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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] (kein Betreff)

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] (kein Betreff)


Chronologisch Thread 
  • From: "mb" <michaela_bach AT web.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] (kein Betreff)
  • Date: Mon, 31 Oct 2011 13:38:47 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Find  ich grundsätzlich gut. Tabaksteuer und Zigarettensteuer gibt es schon, aber die sollte direkt ins Gesundheitswesen fließen. Man könnte auch mal ausrechnen, wieviel Kosten durch diese Genüsse verursacht werden und ggf. die Steuern entsprechend erhöhen.

Laut  http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,740817,00.html  nahm der Staat 2010     13.4 Milliarden Euro durch die Tabaksteuer ein.

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/staat-kassiert-weniger-alkoholsteuer/4503538.html    2,1 Milliarden durch die Alkoholsteuer (die durch Alkohol verursachten Gesundheitskosten liegen mit Sicherheit erheblich höher).

 

 

Dann könnte jeder bei „Schädigung“ seines Körpers die Behandlungskosten an die Gemeinschaft zurückzahlen.  Manch einer wird vielleicht auch von allzu hohem Konsum abgehalten. (damit ist jetzt allerdings nicht berücksichtig, dass z.B. kleine Alkoholmengen vermutlich nicht sehr schädlich sind – aber das ließe sich finanziell wohl aushalten).

 

Michaela

 

 

 

 

Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von haarbrandt
Gesendet: Montag, 31. Oktober 2011 11:34
An: AG Gesundheit
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] (kein Betreff)

 

Ich schmeiß mal was in die Runde:

 

Gesundheitssteuer auf Alkohol und Tabak, die direkt ins Gesundheitssystem fließen *duck und weg*

 

Nicht gerade liberal, aber ein wenig staatliche Bevormundung muss imo auch mal sein. 

 

:) 


Birger 

Am 31. Oktober 2011 11:25 schrieb mb <michaela_bach AT web.de>:

 
Wieso muss ein ansonsten gesunder Mensch z.B. mit einer banalen Erkältung zum Arzt (die Wartezimmer sind voll davon)? Dieser Patient verteilt seine Viren im Wartezimmer, möglicherweise im Tausch gegen andere Erreger. Er nötigt meist den Arzt zur Verschreibung von unnötigen Arzneimitteln (sehr gern auch zu kontraindizierten Antibiotika).

 

Ansichtssache. Wenn ich zum Arzt gehe, will ich schnell gesund werden. Wenn du nicht auf Pillen stehst, nimm sie nicht. Medikamente haben unwahrscheinlichen Fortschritt gebracht und soll nicht davon ablenken, dass in gewissen Fällen die Pharmaindustrie überschlägt. Aber verzichten möchte ich nicht.

 Das ist eben die Einstellung, die ich als problematisch ansehe: Jeder Mensch hat in seinem Leben schon unzählige Erkältungskrankheiten gehabt  (um mal bei dem Beispiel zu bleiben) und weiß, wie sein Körper am besten darauf reagiert (Aspirin, Nasentropfen, warmes Bad usw). Ein Arzt kann gegen Viruserkrankungen absolut nichts machen (bei sonst Gesunden). Eine Erkältung dauert mit Arzt 7 Tage und ohne 1 Woche. Wieso kapiert das die Bevölkerung nicht endlich.

 

Für wirklich kranke Patienten hat der Arzt dann keine Zeit mehr. Und: wenn ein Patient ständig mit Bagatellen in der Praxis erscheint, werden möglicherweise auch mal auftretende bedrohliche Erkrankungen leicht übersehen.

 Menschen sind unterschiedlich empfindlich. Und der Trend geht immer mehr zu psychischen Krankheiten hin, was auch eher die Ursache für die Bagatellen sind.

Wenn ich beim Beispiel virale Erkältungskrankheit bleibe: da kann der Arzt eben nicht helfen, sondern nur schaden (s.o.). Führt es nicht vielleicht auch zur Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins, wenn man es schafft, einen Schnupfen auch ohne Arzt zu überstehen?

 

 

Auch ist es vollkommen normal, dass stark Übergewichtige oder Raucher ständig zum Arzt rennen, um die typischen Nebenerscheinungen ihrer Sucht behandeln zu lassen. Solange der Arzt den Cholesterinsenker verschreibt, muss man ja nicht abnehmen. Usw. usw.

Ja, und diese Freiluftatmer. Keiner trägt luftreinigende Masken und alle verschmutzten ihre Lunge. Unverantwortlich! Bitte. Viele Übergewichtige kämpfen und werden mit einem frühen Tod belohnt. Die Raucher ebenso. Was ist mit den Trinkern?

Das wäre aber wirklich ein wichtiges Thema: soll die Gesellschaft Rauchern wirklich die teuren Medikamente, Krankschreibungen usw. zahlen? Das könnte man zumindest mal diskutieren (gleiches gilt für Alkoholiker, Übergewichtige und vielleicht noch anderes, sofern es sich leicht vom Normalen abgrenzen lässt)

 

 

 

Ich glaube, dass wir das Kostenproblem nur dann in den Griff bekommen, wenn der Patient mehr Eigenverantwortung für seine Erkrankungen übernimmt. Dafür müssen sicherlich mehrere Wege durchdacht werden. Einer ist aber sicherlich derjenige über die Geldbörse. Hier ist z.B. die Schweiz ein gutes Beispiel. Oder die Privatversicherungen, bei denen Tarife mit Selbstbeteiligung (unter Addition des Selbstbehalts) oft  billiger sind als Tarife ohne Selbstbeteiligung.

 

In der Schweiz bekommen meines Wissen 1/3 der Bevölkerung Sozialzuschüsse, weil sie es sich nicht leisten können. Und die Schweiz ist Gottlob nicht arm.

Ich gehe aufgrund meines geringen Einkommens selten zum Arzt und verschleiße deshalb sehr gut, weil ich nur Ernstfälle mitnehme. Wenn ich dann noch mehr hinlegen muss...

Selbstverständlich darf niemand wegen eines niedrigen Einkommens von der gesundheitlichen Versorgung ausgeschlossen werden. Denbar wäre beispielsweise auch, Rückerstattungen an diejenigen zu zahlen, die nur wenig zum Arzt gehen (auch das funktioniert in der privaten Krankenversicherung ganz gut).

Man kann aber ruhig mal über den eigenen Schüsselrand schauen, wie anderswo die Kostenprobleme im Gesundheitswesen gelöst werden (da gibt es sicherlich diverse unterschiedlichste Formen).

 

Michaela

 


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