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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Banken, Wirtschaft, Pegida
- Date: Mon, 23 Feb 2015 11:43:40 +0000
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hi Axel,
moneymind schrieb:
Wir müssen m.E. über das Geldsystem hinaus die GESAMTE Situation analysieren, d.h. unseren Fokus verbreitern.
In einer Welt, in der zu jeder Zeit und in jedem Zustand jeder über ein ausreichendes Einkommen verfügt, werden viele heutigen Dsikussionen überflüssig.
Ich bin der Ansicht, das in der zweiten Hälfte des Zeitraum, als die soziale Marktwirtschaft auch die soziale Marktwirtschaft enthalten war, die Gesamtsachlage erfüllt war.
Hierbei denke ich nicht nur an die Umlagesysteme (Rente, Krankheit) der Staat hat das operativ betrieben, wass in Kommunale, Landes- und Staatshände gehört sondern auch an die Verhinderung zu großer Marktmacht durch Kartellgesetze.
Da stimme ich Dir im großen und ganzen zu.
Eine andere Frage, die inhaltlich dazu passt: Wie war es möglich, das vor 40 Jahren 1 Einkommen für eine ganze Familie ausgereicht hat und heute zwei Volleinkommen das noch nicht mal erreichen?
Genau, und hier treffen sich Wirtschaft (Verteilung v. unten nach oben) und Familie/Demographie. Zwar stimmt nicht: je mehr Einkommen, desto mehr Kinder - die meisten Kinder haben ja meist die, die sich gar keine leisten könnten. Dennoch dürfte die Umverteilung von unten nach oben auch nachhaltig zum Familienzerfall und Geburtenrückgang beitragen (die Ursache seh ich aber woanders - denn diesen Trend gab es auch schon in den von Dir oben erwähnten 50er/60er Jahren).
Trotzdem müssen wir diese Diskussion endlich führen - v.a. angesichts von Tatsachen wie der, daß der IS an der afrikanischen Nordküste Enthauptungen vornimmt und übers Mittelmeer droht, Europa solle erobert werden (Rom und Wien sind geplant). These: Vermutlich wichtigster "Driver" des IS und anderer islamistischer Bewegungen sind extrem HOHE Geburtenraten, kombiniert mit fehlenden Aussichten auf gesellschaftliche Positionen und guter Bildung/Ernährung.
Eine weiter Fokusverbreiterung ist bei der Vermögensbetrachtung erforderlich, die leider imemr wieder eher einseitige Betrachtung von Geldvermögen, was dann mit Gesamtvermögen durcheinandergeworfen wird, verdeckt die "Erforschung" der Mechnismen, die zu Vermögenskonzentrationen führen.
Ja.
Hierzu ein Beispiel. Eine Familie verschuldet sich mit 360.000 Euro für eine Immobilie zur Selbstnutzung, das entspricht bei einem Gesamteinkommen von 60.000 Euro 600 BIP der Familie.
Das Nettogeldvermögen ist bei einer Restschuld nach z.B: 10 Jahren von 300.000 und 15.000 Euro Geldvermögen immer noch 285.000. Die Gesamtvermögensbetrachtung jedoch ergibt schon ein Nettovermögen (=Eigenkapital) von z.B: 70.000 Euro.
Genau - auch nicht viel weniger (hängt von Zinssatz ab, wieviel), als wenn sie "Geld gespart" und weiter Miete gezahlt hätte. Allerdings ist für eine /Entscheidung /dafür eben zu erwartende Jobsicherheit entscheidend - und ggf. erwartbare neutrale oder positive Lohnentwicklungen. War in den 50ern / 60ern eher gegeben. Außerdem wurden Häuslebauer zusätzlich staatlich gefördert - auch sinnvoll im Sinne eines "Rückbaus" der Unterschicht zugunsten der Mittelschicht (der damals ja stattfand - allerdings bei bleibend sinkenden Geburtenraten, wenn man mal vom Nachkriegs-Babyboom absieht).
- [AG-GOuFP] Banken, Wirtschaft, Pegida, moneymind, 23.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Banken, Wirtschaft, Pegida, Axel Grimm, 23.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Banken, Wirtschaft, Pegida, moneymind, 23.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Banken, Wirtschaft, Pegida, Axel Grimm, 23.02.2015
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