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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] DRGs: Fluch oder Segen ?

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] DRGs: Fluch oder Segen ?


Chronologisch Thread 
  • From: Heiko Jakob <heiko.jakob AT gediegos.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] DRGs: Fluch oder Segen ?
  • Date: Mon, 02 Apr 2012 10:51:25 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

On Mo, 2012-04-02 at 10:27 +0200, Martin E. Waelsch wrote:
> Das wäre ja eine zu vereinfachte Sichtweise. Von der DRGs-Systematik
> ist die Bildung von Schwergewichten/Relativgewichte vorgesehen, und
> damit der Anreiz, möglichst viel abzubilden. Deshalb ist z. B. jede
> Intensivstation geil nach Beatmungspatienten usw.

Das wollte ich damit ausdrücken. (Gerne genommen werden auch Katheter
auch wenn der Patient zur Toilette gehen könnte)

> Die Berufsgruppe, die es immer trifft, sind die
> Krankenschwestern/Krankenpfleger, weil die größte Berufsgruppe im
> Krankenhaus. Bei den Ärzten kann nicht so gespart werden, weil erst
> durch die ärztliche Tätigkeit Einnahmen generiert werden.
Wäre das so bräuchten wir keine Krankenhäuser und der Arzt würde alles
von seiner Praxis aus ambulant machen. Ich möchte mal sehen wie einer
nen Schädelbasisbruch mit Hirnblutungen zuhause auf der Couch
auskuriert.

> Im Moment schreiben nur die KHKs schwarze Zahlen, die sich mit
> Schwerpunktbehandlungen beschäftigen, also die üppigsten Schweregrade
> von vorneherein als Zielgruppe haben. Die meisten krebsen um den Level
> des Überlebens herum.

Das liegt IMHO vor allem daran das Leistungen die Geld bringen z.B. MRT
& Co aus den öffentlichen Krankenhäusern ausgelagert und privatisiert
wurden. Die Röntgenaufnahmen macht ja nicht mehr das Krankenhaus sondern
die Radiologie Praxis Dr. Soundso die als Mieter im KRH untergebracht
ist.

> Man kann es so machen, läuft ja auch für die Kassen ganz gut, für die
> Patienten und für die KKH-Besatzung nicht.
Private KRH-Betreiber wie die Rhönklinken verdienen ja auch Geld.
Für die Kassen so lala. Die Verwaltungskosten sind ja seit ein paar
Jahren gedeckelt, die Leistungsausgaben sind der Kostenpunkt der
unermesslich wächst.
Den Hausärzten gehts auch mies, in deren Abrechnungsrefugium sind die
Kosten minimal gestiegen.
Die höchsten Kosten sowie das höchste Kostenwachstum ist seit Jahren
bei:
-KH
-Fachärzten
-Pharma

> Das DRG-System lebt ja gerade von Wiederaufnahmen – neue Diagnose =
> Entlassung und Wiederaufnahme.
Also Abrechnungsbetrug ;-)

> Die Personalkosten sind Taktgeber für alles andere und für Erfolg oder
> Misserfolg von der medizinischen Entwicklung verantwortlich. Deshalb
> werden wir die Finanzierung des Gesundheitssystem vor allem aus dem
> Blickwinkel der Personalkosten betrachten müssen, sonst werden wir den
> Anforderungen der Zukunft, wie Z. B. Demographie-Entwicklung, weniger
> Leute für die Arbeitswelt zur Verfügung usw. nicht gerecht.

Das sehe ich nicht so. Das Problem ist nicht das Gehalt von Belegarzt
Dr. XY und Krankepfleger Y. Das Problem ist, dass alles mit dem sich im
KH Geld verdienen lässt nicht den Taschen des KH landet.

Gruß buffalo





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