übernommen
- Krankenhausplanung
- Sicherstellung hausärztlicher Versorgung (z.B. auch Pflicht-Hausarzt-Jahr
nach dem Studium in unterversorgten Regionen)
- Sicherstellung des Rettungsdienstes
- Reduzierung von Bürokratie bei mehr Transparenz
- Aktuell: Anerkennung von medizinischem Personal aus EU-Ländern bei
vorhandenem Ärzte- und drohendem Pflegemangel

Ich fürchte, die Liste lässt sich leicht noch verdreifachen. Soll erst mal
nur eine Gedankenanregung sein.

Frohes Osterfest,
Hendrik




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