Re: [AG-GOuFP] Varoufakis: Schäuble's Plan for Europe (kommenden Do in der ZEIT, vorab am blog)

[moneymind <moneymind AT gmx.de>]

> Du hast doch auch nach UNSEREN Plänen gefragt, nicht nach unseren 
> Plänen für Europa ;-)

Ich hatte einfach mal vorausgesetzt, daß das hier eine politische 
Arbeitsgruppe ist, kein Piratenlager und keine anarchokapitalistische 
Desperado-Selbsthilfegruppe.

> Aber wenns Dich interessiert:
>
> Aus meiner sicht ist der Bancor-Plan immer noch nicht ganz vom Tisch. 
> Ausserdem brauchen wir eine koordinierte Lohnpolitik für Europa.
> Damit wären wir schon einen riesen Schritt weiter.

Welche Institution soll die Lohnpolitik europaweit im gemeinsamen 
Interesse koordinieren und damit das Konkurrenzparadoxon zwischen den 
einzelnen nationalen Gewerkschaften überwinden?

Flaßbeck erwartet sich das vom "makroökonomischen Dialog", den er eigens 
dafür mit auf den Weg gebracht hat.

http://ec.europa.eu/economy_finance/eu/med/index_de.htm

Der ist

/"eine weiche Form von wirtschaftspolitischer Zusammenarbeit, die darauf 
setzt, ein harmonisches Zusammenwirken der Politikbereiche bei Wahrung der 
Unabhängigkeit der Zentralbanken und der Tarifautonomie zu erreichen. Es 
gibt daher auch keinerlei Kommuniques oder Schlussfolgerungen." (Quelle 
http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Europa/Euro_auf_einen_Blick/Europaeische_Wirtschafts_und_Waehrungsunion/2012-03-14-wirtschafts-finanz-und-beschaeftigungspolitik.html?view=renderPrint) 
/

Auf deutsch: der Makroökonomische Dialog ist ein zahn- und machtloses 
unverbindliches Labergremium ohne jegliche gesetzliche Verbindlichkeit.

Wie naiv muß man sein, um zu erwarten, daß sowas funktioniert, um 
hinterher dann enttäuscht zu sagen: "leider wurde dieses Instrument nicht 
genutzt" (Flaßbeck)?!? Vermutlich muß man rationalistischer Ökonom sein 
und darf von Recht und Rechtsverbindlichkeit null Ahnung haben.

Zum Thema Clearing Union verweigert Flaßbeck jegliche Diskussion, er geht 
nicht mal drauf ein - ich hab's versucht. Peter Spahn (Hohenheim), der 
seinen eigenen Worten nach meist mit Flaßbeck einig ist, weiß so gut wie 
nichts über die europäische Zahlungsunion (1950-1958), die eine Clearing 
Union mit Schuldner- UND Gläubigerquoten und Bestrafung bei Überziehen 
darstellte.

Soviel zur Elite unserer keynesianischen "Vordenker".