ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: ukw <ukw AT berlin.com>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Gerechtes Geld? Teil 3
- Date: Sun, 18 Oct 2015 20:47:36 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 17.10.2015 um 20:57 schrieb Winrich
Prenk:
Gerechtes Geld?
3.4.) Das Geld als parteilicher Tauschmittler
Eine der klassischen Funktionen des Geldes ist seine
Eigenschaft,
Tauschmittel zu sein. Meine These ist nun: Das Geld ist
ein unfairer
und parteilicher Tauschmittler.(10) Diese These kann nur
stimmen,
wenn es sich beim Geld um einen Tauschgegenstand handelt,
der
im Verhältnis zu anderen Tauschgegenständen einen
durchschnittlichen
Verhandlungs- und Abschlussvorteil bei Tauschgeschäften
verschafft.
Genau so sehe ich das auch. Eine konsequente Weiterentwicklung des Gedankens bzw der Frage "wie entsteht Vermögen?" Das Geld unterscheidet sich von den übrigen
Tauschgegenständen
vor allem dadurch, dass es ein “generalisiertes
Tauschmedium” ist.
Das wird am klarsten im Vergleich mit einem Beispiel: Das
Geld
unterscheidet sich von den Waren und Dienstleistungen,
die im
Marktspiel gehandelt werden, ungefähr so, wie sich in
einem
Kartenspiel, in dem der Joker für jede andere Karte
eingesetzt werden
kann, eben dieser Joker von den anderen bestimmten Karten
unterscheidet. Das Geld ist der Joker unter den
Tauschobjekten und
so wie der Joker im Kartenspiel Spielvorteile verschafft,
so verschafft
auch das Geld im Wirtschaftsspiel Vorteile: Während ich
auf dem
Markt für die Abnahme meiner Waren und Dienstleistungen
ganz
bestimmte Nachfrager finden muss, die genau das brauchen,
was ich
habe, hat der Anbieter von Geld ein leichtes Spiel; denn
die Liquidität,
die er bietet, kann jedermann brauchen, und sie bietet
außerdem die
Möglichkeit, dass der Geldbesitzer von seinem Geld eine
Weile leben
kann, ohne etwas leisten oder sonst verkaufen zu müssen.
Geld ist der Joker schlechthin. Ich möchte an dieser Stelle nur noch einen Aspekt zusätzlich einfügen: Während jede Form von Waren kostspielig transportiert und gelagert werden müssen, um die Haltbarkeit oder Verfügbarkeit der Güter/Waren auf den "Märkten" sicher zu stellen ist der Transport und die Lagerung (Lagerung = Erhaltung/Sicherung der Werthaltigkeit über die Lagerzeit) von Geld im Zeitalter der digitalen Geldverwaltung faktisch so gering / unbedeutend, daß er keine Bedeutung hat - also weder Kosten noch Aufwand verursacht. Wer also
den Geld-Joker in der Hand hat, hat Spielvorteile im
Wirtschaftsspiel
und kann diese Joker-Vorteile in Verhandlungssituationen
ausspielen.
Ein Gemeinwesen also, das solches Geld, wie wir es haben,
für die
Vermittlung von Tauschgeschäften zur Verfügung stellt,
ergreift
Partei für die Geldbesitzer, denen es einen
durchschnittlich besseren
Tauschgegenstand in die Hände gibt als den anderen.
Insofern kann
und muss man von einer “kapitalistischen Parteilichkeit”
unseres
derzeitigen Geldes sprechen. Ein solches Geld ist mit den
Grundsätzen sozialer Gerechtigkeit schlechthin
unvereinbar.
(10) Zum Folgenden wiederum Suhr, D., oben Anm. 3, S.
107-110;
und ders.: Geldordnungspolitik aus der Sicht des
Grundgesetzes,
in: Fragen der Freiheit (hersg. vom Seminar für
freiheitliche Ordnung,
Boll), Heft 161, März/April 1983, S. 3-21, 14 ff.: Geld
und Gleichheit.
4.) Institutionelle Spuren der monetären
Ungerechtigkeiten
Wenn die Analyse stimmt, ist zu erwarten, dass die
bislang
diagnostizierten Ungerechtigkeiten des Geldwesens tiefe
Spuren in
der Rechtsordnung überall dort hinterlassen haben, wo im
wirtschaftlichen Verkehr die Anbieter von
Naturalleistungen mit den
Anbietern von Geld zusammentreffen und die Bedingungen
des
Austauschs ihrer Leistungen aushandeln.
Danke dafür - ein sehr schön herausgearbeiteter Aspekt. 4.1.) Vorrechte des Kapitals
Angenommen, bei Vertragsverhandlungen zwischen den
Anbietern
von Geld und den Anbietern von menschlicher Leistung
spiele Geld
keine parteiliche, sondern eine faire Vermittlerrolle,
die beiden
gleiche Chancen lässt: Dann ist zu erwarten, dass sich
die
Zusammenarbeit zwischen Geld und Arbeit typischerweise in
Form
von gleichberechtigter Partnerschaft ausgebildet hat. Das
ist nicht
der Fall; also spricht der Befund nicht für eine
unparteiliche
Vermittlerrolle des Geldes.
Nimmt man dagegen an, bei solchen Verhandlungen stünden
diejenigen in einem durchschnittlichen Vorteil, die
persönliche
Leistung anbieten, dann ist zu erwarten, dass sich Formen
der
Zusammenarbeit ausgebildet haben, bei denen die
persönliche
Arbeitsleistung auch mit den besseren Rechtspositionen
verbunden
ist. Das entspräche der rechtsphilosophischen und
verfassungsrechtlichen Wertung, wonach Vermögen und
Eigentum,
die aus eigener Arbeit und Leistung stammen,besonderen
Schutz
verdienen. Das ist erst recht nicht der Fall.
Wenn jedoch das Geld, wie hier angenommen, ein
parteilicher
Tauschmittler ist, der typische Vorteile bietet, dann
muss sich das
darin niedergeschlagen haben, dass die Geld- und
Kapitalgeber in
den Institutionen, in denen sie mit den Anbietern von
Arbeit und
Leistung zusammenarbeiten, sich Vorrechte haben
ausbedingen
können; und zwar nicht nur Vorteile in der Form, dass
sich der
Geldgeber eine dem Zins vergleichbare Rendite ausbedingen
kann,
sondern auch derart, dass es sich in den Institutionen,
die sich
unter den Bedingungen des überlieferten Geldes
ausgebildet
haben, Entscheidungsvorrechte hat vorbehalten können.
Genau
das ist der Fall. Also spricht der Befund für die
Richtigkeit der
Analyse.
Die Vorteile des Kapitals gegenüber den anderen
Beteiligten sind
zu Institutionen unserer Rechtsordnung geronnen und
gesetzlich
kodifiziert worden. Sie sitzen uns so tief in den
Gewohnheiten und
Institutionen, dass sie uns vollkommen legitim zu sein
scheinen.
Sie werden sogar nach dem Modell “Sacheigentum”
vorgestellt
und auf diesem Umweg geradezu als grundrechtlich
geschützte
Herrschaftsrechte verkleidet, obwohl es sich dabei um
alles
andere handelt als um Sachherrschaft von Menschen über
tote
Gegenstände. So legt das überlieferte Gesellschafts-,
Arbeits-
und Unternehmensrecht im großen Stile Zeugnis dafür ab,
dass
und in welchem Umfang das überlieferte Geld kraft seiner
kapitalistischen Parteilichkeit zu kapitalistischen
Institutionen
geführt hat.
4.2.) Strukturelle Benachteiligung von Selbstständigen
Wenn meine Analyse stimmt, dass Geld von seiner
Konstruktion
her Verhandlungsvormacht verleiht, die zu
Mitspracherechten und
Entscheidungsvorbehalten verhilft, dann ist auch zu
erwarten,
dass in einer Geldwirtschaft wie der unsrigen z. B.
Genossenschaften im Regelfall kaum eine Chance haben,
sich
durchzusetzen oder auch nur am Leben zu erhalten; denn
sobald
es an Geld fehlt, muss sich die Genossenschaft nach
externen
Geldgebern umsehen und begibt sich dadurch in jene
Verhandlungssituationen, in denen sie am kürzeren Hebel
sitzt.
Mit der Selbständigkeit der Genossen als Genossenschaft
ist es
dann schnell vorbei. Überhaupt sind die Bedingungen der
Geldordnung für unternehmerische Selbständigkeit
strukturell
schlecht, und wenn meine Analyse zutrifft, müssen diese
strukturellen Nachteile dazu führen, dass immer weniger
Menschen selbständig arbeiten oder in Partnerschaften mit
ebenbürtigen Rechtsstellungen tätig sind.
Sollte es je in der Geschichte ein blühendes
Genossenschaftswesen gegeben haben und günstige
Bedingungen für selbständige Handwerker, Händler und
Unternehmer, dann muss zu jener Zeit eine andere
Geldordnung
in Kraft gewesen sein – eine Geldordnung mit einem
Tauschmittel, das seinen Besitzern keinen unfairen
Verhandlungsvorteil gegenüber Anbietern von persönlicher
Leistung und Arbeit verschaffte. Rechts- und
Wirtschaftshistoriker können diese These durchaus prüfen,
indem sie einmal den Ursachen nachgehen, die im
Mittelalter,
etwa zur Zeit der Gotik, dafür gesorgt haben, dass
selbständige
Handwerker, tüchtige Händler und selbstbewusste Zünfte
beständig gediehen wie wohl nie zuvor und nie wieder in
Europa.(11)
Theoretisch hast Du richtig geschlossen - ob es praktisch belegbar ist, daß in der Vergangenheit die Genossenschaften nur blühten, wenn das Geldwesen kein unfairen Vorteil hatte - ich hab es noch nicht geprüft, sollte/werde mich darum kümmern. (11) Dazu Walker, K, Das Geld in der Geschichte, 1959, S.
29-98.
5.) Ökonomische Deutung der monetären
Ungerechtigkeiten(12)
Wollte man die bisher aufgedeckten Ungerechtigkeiten
umfassend
ökonomisch deuten, so liefe das auf eine grundlegende
Kritik und
Umorientierung der monetaristischen Grundlagen der
Wirtschaftswissenschaften hinaus. Ich kann hier nur
einige
Stichworte und Hinweise geben.
(12) Dazu ausführlich Suhr, D. oben Anm. 8.
5.1.) Neutrales Geld?
Bei den Bemühungen der Ökonomen um die Ursachen von
Krisen hat
man immer wieder erörtert, ob die Krisen irgendwie mit
dem Geld
zusammenhängen: Hat das Geld als solches oder hat
wenigstens die
Geldmenge Auswirkungen auf die Preisbildung oder auf die
Verteilungsströme, die dann in einer Geldwirtschaft
anders als in
einer Naturaltauschwirtschaft zu Problemen führen?(13)
Wenn ja, dann würde Geld nicht “neutral” wirken. Soweit
Ökonomen
sich bei der Neutralitätsthese getreu ihren meist
quantitätstheoretischen Ansätzen nur auf die Neutralität
der
Geldmenge konzentrieren, kommen die strukturellen
Asymmetrien, um
die es hier geht, nicht in den Blick. Aber auch dort, wo
die “Neutralität”
des Geldes nicht so eng quantitätstheoretisch aufgefasst
wird, wird
nicht hinreichend bedacht, dass das Geld wegen seiner
oben erläuterten
Doppelwertigkeit einen nach Märkten gespaltenen Wert
besitzt: Es ist
auf den Geldanlagemärkten mehr Wert (Liquiditätswert) als
auf den
Märkten für Konsum- und Investitionsgüter (Nennwert). Das
hat zur
Folge, dass entbehrliche (marginale) Liquidität von den
Märkten
angezogen wird, auf denen das Geld “mehr wert” ist, also
zugleich
abgesogen wird von den anderen Märkten, auf denen Waren
und
Dienstleistungen angeboten werden.
Wie wir spätestens seit Keynes wissen, wirkt sich diese
Saugwirkung
der Anlagemärkte langfristig verhängnisvoll auf die
wirksame Nachfrage
aus. Sie hat Fehlallokationen zur Folge und führt durch
die strukturelle
Subventionierung der Wohlhabenden durch die Produzenten
und
Konsumenten zu einer ständigen Umverteilung “von unten
nach oben”
(Verteilungseffekte). Entgegen einer weitverbreiteten
Überzeugung bei
den Ökonomen ist das Geld also nicht neutral.
(13) Siehe die Nachweise oben in Anm. 1!
5.2.) Strukturelle Arbeitslosigkeit(14)
Wer Geld verleiht, der hat z. Zt. (oder auch auf Dauer)
mehr Geld als
Bedarf. Die Kassen, aus denen die Kredite kommen, kann
man daher
verkürzt aber treffend bezeichnen als “Kassen mit Geld
ohne Bedarf”.
Umgekehrt hat, wer Geld leiht, z. Zt. Bedarf nach Konsum-
oder
Investitionsgütern, aber kein Geld in der Kasse: “Kassen
ohne Geld
mit Bedarf”. Kredite sind dann nichts anderes als
Transfers (auf Zeit)
aus Kassen ohne in Kassen mit Bedarf, und die Zinsen sind
die Kosten
dieser Transfers. Die Zinsen wiederum fließen umgekehrt
wie die
Kredite aus den Kassen mit Bedarf, in denen das Geld
fehlte, in die
Kassen ohne Bedarf, in denen ohnehin schon entbehrliche
Liquidität
zur Kreditvergabe führte. So strömen ausgerechnet durch
die Kassen
ohne Bedarf wegen der Zinsen immer größere Beträge, die,
bevor sie
wieder irgendeinem Bedarf zur Nachfrage verhelfen können,
Kreditkosten verursachen. Diese Kreditkosten wiederum
belasten die
Kassen, in denen schon ohnehin weniger Geld als Bedarf
war.
Richtig - das Zinsen(zahlungen) die Ungerechtigkeiten verstärken, hat die AG schon vor Jahren in einem Positionspapier (Mehrheitsmeinung der AG) festgehalten. Die Kosten für das monetäre (zeitweilige) Recycling der
marginalen
Liquidität aus den Kassen ohne Bedarf in die Kassen mit
Bedarf
wirken volkswirtschaftlich wie in den Kreislauf
eingebaute Bremsen,
die am Ende so prohibitiv wirken können, dass die
Nachfrage nicht
nur gehemmt wird, sondern stagniert. Zugleich handelt es
sich bei
den Transferkosten, die in Form von Zinsen in die Kassen
ohne Bedarf
abgeführt werden müssen, um ein Einkommen bei diesen
Kassen,
dem keine volkswirtschaftliche Leistung gegenübersteht.
Während in
die Kassen ohne Bedarf anschwellende Ströme von Einkommen
ohne
Leistung fließen, fehlt dieses Geld dort, wo Menschen
arbeiten und
etwas leisten wollen, um Einkommen in ihre Kassen zu
leiten, mit
dem sie ihren Bedarf befriedigen können. Das
Leistungsangebot
dieser Arbeitswilligen wird nicht nachgefragt, weil das
Geld, das
dafür erforderlich wäre, zunächst einmal durch Kassen
ohne Bedarf
fließt, bevor es unter Verursachung von hemmenden oder
blockierenden Kosten in die Kassen mit Bedarf
zurückfließen kann.
So ist die Wirtschaft durch die Geldordnung auf
Nachfragerückgang
programmiert, und der Nachfragerückgang erzeugt
Arbeitslosigkeit.
So ist auf lange Sicht in unserer Geldordnung eine
strukturelle
Arbeitslosigkeit geradezu angelegt.
(14) Zum Folgenden: Suhr, D., Auf Arbeitslosigkeit
programmierte
Wirtschaft – Diagnose und rechtstechnische Behandlung des
Mehrwertsyndroms, in: Zeitschrift für Rechtspolitik
Nr. 9/1983, S. 221-227.
5.3.) Zwang zum pathologischen Wachstum
Wenn die Wirtschaft geldordnungsbedingt und
strukturnotwendig zu
Nachfragerückgang und damit zur Arbeitslosigkeit führt,
ohne das
man sich dieser Ursache bewusst ist, taucht das Problem
auf, wie
man mit dem Symptom “Arbeitslosigkeit” fertig werden
kann, ohne
es bei der monetären Ursache zu packen. Kennt man die
Ursache,
wird verständlich, warum wir um Erreichung der
Vollbeschäftigung
willen scheinbar zu Wachstum verurteilt sind: Wenn durch
die Kassen
ohne Bedarf wachsende Ströme von Einkommen ohne Leistung
fließen,
dann muss die monetäre Lücke, die in der übrigen
Wirtschaft dadurch
gerissen wird, irgendwie wieder ausgefüllt werden. Das
kann auf die
Dauer nicht (“nachfrageorientiert”) Konsumentenkredite
geschehen,
weil dann der Tag absehbar ist, an dem die Konsumenten
nichts mehr
kaufen können, weil sie nur noch Zinsen zahlen müssen.
Bleibt nur der
Weg, die Wirtschaft (“angebotsorientiert”) über neue
Investitionen
auszuweiten, Arbeitsplätze zu schaffen und mit den
bezahlten Löhnen
das Geld unters Volk zu bringen, das wieder belebende
Nachfrage
schafft, weil es in Kassen mit Bedarf fließt.
Jeder Kredit verlangt, das Sicherheiten vom Kreditnehmer gestellt werden. Also können zwei Dinge dazu führen, daß keine neuen Kredite mehr aufgenommen werden können. 1. dem Kreditnehmer, dem die Sicherheiten ausgehen. 2. der momentane Cash Flow lässt keine weitere Erhöhung der Zahlungen an die Gläubiger zu. Wir sind also nicht deshalb auf dem Weg in ein
verhängnisvolles
Wachstum, weil unsere Bedürfnisse explodieren, sondern im
Gegenteil: weil immer mehr Gelder durch Kassen von
Menschen
strömen, die viel mehr Geld als Bedarf haben. So paradox
es ist, aber
der derzeitige pathologische Wachstumszwang beruht
darauf, dass
Menschen, die keinen realen Bedarf mehr haben, über zu
volle Kassen
verfügen, so dass sie nur noch den abstrakten,
pathologischen Bedarf
nach Zinsen und Renditen entwickeln, was mit
Vollbeschäftigung nur
so lange noch eben vereinbar bleibt, wie die Wirtschaft
etwa so
schnell wächst wie das Einkommen ohne Leistung, das durch
die
Kassen ohne Bedarf strömt.
Damit schließt sich ein Kreis: Am Ende der ökonomischen
Deutung der
monetären Ungerechtigkeiten stößt man auf die größte und
schlimmste
der Ungerechtigkeiten selbst, nämlich auf die
Massenarbeitslosigkeit
als strukturelle Folge von Mängeln in der Geldordnung.
Die Mängel
bewirken, dass ausgerechnet denen Einkommen zugeführt
wird, die
weder etwas leisten, noch einen Bedarf haben, und das
zugleich
andere kein Einkommen erhalten, die sehr wohl etwas
leisten wollen,
weil sie Bedarf haben und diesen bedarf befriedigen
möchten.
Fortsetzung folgt
LG Winnie
Danke Winnie Jetzt noch ein Aspekt der Kreditvergabe / bei der Kreditvergabe. Der Kreditgeber (also diejenigen, die gespartes weiterverleihen oder das Recht zur Geldschöpfung haben) diese Leute bestimmen welche Wirtschaftszweige bzw welche Unternehmen/Kreditnehmer keinen Liquiditätsmangel haben. Nicht die Politik gestaltet unsere Welt und unser Zusammenleben, auch nicht der private Unternehmer sondern der Gelderschaffer oder derjenige, der Geld einsammelt (spart) und weiterverleihen kann. Es liegt auf der Hand, daß der Geldschöpfer die größte Gestalter der Gegenwart ist. Wer fleißig arbeitet und Lohn dafür bekommt, kann für
seinen Lohn alles erwerben,
was die Volkswirtschaft gegen Geld zu bieten hat. Er kann
teilhaben an den
Leistungen der Volkswirtschaft und zwar in dem Umfang,
wie er selbst durch seine
Arbeit zu diesen Leistungen beigetragen hat: In dem Maße,
wie er
|
- [AG-GOuFP] Gerechtes Geld? Teil 3, Winrich Prenk, 17.10.2015
- Re: [AG-GOuFP] Gerechtes Geld? Teil 3, ukw, 18.10.2015
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.