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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Heilung ist immer Selbstheilung!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Heilung ist immer Selbstheilung!


Chronologisch Thread 
  • From: K K <klk_op AT yahoo.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Heilung ist immer Selbstheilung!
  • Date: Sat, 31 Dec 2011 12:28:45 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Servus,
Naja, nachdem ich es gelesen habe (warum 50min oder gilt das nur für den link?) stellt sich mir die Frage: Und?

Wenn man ein paar Worte abändert ,kann man den Text auf Bildung, Sport oder Kunstunterricht anwenden. 

Nimm deinen Patienten mit, erläutere ihm warum etc. Klingt in der Theorie wieder nett und so sollte es an sich auch sein, nur wo In der großen Praxis Zeit nehmen? ok, einiges kann der Hausarzt übernehmen, aber in nen Krankenhaus? Bei der schnellen morgenvisite?

Naja, aber nett was der Herr Prof so denkt. Grade die nehemen sich ja auch immer viel Zeit...
Bye
Klaus

Am 30.12.2011 um 23:26 schrieb "DGV Birgit Schmidmeier " <bs AT deutsche-gesundheits-versicherung.de>:

Hallo ihr lieben PiratInnen,

zum Jahreswechsel möchte ich euch gerne einen Link zu einem Vortrag mailen, der mich sehr inspiriert hat.

Die für mich wichtigsten Erkenntnisse hab ich jetzt mal mitgeschrieben für mein Konzept. Es lohnt sich aber trotzdem sich die 50 Minuten Zeit zu nehmen.

Ich wünsche euch viel Spaß dabei und einen guten Rutsch in ein hoffentlich gutes Jahr 2012.

 

Besonders inspirierend fand ich den Vortrag von Professor Dr. Gerald Hüther (Gehirnforscher) auf dem „Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2011“ in Berlin, den Sie sich unter diesem Link ansehen können: http://www.hauptstadtkongress.de/2011/eroeffnungsvortrag-von-prof-dr-gerald-huether/  Wichtige Aussagen aus dem Vortrag:

o Kein Gesundheitswesen der Welt kann darauf verzichten, dass die Menschen selbst Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen. Denn kein Gesundheitssystem der Welt kann heilen oder dazu beitragen, dass jemand gesund bleiben oder werden will.

o Heilung ist immer Selbstheilung. Lebende Systeme sind in der Lage, Selbstorganisationsprozesse in Gang zu setzen. Medizinische Intervention sollte deshalb die Selbstheilungskräfte stärken, indem sie Rahmenbedingungen schafft, um Ungünstiges in Günstiges zu verwandeln.

o Das kann man nicht „machen“, es kann nur „gelingen“. Voraussetzungen für das Gelingen:

ü       PatientIn muss gesund bleiben/werden wollen

ü       PatientIn braucht Vertrauen in die Person, die helfen will

ü       Die salutogenetischen Grundprinzipien müssen erfüllt sein:

ð        PatientIn muss verstehen, was mit ihm/ihr passiert

ð        PatientIn wirkt aktiv am Heilungsprozess mit

ð        PatientIn hat das Gefühl, dass die Behandlung Sinn macht.

o Das Gesundbleiben/-werden-Wollen ist jedoch Ausdruck einer Haltung. Diese wird im Laufe des Lebens aufgrund der eigenen Erfahrungen erworben. Diese Haltung bestimmt alles, was die Person tut. Erfahrungen kann man nicht lehren. Erfahrungen entstehen durch die Kombination von Wissen (kognitiv) und Erleben (fühlen). Nur beides gekoppelt wird zur Erfahrung und führt mit der Wiederholung zur „Haltung“ im Frontalhirn. Man kann also kein Verhalten ändern, sondern nur die Haltung. Und Haltung kann nicht nur kognitiv (durch Apelle, Aufklärung, Belehrungen) oder nur emotional (Belohnung, Bestrafung) verändert werden. Sondern?

o Man kann nur den Rahmen schaffen damit jemand günstige Erfahrungen machen kann. Dazu können Sie nur:

ü        einladen (dazu muss man die Person aber mögen!)

ü                 ermutigen (dazu muss man selbst an die Möglichkeit einer günstigen Erfahrung glauben!)

ü       inspirieren (und dazu braucht es Begeisterung!)

o Das Hirn wird nicht so, wie man es nutzt, sondern so, wie man es begeistert nutzt! Begeisterung wirkt im Hirn wie chemischer Dünger. Wenn es gelingt, sich wirklich von ganzem Herzen dafür zu begeistern, seine Potenziale zu leben, dann ist das Hirn zu sehr Vielem in der Lage.

o Um seine Potenziale leben zu können braucht man nur zwei Erfahrungen, mit denen aber jeder Mensch auf die Welt kommt:

ü       Dass man dazugehört (Verbundenheit) und

ü       dass man wächst und sich entfalten kann (Freiheit)

Das ist die Grundsehnsucht in jedem Menschen: sich gleichzeitig verbunden und frei zu fühlen. Wenn das gestört ist, braucht man Hilfe – oder man sucht sich ungesunde Ersatzbefriedigungen.

o In individualisierten Gemeinschaften kann man das optimal leben. Die brauchen jedoch ein Ziel, einen Sinn, einen gemeinsamen „guten Geist“ (Familiensinn, Teamgeist etc.) Und dieser Geist gibt dann wiederum vor, welche Erfahrungen in dieser Gemeinschaft gemacht werden können!

 

J

Herzliche Grüße und viel Gesundheit -

Birgit Schmidmeier

Internet: www.deutsche-gesundheits-versicherung.de

 

 




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