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ag-gesundheit-solidarier - Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Gesundheitsfonds

ag-gesundheit-solidarier AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland

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Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Gesundheitsfonds


Chronologisch Thread 
  • From: Rick <Rick AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheit-solidarier AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Gesundheitsfonds
  • Date: Thu, 12 Jan 2012 21:35:49 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-solidarier>
  • List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-solidarier.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Ahoi Birger !

In Deinem Vorschlag erkenne ich drei Komponenten:

* Abschaffung des für alle Krankenkassen einheitlichen Beitragssatzes

* Beibehalt eines Ausgleichsmechanismus zwischen den Krankenkassen, der aber drastisch vereinfacht sein soll

* erhöhte Zuschüsse aus Steuermitteln insbesondere zum Ausgleich für "gesamtgesellschaftliche Aufgaben" ("versicherungsfremde Leistungen")

Bis auf Punkt 3 entspräche das nach meiner Erinnerung ziemlich genau dem sogenannten "Risikostrukturausgleich" in seiner ursprünglichen Form, wie er in den Jahren 1994 bis 2001 praktiziert wurde. Damals gab es allerdings noch KEIN freies Kassenwahlrecht für die gesetzlich Krankenversicherten. Der Link dazu ins Wikipedia: "Risikostrukturausgleich" http://de.wikipedia.org/wiki/Risikostrukturausgleich - Abschnitt "Ausgleichssystem von 1994 bis 2001".

Was daraus in Deinem Entwurf fehlt, ist ein Ausgleich bei den (damals jedenfalls) signifikanten Einkommensunterschieden der _Beitragszahler_ der verschiedenen Krankenkassen, der sogenannte "*Finanzkraftausgleich*".

Ich erinnere mich an Zeiten, in denen bei der TK mehr als die Hälfte der Mitglieder den Höchstbeitrag bezahlten, weil sie oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdienten (ganz viele Ingenieure halt); dementsprechend konnte der Beitragssatz deutlich niedriger sein (und die Leistungen besser) als bei Kassen mit vielen Durchschnitts- oder Geringverdienern.

Auf der anderen Seite (wie in Deinem Entwurf auch) sollten die demografischen Unterschiede der Versichertenstruktur mit den unterschiedlichen _Leistungsaufwendungen_ (per Stichprobe erhoben) sollten mit dem sogenannten "*Beitragsbedarfsausgleich*" kompensiert werden. Zusätzlich wurde das Klassifikationsmerkmal "Bezieher einer Erwerbsminderungsrente" berücksichtigt.

Vielleicht nützen diese ergänzenden Informationen und Stichworte ja ein wenig, um das Spektrum unserer Themen etwas aufzufächern und die weitere Diskussion zu strukturieren.

Herzliche Grüße aus Hamburg

Dein Rick

GargleBlaster schrieb: #
Hallo Solidarier,

ich möchte hier mal die Diskussion darüber eröffnen. Ich werde mich die nächsten Tage noch weiter darin vertiefen, aber das wäre mein spontaner Vorschlag: Krankenkassen dürfen wieder verschiedene Tarife anbieten. Das Gesundheitsfonds bleibt erhalten, wird nun aber soweit mit Steuern bezuschusst, wie es zum einen

1) die Familienversicherung erfordert.

2) Und um demographische Strukturen innerhalb der Versicherten auszugleichen.

Dabei wird ein einfacher Schlüssel verwendet, der lediglich Geschlecht und Alter mit einbezieht. Eventuell muss noch geschaut werden bezüglich des Lebensraums der Versicherten, aber das wäre es dann auch.

Somit hat man auf der einen Seite einen Preiswettbewerb und kann auf der anderen Seite auch Krankenkassen einen Anreiz bieten ältere
Patienten zu haben. Ich halte das statistisch für ermittelbar, aber das muss natürlich genau geprüft werden. Das dürfte den Verwaltungsaufwand in jedem Fall stark reduzieren, das ließe sich meines Erachtens schon fast vollständig automatisieren.

Birger





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