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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 5, Eintrag 14

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 5, Eintrag 14


Chronologisch Thread 
  • From: "Jörg H" <joergdr24 AT googlemail.com>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 5, Eintrag 14
  • Date: Tue, 13 Apr 2010 22:39:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Am 13.04.2010 20:49, schrieb Arnold Schiller:
> Am Tue, 13 Apr 2010 19:26:18 +0200 schrieb Hans-Jürgen Fischer:
>
>
>> Bürokratie ist ein allgemeines Problem. Weniger Bürokratie im
>> Gesundheitswesen ist zwar nützlich, löst aber keines der grundlegenden
>> Probleme auf der Einnahme- und Ausgabenseite!
>>
> Gesetze zur Regelung der Ein- und Ausgabenseite sind seit 1977
> kontinuierlich mit jeder Legislaturperiode beschlossen worden und jedes
> Gesetz hat versprochen die grundlegenden Probleme der Einnahme- und
> Ausgabenseite zu lösen. 1976 kürzt man Geld bei der Einnahmeseite in dem
> der Betrag der Rentenkasse an die Krankenkasse von 17 Prozent auf 11
> Prozent gesenkt wird. Daraufhin 1977 versucht man dann die geringeren
> Einnahmen durch Kürzen der Ausnahmen zu korrigieren und dann....
>
>
Deshalb ist das SGB V heute auch kaum mehr zu verstehe, das muss man 3
mal lesen um im Einzelfall eine nicht komplett falsch zu liegen.
> Jede dieser Massnahmen haben ein Stückchen Bürokratie herbeigezaubert. 10
> Euro Praxisgebühr ist dann eine Verrechnung neben der Verrechnung der
> Verrechnung der Verrechnung. Die Bürokratie des Gesundheitswesen geht
> dabei in jede Lohnverrechnung eines jeden Betriebes der Löhne auszahlt
> [...]

> und das Medikamente ausserhalb einer
> Apothekeninfrastruktur wie sie Deutschland pflegt teils um die Hälfte und
> mehr billiger sind und dass der reine Rohstoff der Medikamente im Cent
> bis wenige Eurobereich liegt ist auch kein Geheimnis.
Leider ist die Wahrscheinlichkeit auch ein echtes Arzneimittel zu
bekommen in den Staaten ohne diese Infrastruktur (wie in Afrika)
deutlich unter den 99,99 % die wir in Deutschland haben. Glaubt man den
einfachen Apothekern, dann biegen die schon einiges zurecht, was bei
Arzt übersehen bzw. falsch/suboptimal gemacht wurde
> Weidenrinde enthält
> den Grundstoff für Aspirin allerdings nicht ganz so "schmackhaft" und die
> Weidenrinde hat natürlich auch keine Medikamentenzulassung.
Weidenrinde sorgt für deutlich stärkere Magenschäden als Asperin bzw.
ASS. Das war schon eine Innovation vor über 100 Jahren.
> Und natürlich
> kostet es was ein Medikament zuzulassen und die bürokratischen Regelungen
> dazu einzuhalten.
Die EMA nimmt für eine EU-weite Zulassung neuer Stoff mal eben 254000 €
für Generika noch 98600 für jede größere Änderung noch bis zu 76300. Für
diese Zulassungen müssen auch alle Texte der Fach- und
Gebrauchsinformation in allen EU-Sprachen vorgelegt werden. (Das sind so
20 Stück)
Q: http://www.ema.europa.eu/htms/general/admin/fees/feesh.htm
Nur Deutschland ist das allerdings billiger und nicht so vielsprachig.
Nur Deutschland ist aber nicht mehr für alle Indikationen zulässig.

> Während in Deutschland die Krankenversicherung
> angeblich nicht bezahlbar ist
KPNG sieht wie die Unternehmensberatung von Siemens
unser Gesundheitssystem besser als seinen Ruf in den Medien
Q: http://www.kpmg.de/Themen/8327.htm
> startet David Dror in der Zwischenzeit das
> Pilotprojekt der Krankenversicherung für 2 Euro in den Philippinen.
> "Shaw and Griffin (1995) veröffentlichten folgendes anschauliches
> Beispiel: Angenommen, ein typisch afrikanischer Erwachsener im Alter
> zwischen 15 und 60 Jahren ist Einer von 10.000 der eine schwere Krankheit
> erleidet, die in einem Rechnung von 3.000 Dollar Krankenhaus in jedem
> Jahr verursachen.
> Wenn dieses Krankenhausrechnung auf 10.000 Menschen auf jede Person zu
> erwartenden jährlichen Kosten verteilt, dann sind das 1 / 10000 x 3.000
> Dollar = 0,30 Dollar pro Jahr zur Deckung einer solchen Katastrophe.
> Somit verwandelt eine Versicherung die unwahrscheinlichen Kosten von
> 3000 Dollar in einen sicheren Aufwand von 30 Cent pro Jahr.
> Ein einzelner müsste um mit 30 Cent pro Jahr sich für das Risiko einer
> Krankenhausrechnung von 3000 Dollar vorzusorgen 10.000 Jahre einzahlen um
> die katastrophalen Verluste dieser einen Rechnung zu decken.
> Eine Versicherung auf dieser Basis könnte wenn jeder der 10.000 Menschen
> pro Jahr 60 Cent einzahlt einen Gewinn erzielen - wenn es genau diese
> 10.000 Abonnenten anziehen könnte."
> http://socialre.org/princip/insusave.htm
>
>
Nur reichen 3000 Euro nicht1

In Malawi nutz man allerdings Internetterminals und "Gesundheitskarten"
mit Barcodeleser mit der die Patienten und anlernte Helferinnen die
Anamnese und Daten Verwaltung machen, damit der doch sehr rare Arzt
einen großen Durchsatz hat. (Q: stand auf Heise.DE)

Der ADFC wirbt für ein Projekt um Krankenfahrradanhänger für eine ganze
Provinz in Uganda zu beschaffen, damit man Kranke und Gebärende ins
Krankenhaus bekommt. So konnte in einer Reihe von Gebieten die
Sterblichkeit bei der Geburt gesenkt werden. (Q: Artikel in Radfahren)
Afrika hat Probleme auf einem anderen Niveau!





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