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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheitswesen] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 2, Eintrag 22: Organentnahme

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheitswesen] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 2, Eintrag 22: Organentnahme


Chronologisch Thread 
  • From: "mb" <michaela_bach AT web.de>
  • To: <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheitswesen] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 2, Eintrag 22: Organentnahme
  • Date: Wed, 20 Jan 2010 10:53:22 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheitswesen <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

hat auch schon mal jemand an die Transplantatempfänger gedacht? Es gibt in
Deutschland bisher viel zu wenig Spender, so dass andere Menschen unnötig
sterben oder leiden müssen.

Man sollte sich doch mal überlegen, wie man die Sache sehen würde, wenn man
selbst betroffen wäre:
z.B. wenn die eigene herzkranke Tochter ohne Spenderherz nur noch wenige
Wochen zu leben hat und man ihr langsames Sterben beobachten muss, ohne
helfen zu können. Oder man selbst jahrelang dialysepflichtig ist (mit allen
Komplikationen und Einschränkungen), weil keine Spenderniere vorhanden ist?

Ich glaube, dass die überwiegende Zahl der Bevölkerung gern bereit ist, nach
dem eigenen Tod das Leben anderer Menschen zu retten. Allerdings setzt sich
kaum jemand zu Lebzeiten mit dieser Problematik auseinander. Auch für
Angehörige ist es oft eine gewisse Hilfe, wenn der Tod nicht vollkommen
nutzlos war, sondern der Verstorbene in anderen Menschen "weiterleben" kann.

Wäre die Organentnahme grundsätzlich gestattet, würde die Zahl der
Spenderorgane deutlich zunehmen und vielen Menschen helfen.
Selbstverständlich muss jeder Mensch (und Angehörige) ohne weitere Begründung
eine Organspende ablehnen können.
Bei der heutigen Situation sind viele Angehörige in der Trauersituation
erheblich überfordert, wenn sie eine Organentnahmeentscheidung treffen
sollen. Das ist gerade in dieser schweren Zeit nicht fair und führt zu vielen
unnötigen Ablehnungen von Organentnahmen.

Nur mal zur Information: stellen die behandelnden Ärzte den Hirntod fest, so
muss die Hirntodfeststellung frühestens 12 Stunden später nochmal von
bestätigt werden (diese Ärzte haben mit der Transplantation nichts zu tun und
kennen die künftigen Empfänger nicht). D.h. die Angehörigen haben im
Gegensatz zu anderen Todesfällen häufig lange Zeit zum Abschiednehmen.


Gruß Michaela




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
ag-gesundheitswesen-request AT lists.piratenpartei.de
Gesendet: Dienstag, 19. Januar 2010 23:13
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 2, Eintrag 22

Um E-Mails an die Liste AG-Gesundheitswesen zu schicken, nutzen Sie
bitte die Adresse

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:

https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/ag-gesundheitswesen

oder, via E-Mail, schicken Sie eine E-Mail mit dem Wort 'help' in
Subject/Betreff oder im Text an

ag-gesundheitswesen-request AT lists.piratenpartei.de

Sie können den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse

ag-gesundheitswesen-owner AT lists.piratenpartei.de

erreichen

Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen
sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of
AG-Gesundheitswesen digest..."


Meldungen des Tages:

1. Re: Organentnahme/Organ-"Spende" (Britta)
2. Re: Organentnahme/Organ-"Spende" (Privacy)
3. Re: Organentnahme/Organ-"Spende" (Britta)
4. [Fwd: Treffen 25.01.10] (ZweiPi)
5. [Fwd: Brainstorming] (ZweiPi)
6. Re: Organentnahme/Organ-"Spende" -Abschiednehmen ( Jörg H )


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Message: 1
Date: Tue, 19 Jan 2010 13:35:13 +0100
From: Britta <britta AT piratenpartei-wesel.de>
Subject: Re: [AG-Gesundheitswesen] Organentnahme/Organ-"Spende"
To: AG Gesundheitswesen <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Message-ID: <4B55A701.9060801 AT piratenpartei-wesel.de>
Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-15"; Format="flowed"

Hallo,

wo auch immer dieses Thema vertieft wird....
Ich glaube, das grösste Problem ist die Angst der Menschen frühzeitig
aufgegeben zu werden. Es wird leider noch nicht geschafft, den Leuten
klar zu machen,das kein im medizinischen Bereich Tätiger einen Menschen
freiwillig sterben lassen würde, um die Organe an Menschen zu spenden,
die den Ärzten und Pflegenden eh nicht bekannt sind.
Meiner Meinung nach wäre es das wichtigste die Menschen dazu zu bringen
sich bereits in jungen Jahren Gedanken zu machen, ob Sie Ihre Organe
spenden möchten. Wie frühzeitig, und in welchem Rahmen solch eine
Aufklärung geschehen könnte, müsste noch überlegt werden. Denn wenn die
Entscheidung den Angehörigen überlassen wird, sind diese damit
hoffnungslos überfordert.

Ich habe bisher drei Mal erlebt, das Patienten von mir auf der
Intensivstation für eine Organentnahme in Frage kamen und dieser dann
auch von den Angehörigen zugestimmt wurde. Diese Entscheidung ist sehr
hart gewesen für die Angehörigen weil sie nur von dem mutmasslichen
Willen ausgehen konnten. Sie haben Ihre Entscheidung aber wohl nicht
bereut, wie sie Wochen später berichtet haben.

Grüße, Britta Stephan


Am 19.01.2010 12:57, schrieb Morgan le Fay:
> Ich wurde gestern gebeten, die Thematik "Organentnahme" zu verlinken,
> was ich hiermit gerne tue:
> Thread im Piratenforum
> <http://forum.piratenpartei.de/viewtopic.php?f=60&t=15425&p=200044&hilit=Organspende#p200044>
> Thread in der Augsburger Allgemeinen
> <http://www.community.augsburger-allgemeine.de/forum/medizin-und-gesundheit/30380-organentnahme-nach-ableben-im-ausland.html>
>
> (mein Nickname dort: Schwaddamaaga)
> Anfrage im Juraforum
> <http://www.juraforum.de/forum/t305000/s.html>
> Da ich dazu auch einen m.E. sehr fragwürdigen Internetauftritt einer
> "Patientengewerkschaft" mit Sitz in Moers gefunden habe,
> (Zitat aus dem Inhalt:
>>
>> *Tatsache ist:*
>>
>> Von Toten können keine Organe verwendet werden! (Leichengift)
>>
>> Bei den transplantierten Organen handelt es sich nicht um gespendete
>> Organe, sondern um Organraub aus Menschen, die im Sterben liegen!)
>>
>
> sollten wir das Thema per Mailliste oder im Forum vertiefen.
> Die Leute sind verunsichert, haben z.T. sogar Angst ob der Verdummung,
> die veröffentlicht wird.
>
> Auch hier könnten Piraten aufklärend beim Wähler auftreten.
>
> Grüße
> Harry
>
>
> _______________________________________________
> AG-Gesundheitswesen mailing list
> AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/ag-gesundheitswesen
>

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Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL:
<https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen/attachments/20100119/e5484e2e/attachment-0001.htm>

------------------------------

Message: 2
Date: Tue, 19 Jan 2010 14:17:52 +0100
From: Privacy <pirat AT praes.eu>
Subject: Re: [AG-Gesundheitswesen] Organentnahme/Organ-"Spende"
To: AG Gesundheitswesen <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Message-ID: <4B55B100.1090208 AT praes.eu>
Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-15

schrieb Britta:
> Hallo,
>
> wo auch immer dieses Thema vertieft wird....
> Ich glaube, das grösste Problem ist die Angst der Menschen frühzeitig
> aufgegeben zu werden.

Nein - das ist es nicht. Sondern die mehr als berechtigte Befürchtung,
dass ein würdiges - auch in der Beziehung zu seinen Angehörigen -
Sterben unmöglich wird und statt des Abschiednehmens in Ruhe die große
"Organerhaltungsintensivmaschinerie" in Gang gesetzt wird. Wer dies
erlebt hat
Es wird leider noch nicht geschafft, den Leuten
> klar zu machen,das kein im medizinischen Bereich Tätiger einen Menschen
> freiwillig sterben lassen würde, um die Organe an Menschen zu spenden,
> die den Ärzten und Pflegenden eh nicht bekannt sind.

Das nicht - aber um dem Druck der Geschäftsleitung und der
Transplantationsteam nachzukommen.

> Meiner Meinung nach wäre es das wichtigste die Menschen dazu zu bringen
> sich bereits in jungen Jahren Gedanken zu machen, ob Sie Ihre Organe
> spenden möchten. Wie frühzeitig, und in welchem Rahmen solch eine
> Aufklärung geschehen könnte, müsste noch überlegt werden. Denn wenn die
> Entscheidung den Angehörigen überlassen wird, sind diese damit
> hoffnungslos überfordert.

Ja - auch Angehörige haben ein Recht auf friedliches Abschiednehmen - in
ihren Zeitmaßen und nicht mit dem Druck eines Transplantationsteams im
Nacken.

Es wird ein Mythos aus einer befruchteten Eizelle gemacht, aber einen
Menschen am Ende seines mit vielen anderen verbundenen Lebens wird
behandelt wie ein Stück Schlachtvieh.

Ich sage dies aus eigener Kenntnis im Team für die Hirntoddiagnostik und
in jahrelanger Leitung einer Intensivstation.

Gruß

Privacy


------------------------------

Message: 3
Date: Tue, 19 Jan 2010 14:27:39 +0100
From: Britta <britta AT piratenpartei-wesel.de>
Subject: Re: [AG-Gesundheitswesen] Organentnahme/Organ-"Spende"
To: AG Gesundheitswesen <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Message-ID: <4B55B34B.9090305 AT piratenpartei-wesel.de>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed

Am 19.01.2010 14:17, schrieb Privacy:
> schrieb Britta:
>
>> Hallo,
>>
>> wo auch immer dieses Thema vertieft wird....
>> Ich glaube, das grösste Problem ist die Angst der Menschen frühzeitig
>> aufgegeben zu werden.
>>
> Nein - das ist es nicht. Sondern die mehr als berechtigte Befürchtung,
> dass ein würdiges - auch in der Beziehung zu seinen Angehörigen -
> Sterben unmöglich wird und statt des Abschiednehmens in Ruhe die große
> "Organerhaltungsintensivmaschinerie" in Gang gesetzt wird. Wer dies
> erlebt hat
> Es wird leider noch nicht geschafft, den Leuten
>
>> klar zu machen,das kein im medizinischen Bereich Tätiger einen Menschen
>> freiwillig sterben lassen würde, um die Organe an Menschen zu spenden,
>> die den Ärzten und Pflegenden eh nicht bekannt sind.
>>
> Das nicht - aber um dem Druck der Geschäftsleitung und der
> Transplantationsteam nachzukommen.
>
>
>> Meiner Meinung nach wäre es das wichtigste die Menschen dazu zu bringen
>> sich bereits in jungen Jahren Gedanken zu machen, ob Sie Ihre Organe
>> spenden möchten. Wie frühzeitig, und in welchem Rahmen solch eine
>> Aufklärung geschehen könnte, müsste noch überlegt werden. Denn wenn die
>> Entscheidung den Angehörigen überlassen wird, sind diese damit
>> hoffnungslos überfordert.
>>
> Ja - auch Angehörige haben ein Recht auf friedliches Abschiednehmen - in
> ihren Zeitmaßen und nicht mit dem Druck eines Transplantationsteams im
> Nacken.
>
> Es wird ein Mythos aus einer befruchteten Eizelle gemacht, aber einen
> Menschen am Ende seines mit vielen anderen verbundenen Lebens wird
> behandelt wie ein Stück Schlachtvieh.
>
> Ich sage dies aus eigener Kenntnis im Team für die Hirntoddiagnostik und
> in jahrelanger Leitung einer Intensivstation.
>

Deine Meinung und meine Meinung schliessen sich ja nicht aus. Ich wäre
zwar grundsäztlich dafür, von einer generellen Einwilligung zur
Organentnahme auszugehen, aber der wichtigste Schritt ist wohl, die
Leute dazu zu bewegen sich mit dem Thema auseinander zu setzen und mit
ihren Familien darüber zu sprechen.
Wir beide haben anscheinend sehr verschiedene Erfahrungen mit der
Hirntoddiagnostik und dem Umgang mit Patienten und Angehörigen gemacht.
Ich denke, das wir aber aufpassen müssen, nicht zu sehr auf unsere
eigenen Erfahrungen zu setzen, sondern Fakten zu erhalten, um diese dann
der Öffentlichkeit zu vermitteln.
> Gruß
>
> Privacy
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> AG-Gesundheitswesen mailing list
> AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/ag-gesundheitswesen
>



------------------------------

Message: 4
Date: Tue, 19 Jan 2010 16:28:35 +0100
From: ZweiPi <zweipi85 AT googlemail.com>
Subject: [AG-Gesundheitswesen] [Fwd: Treffen 25.01.10]
To: AG Gesundheitswesen <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Message-ID: <4B55CFA3.7020602 AT googlemail.com>
Content-Type: text/plain; charset="utf-8"

Eine eingebundene Nachricht wurde abgetrennt...
Von: =?UTF-8?B?WndlaVBp?= <thomas.k AT piraten-sachsen.de>
Betreff: =?UTF-8?B?VHJlZmZlbiAyNS4wMS4xMA==?=
Datum: Tue, 19 Jan 2010 09:48:16 +0100
Größe: 1104
URL:
<https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen/attachments/20100119/b3320452/attachment-0001.eml>

------------------------------

Message: 5
Date: Tue, 19 Jan 2010 16:28:46 +0100
From: ZweiPi <zweipi85 AT googlemail.com>
Subject: [AG-Gesundheitswesen] [Fwd: Brainstorming]
To: AG Gesundheitswesen <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Message-ID: <4B55CFAE.2030805 AT googlemail.com>
Content-Type: text/plain; charset="utf-8"

Eine eingebundene Nachricht wurde abgetrennt...
Von: =?UTF-8?B?WndlaVBp?= <thomas.k AT piraten-sachsen.de>
Betreff: =?UTF-8?B?QnJhaW5zdG9ybWluZw==?=
Datum: Tue, 19 Jan 2010 10:06:49 +0100
Größe: 1220
URL:
<https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen/attachments/20100119/fdcba707/attachment-0001.eml>

------------------------------

Message: 6
Date: Tue, 19 Jan 2010 23:09:56 +0100
From: " Jörg H " <joergdr24 AT googlemail.com>
Subject: Re: [AG-Gesundheitswesen] Organentnahme/Organ-"Spende"
-Abschiednehmen
To: AG Gesundheitswesen <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Message-ID: <4B562DB4.4010506 AT googlemail.com>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8

Britta schrieb:
> Am 19.01.2010 14:17, schrieb Privacy:
>> schrieb Britta:
>>
>>> Hallo,
>>>
>>> wo auch immer dieses Thema vertieft wird....
>>> Ich glaube, das grösste Problem ist die Angst der Menschen frühzeitig
>>> aufgegeben zu werden.
>>>
>> Nein - das ist es nicht. Sondern die mehr als berechtigte Befürchtung,
>> dass ein würdiges - auch in der Beziehung zu seinen Angehörigen -
>> Sterben unmöglich wird und statt des Abschiednehmens in Ruhe die große
>> "Organerhaltungsintensivmaschinerie" in Gang gesetzt wird. Wer dies
>> erlebt hat
>> Es wird leider noch nicht geschafft, den Leuten
>>
>>> klar zu machen,das kein im medizinischen Bereich Tätiger einen
>>> Menschen
>>> freiwillig sterben lassen würde, um die Organe an Menschen zu spenden,
>>> die den Ärzten und Pflegenden eh nicht bekannt sind.
>>>
>> Das nicht - aber um dem Druck der Geschäftsleitung und der
>> Transplantationsteam nachzukommen.
>>
>>
>>> Meiner Meinung nach wäre es das wichtigste die Menschen dazu zu bringen
>>> sich bereits in jungen Jahren Gedanken zu machen, ob Sie Ihre Organe
>>> spenden möchten. Wie frühzeitig, und in welchem Rahmen solch eine
>>> Aufklärung geschehen könnte, müsste noch überlegt werden. Denn wenn die
>>> Entscheidung den Angehörigen überlassen wird, sind diese damit
>>> hoffnungslos überfordert.
>>>
>> Ja - auch Angehörige haben ein Recht auf friedliches Abschiednehmen - in
>> ihren Zeitmaßen und nicht mit dem Druck eines Transplantationsteams im
>> Nacken.
>>
>> Es wird ein Mythos aus einer befruchteten Eizelle gemacht, aber einen
>> Menschen am Ende seines mit vielen anderen verbundenen Lebens wird
>> behandelt wie ein Stück Schlachtvieh.
>>
>> Ich sage dies aus eigener Kenntnis im Team für die Hirntoddiagnostik und
>> in jahrelanger Leitung einer Intensivstation.
>>
>
> Deine Meinung und meine Meinung schliessen sich ja nicht aus. Ich wäre
> zwar grundsäztlich dafür, von einer generellen Einwilligung zur
> Organentnahme auszugehen, aber der wichtigste Schritt ist wohl, die
> Leute dazu zu bewegen sich mit dem Thema auseinander zu setzen und mit
> ihren Familien darüber zu sprechen.
> Wir beide haben anscheinend sehr verschiedene Erfahrungen mit der
> Hirntoddiagnostik und dem Umgang mit Patienten und Angehörigen
> gemacht. Ich denke, das wir aber aufpassen müssen, nicht zu sehr auf
> unsere eigenen Erfahrungen zu setzen, sondern Fakten zu erhalten, um
> diese dann der Öffentlichkeit zu vermitteln.
>
Ich selbst habe keine Erfahrungen mit Transplantationen. Der Druck der
Geschäftsleitung scheint dem vernehmen nach aber ein Grundsätzliches
Problem besonders in privaten Krankenhäusern zu sein.

Ein wichtiger Punkt, den Privacy ansprach ist die Möglichkeit Abschied
zu nehmen. Ich vermute, das da einige Krankenhäuser dazulernen könnten.
Ich habe auf einer Palliativstation nach dem Tod an einer Trauerfeier
mit Pastorin für einen nahen Angehörigen teilgenommen, und es war ein
bewegender Moment als die eigentliche Trauerfeier, bei der die Tote im
Sarg lag.
Man hat das Sterben aus dem Leben verdrängt, darum trifft es einen um so
härter.

--> Privacy, wie könnte man einen Abschied würdevoll und sauber
gestalten ohne auf die Möglichkeit einer Organentnahme zu verzichten.
(Aufgrund der Wartezeit.) Hast Du eine Idee (für die Randbedingungen)?

Gruß
Jörg
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> AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
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Ende AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 2, Eintrag 22
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