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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Heilung ist immer Selbstheilung!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Heilung ist immer Selbstheilung!


Chronologisch Thread 
  • From: Günter Kottek <guenter.kt-home AT gmx.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Heilung ist immer Selbstheilung!
  • Date: Sat, 31 Dec 2011 15:22:11 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Birgit,

vielen Dank für den interessanten Hinweis, Vortrag Hirnforschung von Prof. Hüther und den tollen Beitrag Herr Dr. Weber. Ich habe aus dem Vortrag einen ganz persönlichen Nutzen gezogen, aber zunächst möchte ich kurz meine Gedanken beim Abhören des Vortrages aufführen, obwohl es nicht direkt zum Thread passt. Man möge mir das nachsehen. Hinweis, das Beste kommt zum Schluss.

 

Verantwortung für Gesundheit, man denkt und erwartet, der Arzt kann dich heilen. Richtig ist, er könnte dich heilen, aber er macht dich lieber abhängig, chronisch. Damit sorgt er für sein Bedürfnis, Sicherung des Einkommens. Das ist allzu menschlich. Die eskalierenden OP-Zahlen und Bevorzugung von Privatpatienten in Deutschland belegen dies. Seit mir diese klar wurde, gehe ich viel seltener zum Arzt und brauche auch weniger Medizin. Meine Gesundheit liegt in meiner Hand, das ist der entscheidende Punkt. Das Beispiel von Dr. Hüther über Selbstheilung (SH) bestätigt meine Erfahrung.

 

Ärztliche Kunst soll Rahmenbedingungen schaffen für die Selbstheilung, das führt zu einem Konflikt beim verantwortlichen Menschen, dem Arzt. Heilung vs. Einkommenssicherung. Viele erliegen der Versuchung Einkommenssicherung, aber es gibt auch einige die heilen. Die zu finden ist extrem schwierig. Das sind die Ärzte, deren Wartezimmer nicht so voll ist. Das volle Wartezimmer ist nicht, wie man allgemein unterstellt, ein guter Arzt, sondern ein beliebter Arzt, von dem man glaubt, er sei gut. Das ist gerade der, der Versuchung Einkommenssicherung erliegt und diese Methode erfolgreich praktiziert. Wenn der Arzt Heilung als oberstes Ziel praktiziert, wird er nie eine wirtschaftlich erfolgreiche Praxis führen können, da seine Patienten nach und nach nicht mehr kommen. Denn, sie sind geheilt.

 

Gesundheit kann man nicht machen, sondern nur Bedingungen schaffen, dass die SH klappt.

Um das Wollen des Menschen zu ändern, muss sein Verhalten, die innere Einstellung, ungünstige Einstellung, man zum positiven wenden. Dabei ist klar, sie können einen anderen Menschen nicht zwingen sich zu ändern, drum muss man ihn einladen, ermutigen, inspirieren sein Einstellung zu ändern.  Es geht nicht, wenn man sagt, du musst es so und so machen, sondern ihn inspirieren sich auf was einzulassen, Mut machen. Und man muss selbst daran glauben, dass der Patient die Fähigkeit hat, also ihm zutrauen, dass er es kann.

 

Eine Revolution, sagt der Autor, Kinder kommen mit einer Offenheit und Gestaltungslust zur Welt, wie man sie nicht für möglich hielt. Was davon bleibt, hängt davon ab, was man von diesem Potential benutzt.  Wenn ein Kind nur vorm TV sitzt wird es sich anders entwickeln als eines, das im Kindergarten kreativ beschäftigt wird. Kinder haben im Alter von drei Jahren 30-50 Begeisterungsstürme am Tag. Begeisterung führt immer zu Hirnaktivität, da helfen keine Sudokus u.a. Spiele. Lernen hängt nicht von hirntechnischen Problemen ab, sondern von der Begeisterungsfähigkeit. Lust und Freude wie ein Kind am eigenen Dasein finden, das ist wichtig.

 

Persönlich, meine immer neuen Ideen, die ich ungeduldig mit viel Spaß voranzutreiben versuche, die immer als die typische Sprunghaftigkeit des Zwillings abgetan wird, das sind genau diese Begeisterungsfälle, die wir als Kinder täglich hatten. Freu, freu, ich habe das noch, endlich eine vernünftige, gute Erklärung dafür. Mir macht es mit 58 immer wieder Freude etwas Neues auszuprobieren; sobald es Routine wird, finde ich es fad.

 

Krankenhaus, das ist der Ort mit höchster Expertise für Genesung, aber der gute Geist geht oft verloren, es etabliert sich ein Verwaltungsgeist. Singende Krankenhäuser, bei Minute 42-44, das ist in der Verwaltung nicht vorgesehen, aber sehr wirksam, für gute Stimmung und bessere Genesung.


Die wichtigen Dinge zur Kostenreduzierung Sind, von mir:

Verwaltung vereinfachen Den Patienten bei der Überwachung einbeziehen, ich will wissen, was mein Arzt abrechnet. Behandlungskatalog durchforsten, z.B. Massage, Bestrahlung sind in meinen Augen einfach Einkommenssicherung, med. Wirkung ist umstritten. Vereinheitlichung der KV, ganz wichtig! Die unterschiedliche Behandlung von privat und ges. Versicherten hat nichts mit med. Erfordernis zu tun, sondern nur mit Einkommenssicherung. Gesundheitserziehung, beginnend im Kindergarten bis zum Abi. Aus den Fehlern anderer lernen, d.h. Nachmachen was Nachbarländer besser machen!!! Studium der Medizin offener gestalten. Traditionelle Heilverfahren fördern und Beseitigung div. Kartelle s. Dr. Weber, Bravo, Herr Dr. Weber. Sorry, dass ich keine so gute Meinung von den meisten Ärzten habe.
  Piraten AHOI!
Grüße aus Herdecke Günter Kt.

 


Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von DGV Birgit Schmidmeier
Gesendet: Freitag, 30. Dezember 2011 23:27
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [AG-Gesundheit] Heilung ist immer Selbstheilung! ++++ LINK zu Begeisterung

Hallo ihr lieben PiratInnen,

zum Jahreswechsel möchte ich euch gerne einen Link zu einem Vortrag mailen, der mich sehr inspiriert hat.

Die für mich wichtigsten Erkenntnisse hab ich jetzt mal mitgeschrieben für mein Konzept. Es lohnt sich aber trotzdem sich die 50 Minuten Zeit zu nehmen.

Ich wünsche euch viel Spaß dabei und einen guten Rutsch in ein hoffentlich gutes Jahr 2012.

 

Besonders inspirierend fand ich den Vortrag von Professor Dr. Gerald Hüther (Gehirnforscher) auf dem „Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2011“ in Berlin, den Sie sich unter diesem Link ansehen können: http://www.hauptstadtkongress.de/2011/eroeffnungsvortrag-von-prof-dr-gerald-huether/  Wichtige Aussagen aus dem Vortrag:

o Kein Gesundheitswesen der Welt kann darauf verzichten, dass die Menschen selbst Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen. Denn kein Gesundheitssystem der Welt kann heilen oder dazu beitragen, dass jemand gesund bleiben oder werden will. o Heilung ist immer Selbstheilung. Lebende Systeme sind in der Lage, Selbstorganisationsprozesse in Gang zu setzen. Medizinische Intervention sollte deshalb die Selbstheilungskräfte stärken, indem sie Rahmenbedingungen schafft, um Ungünstiges in Günstiges zu verwandeln. o Das kann man nicht „machen“, es kann nur „gelingen“. Voraussetzungen für das Gelingen: ü       PatientIn muss gesund bleiben/werden wollen ü       PatientIn braucht Vertrauen in die Person, die helfen will ü       Die salutogenetischen Grundprinzipien müssen erfüllt sein: ð        PatientIn muss verstehen, was mit ihm/ihr passiert ð        PatientIn wirkt aktiv am Heilungsprozess mit ð        PatientIn hat das Gefühl, dass die Behandlung Sinn macht. o Das Gesundbleiben/-werden-Wollen ist jedoch Ausdruck einer Haltung. Diese wird im Laufe des Lebens aufgrund der eigenen Erfahrungen erworben. Diese Haltung bestimmt alles, was die Person tut. Erfahrungen kann man nicht lehren. Erfahrungen entstehen durch die Kombination von Wissen (kognitiv) und Erleben (fühlen). Nur beides gekoppelt wird zur Erfahrung und führt mit der Wiederholung zur „Haltung“ im Frontalhirn. Man kann also kein Verhalten ändern, sondern nur die Haltung. Und Haltung kann nicht nur kognitiv (durch Apelle, Aufklärung, Belehrungen) oder nur emotional (Belohnung, Bestrafung) verändert werden. Sondern? o Man kann nur den Rahmen schaffen damit jemand günstige Erfahrungen machen kann. Dazu können Sie nur: ü        einladen (dazu muss man die Person aber mögen!) ü                 ermutigen (dazu muss man selbst an die Möglichkeit einer günstigen Erfahrung glauben!) ü       inspirieren (und dazu braucht es Begeisterung!) o Das Hirn wird nicht so, wie man es nutzt, sondern so, wie man es begeistert nutzt! Begeisterung wirkt im Hirn wie chemischer Dünger. Wenn es gelingt, sich wirklich von ganzem Herzen dafür zu begeistern, seine Potenziale zu leben, dann ist das Hirn zu sehr Vielem in der Lage. o Um seine Potenziale leben zu können braucht man nur zwei Erfahrungen, mit denen aber jeder Mensch auf die Welt kommt: ü       Dass man dazugehört (Verbundenheit) und ü       dass man wächst und sich entfalten kann (Freiheit)

Das ist die Grundsehnsucht in jedem Menschen: sich gleichzeitig verbunden und frei zu fühlen. Wenn das gestört ist, braucht man Hilfe – oder man sucht sich ungesunde Ersatzbefriedigungen.

o In individualisierten Gemeinschaften kann man das optimal leben. Die brauchen jedoch ein Ziel, einen Sinn, einen gemeinsamen „guten Geist“ (Familiensinn, Teamgeist etc.) Und dieser Geist gibt dann wiederum vor, welche Erfahrungen in dieser Gemeinschaft gemacht werden können!

 

J

Herzliche Grüße und viel Gesundheit -

Birgit Schmidmeier

Internet: www.deutsche-gesundheits-versicherung.de

 

 




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