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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Bitcoins

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Bitcoins


Chronologisch Thread 
  • From: Tensor <Tensor AT Piraten-lsa.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Bitcoins
  • Date: Fri, 8 Dec 2017 13:55:10 +0100

Hallo Arne,

Danke erst einmal für deine Erläuterungen, die aber gleich die nächste Frage aufwerfen:

Haben die Bitcoins das Zeug dazu, die nächste heftige Krise des Finanzsystems einzuleiten. 226 Mrd Dollar sind jetzt kein Pappenstiel, andererseits reicht das Volumen wohl dazu nicht aus. Außerdem: Die Anzahl der BC wurde doch auf 21.000 Stück begrenzt - durch wen und durch welchen Ansatz auch immer.

Und das ist tatsächlich wahr? Wenn ich mir in einer BC akzeptierenden Spelunke ein Bier bestelle und bezahle, laufen für 250 kWh (etwa 65 Euro) Stromkosten auf? Ist die Welt tatsächlich schon SO verblödet?

LG - Tensor.



Am 08.12.2017 um 00:25 schrieb Arne Pfeilsticker:
Hallo Tensor,
der Hype ist ein Zug von Lemmingen.

Die Verfechter der Bitcoin-Währung behaupten zwar, dass der Bitcoin primär ein Zahlungsmittel sei, aber de facto ist er Teil eines gigantischen Betrugs, in Form eines Schneeballsystems. Das Betrugsvolumen beträgt z.Z. ca. 226 Mrd. $ mit stark steigender Tendenz. Im Vergleich dazu beträgt der Bundeshaushalt 2017 umgerechnet ca. 384 Mrd $.

Würde z.B. Visa seine 83,5 Mrd. Zahlungstransaktionen pro Jahr genauso wie Bitcoin abwickeln, dann würde allein der Stromverbrauch dem gesamten derzeitigen Stromverbrauch der Welt pro Jahr entsprechen.
Nur aufgrund des gigantischen Kursanstiegs kann sich Bitcoin die Energieverschwendung leisten. - Für ein Zahlungsmittel ist allein der Stromverbrauch völlig indiskutabel und jenseits jeder Wettbewerbsfähigkeit. Er beträgt z.Z. ca. 250 kWh pro Transaktion und das mit steigender Tendenz. Sobald eine kritische Menge von Bitcoin-Spekulanten der Meinung ist, dass die Reise nach oben nicht mehr weiter geht und sie deshalb ihre Bitcoins abstoßen, wird das gesamte System in sich zusammen brechen.
Aber wer will solche Sachverhalte hören angesichts der Tatsache, dass wer zu Beginn des Bitcoin-Handel im April 2010 für 100 $ Bitcoins gekauft hat, der könnte diese Bitcoins heute für 550 Mill. $ verkaufen. 
Vor der Finanzkrise 2007/2008 hatten wir ein ähnliches Phänomen mit den minderwertigen Hypothekenkrediten. So lange die Hauspreise stiegen und stiegen hat es de facto keine Rolle gespielt, ob die Darlehensnehmer ihre Hypotheken bedienen konnten oder nicht. Erst als die Hauspreise fielen kam die Finanzblase zum platzen.
Meine Kritik am Bitcoin heißt aber nicht, dass ich nicht bestimmte Aspekte von Krypto-Währungen für sehr interessant und nützlich halte.
Gruß Arne

Am 05.12.2017 um 08:42 schrieb Tensor <Tensor AT Piraten-lsa.de>:

Gibt es irgendwelche Statements zum aktuellen Hype?

Wodurch ausgelöst?

Chancen?

Risiken?

Vielleicht sogar ein Artikel für die Bundespresse? Wäre doch eine super
Verbindung zu den "Kernthemen".

MfG - Tensor.



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