ag-gesundheit-solidarier AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland
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- From: "Dr. Pabst" <dr.pabst AT anaesthesie-nord.de>
- To: "Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland" <ag-gesundheit-solidarier AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Prioritäten in der Gesundheitspolitik
- Date: Fri, 25 May 2012 15:19:02 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-solidarier>
- List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-solidarier.lists.piratenpartei.de>
----- Original Message -----
From:
Birger Haarbrandt
To: Sub-AG der AG
Gesundheit der Piratenpartei Deutschland
Sent: Friday, May 25, 2012 2:00 PM
Subject: Re: [Ag-gesundheit-solidarier]
Prioritäten in der Gesundheitspolitik
Hallo Birgit,
Wie bereits besprochen, wenn auch etwas verspätet, kommt meine Antwort zu
deinen Themen.
1. Es muß Transparenz
hergestellt werden, indem einer unabhängigen und bisher nicht etablierten
Expertengruppe Zugang zu allen Daten verschafft wird, die die
Selbstverwaltungsorgane, Krankenkassen und andere Einrichtungen verwalten.
Solange Interessenvertreter die Interpretationshoheit über die bei ihnen
erhobenen Daten haben, wird es keine dem Patientennutzen dienliche
Gesundheitsreform geben können.
Grundsätzlich ist der Gedanke richtig, aber das wird im Hinblick auf den
Datenschutz kein sehr einfaches Unterfangen. Da müssen wir bei einer
Ausarbeitung ins Detail gehen.
Das ist sicher nicht einfach und
ich hoffe da auf die Datenschutzkompetenz der Piraten. Aber ohne
diese Transparenz sind die Parallelstrukturen im Gesundheitswesen, deren
Interessengruppen sich alle in ihren Gräben eingebuddelt haben, überhaupt
nicht in den Griff zu kriegen. Wenn dieser Punkt nicht umgesetzt wird, dann
ist eine weitere Kostenspirale unabwendbar.
2. Parallel zur
Sichtung dieser Daten müssen Sektorengrenzen, Doppel- und Mehrfachstrukturen
abgebaut und "Selbstbedienungsläden" geschlossen werden. Nur dadurch kann das
kostenintensive Hin- und Herschieben des Zuwenig an Personal beendet
werden.
Das ist auch richtig. Auch hier müssen wir konkrete Punkte bearbeiten und
zusehen, dass wir das als Programmantrag formulieren können.
Und auch Punkt 2 erfordert
zunächst, sich einen Überblick zu verschaffen, was wer überhaupt macht und mit
welchen Ergebnissen und zu welchen Kosten. Konkrete Punkte kann man erst dann
bearbeiten, wenn man sich einen Überblick verschafft hat -- siehe Punkt
1
3. Der allgemeine
Fachkräftemangel ist nur zu beheben, wenn die Arbeitsbedingungen so verändert
werden, daß die am Patienten Arbeitenden mehr Zeit für persönliche Zuwendung
und Gestaltungsspielraum ohne ökonomischen Zeitdruck erhalten.
Das ist ein ganz wichtiges Ziel, das sollte in meinen Augen vor den
anderen Priorität eingeräumt bekommen.
Wenn Du diesen Punkt bearbeiten
willst, ohne Transparenz zu schaffen und ohne die Mehrfachstrukturen und
Selbstbedienungsläden anzugehen, dann verursacht das nur Kosten.
Beispiel: Hausärztemangel auf dem
Land wird derzeit durch finanzielle Anreize zu beheben versucht. Wenn das
tatsächlich funktionieren sollte, dann fehlen diese Ärzte anschließend an
anderen weniger attraktiven Arbeitsplätzen. Dann müssen dort Vergütung und
Arbeitsbedingungen verbessert werden. Und dann tut sich das nächste Loch auf.
Am Ende haben im günstigsten Fall alle bessere Arbeitsbedingungen und mehr
Geld -- und die Finanzierung des Gesundheitssystems ist komplett
zusammengebrochen.
Also: Was die Priorität von Punkt
3 angeht, stimme ich Dir unbedingt zu. Es muß bei allem im Augen behalten
werden, daß uns das Personal wegläuft. Das heißt aber nicht, daß wir die
Lobbygruppen weiter mitfüttern müssen. Und um die in den Griff zu kriegen,
müssen bei denen in den Kellern die Datensichtungen stattfinden. Z.B. bei
den Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen weiß ich sicher, daß
erhebliches konstruktiv auswertbares Material zu fischen wäre.
4. Alle
Einkommensarten müssen an der solidarischen Finanzierung des
Gesundheitssystems beteiligt werden. Kostenverursachende Verwaltungsstrukturen
sind kritisch zu hinterfragen.
Willkommen bei den Solidarieren. Wie besprochen werde ich dich demnächst
mit unseren bisherigen Entwürfen ausstatten, damit du da einen Blick drauf
werden kannst.
Ich glaube, in dem Punkt sind wir
uns absolut einig.
Viele Grüße,
Birger
Pfingstgrüße
Birgit
P.S. Das Headset ist am Laden.
Hab#ä aber noch nicht das Mumble-Video begutachtet, weil ich diese Woche viel
"auf Narkose" war. Hast Du nächste Woche irgendein Zeitfenster für einen
kleinen Test? Da hab' ich nämlich frei ....
-- Ag-gesundheit-solidarier mailing list Ag-gesundheit-solidarier AT lists.piratenpartei.de https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheit-solidarier |
- [Ag-gesundheit-solidarier] Prioritäten in der Gesundheitspolitik, Dr. Pabst, 21.05.2012
- Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Prioritäten in der Gesundheitspolitik, Birger Haarbrandt, 25.05.2012
- Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Prioritäten in der Gesundheitspolitik, Dr. Pabst, 25.05.2012
- Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Prioritäten in der Gesundheitspolitik, vw66, 30.05.2012
- Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Prioritäten in der Gesundheitspolitik, Dr. Pabst, 30.05.2012
- Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Prioritäten in der Gesundheitspolitik, Birger Haarbrandt, 25.05.2012
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