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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner


Chronologisch Thread 
  • From: "Albert Karschti" <akarschti AT web.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner
  • Date: Fri, 21 Oct 2011 15:52:36 +0200
  • Importance: Normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Die Argumenten Pro ePK  klammern die Patientenperspektive immer wieder aus. Es wird weiterhin mit paternalistischen Annahmen gearbeitet. Das ist nicht piratig!

Z.B.

- Leserechte für die Gespeicherten Daten haben die Patienten nicht. Einsichtrecht nicht geregelt. Wie wollen wir sie zum „Mitarbeit“ bringen?

- Haftung für falsche oder gar keine Eintragungen. Nach meinem wissen,  haben die Eintagungen keinen justiziablen Charakter. Was ist mit Patientensicherheit?

- Freiwilligkeit wird spätestens bei dem Kartenwechsel ausgehebelt. Wie kann sich der Versicherte wehren?

- Statistische Auswertungen werden den  Standardpatient erzeugen! Gut für die Gesundheitsindustrie schlecht für die Betroffenen!

Der  Gesetzgeber ist  noch in der Pflicht, und die eGK darf kein Spielzeug für begeisterten Tüftler werden.

Gruß

albert

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von DS Lawfox
Gesendet: Donnerstag, 20. Oktober 2011 21:59
An: AG Gesundheit
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner

 

Joshi,
ganz wichtig zu wissen, die von dir erwähnten Daten werden nicht AUF deiner Karte gespeichert. Wenn das System fertig ist, werden die Medikamente vermittels eRezept wie auch allen freiwillig von dir für einen späteren oder dann bei einem Arztbesuch freigegebenen Daten auf einem ZENTRAL-SERVER gespeichert.
Auch wird dort natürlich gespeichert werden, wenn aus den Daten in Verbindung mit der Verschreibung von Medikamenten erkennbar wird, dass du die Verordnungen des Arztes nicht befolgst. Aus welchem Grund das Medikament nicht abgeholt oder ins Öl gekippt wird, wird dort nicht gespeichert. Das Risiko trägt in solchen Fällen der Patient. Im Zweifel gilt man dann als nicht therapierbar. Bei Schnupfen mag das noch ok sein, aber insbesondere bei chronischen und sonstigen, schweren Erkrankungen dürfte das Unterlassen der Medikamente eher kontaproduktiv sein. Will also gut überlegt sein.
Auswertungsmöglichkeiten, deine sog. Compliance zu checken gibt es natürlich schon, aber das würde hier den Rahmen sprengen.
Solange du noch eine gültige alte Versichertenkarte hast, brauchst du die neue elektronsche Gesundheitskarte nicht zu akzeptieren.
Du musst dann auch kein Bild einschick

Kompliziertert wird es dann, wenn du die alte Karte verlierst oder Sie abgelaufen ist. Dann gibt es nur die neue Karte. Ist halt derzeitige Rechtslage.
Was die Behandlung angeht ohne Freigabe der Daten, d.h. wenn du sie auf dem Zentral-Server vermittels deines Kartenschlüssels nicht freigibst, entscheidet der Arzt. Im Zweifel untersucht der Arzt dich ordnungsgemäß und wird sich ohnehin nicht ohne weiteres auf irgendwelche gespeicherten Daten verlassen. Der Arzt wird aber Basisuntersuchungen oder Blutwerte nicht beliebig oft machen können und wollen, weil er die dann selbst zahlen muss bzw nicht von der Kasse vergütet bekommt. Das ist aber kein Problem der Gesundheitskarte an sich, sondern ein Problem von Doppel- oder Mehrfachbehandlungen. Diese werden spätestens mit der Abrechnung ersichtlich und dann ist Ärger mit Krankenversicherung und Arzt vorprogrammiert.
Dein Hausarzt z.B. oder auch andere Fachärzte werden allerdings gut überlegen, dich zu behandeln, wenn du ihnen die  erhobenen Daten  verweigerst. Das dürfte auf ein gestörtes Vertrauensverhältnis schließen lassen.

Nun, wie die Ärzte das künftig handhaben werden, wird die Praxis zeigen, denn zurzeit wird auf den Zentral-Servern des Verbundes der Krankenkassen noch gar nichts gespeichert, sondern auf dem Mikroprozessor-Chip in der Karte nur Name, Anschrift, Versicherungsstatus und etwaige Zuzahlungspflicht. Wenn dann die Datensammelwut ausbrechen kann, wird gespeichert was geht.

Gruß
Dietmar

Am 20.10.2011 20:28 schrieb "Joshibaer" <Joshibaer AT news.piratenpartei.de>:


Also mal so eine Frage auch wenn ich nicht alles gelesen habe, darf ich die Karte Ablehnen.
Nee natürlich nicht ............. grr schon ####### (zensiert).

Warum denke ich so.

Es gibt bestimmt Vorteile diese Karte zu besitzen.
Gerade wenn ich durch chronische Krankheiten ihre Vorteile nutzen kann.

Aber es gibt auch Nachteile.
Was passiert, wenn ich den Zugriff auf meine Daten verweigere.
Was ist wenn der Arzt sieht, ich habe meine Medikamente nicht bei der Apotheke abgeholt. Er denkt ich verweigere sie, aber vielleicht ist es Überzeugung oder einfach nur Geldmangel (ups schon mal daran gedacht).

Was macht das Krankenhaus oder wer auch immer wenn ich die Daten nicht rausrücken will, weil ich es nicht für nötig halte, werde ich dann auch richtig behandelt oder gleich nach Hause geschickt.

Wenn es nach mir geht ist es mir schon zu viel wenn nur irgendwo meine Daten gespeichert werden ohne dass ich es will oder beeinflussen kann, denn ist der Missbrauch möglich sehen andere den Missbrauch als nötig an.
--
AG-Gesundheitswesen mailing list
AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen




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