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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Varoufakis - amazing views. Lest sein Buch!

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Varoufakis - amazing views. Lest sein Buch!


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Varoufakis - amazing views. Lest sein Buch!
  • Date: Wed, 11 Feb 2015 16:50:01 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi,

Strafzinsen gegen Überschussländer haben ein Problem.
http://snbchf.com/wp-content/uploads/2012/12/SavingsRate-EU-UK-US-Japan.jpg

Gegen Überschuss- UND Defizitländer, was saldenmechanischer Logik Rechnung trägt. Wenn einer mehr einnimmt, als er ausgibt, muß logischerweise die Komplementärgruppe (Rest der Welt) mehr ausgeben, als sie einnimmt.

Daß BEIDE sanktioniert werden, ist doch der ganze Witz an der Sache, die sie makroökonomisch vernünftig macht.

Was ist, wenn gewisse Länder wie die USA die Sparrate der Haushalte durch Wirtschaftspolitik/Werbung etc. systematisch verkleinern?
Es muss eine gewisse Stabilität bei den HH-Sparraten gewährleistet sein. Wer definiert die gewünschte Sparrate?
Oder müssen alle Ökonomen fressen und fressen, damit das BIP steigt (wie hier schon mal im Forum angemerkt wurde..)

Warum muß die Stabilität gewährleistet sein? Außenwirtschaftliches Gleichgewicht heißt nur, daß dem "Sparen" (Netto-Finanzvermögen) eines Sektors (z.B. private Haushalte) eben Verbindlichkeiten gleicher Höhe des Rest der Nationalökonomie (Staats + Unternehmenssektor) gegenüberstehen muß.

Das interessante an dem Konzept, daß jede Nation sich an seine Verhältnisse anpassen muß, also weder drüber noch drunter leben darf, ist doch, daß die VERWENDUNG eventueller realer Überschüsse einer Nation ihr selber überlassen bleibt. Sie darf sie nur nicht exportieren.

Interessant auch, daß jede Nation intern ihre eigene Geldpolitik betreiben kann.

Und dass Griechenland jahrelange einfach gar nicht gespart hat, sondern nur auf Kosten anderer gelebt hat, ist wohl auch bekannt?
http://snbchf.com/austrian-2/gdp-gdc-austerity-misleading-concept/

Komplementär zum "unter ihren Verhältnissen bleiben" der Überschussländer. BEIDES würde sanktioniert - nur EINES von beidem zu sanktionieren, widerspricht saldenmechanischer Logik.

Das Hauptproblem Griechenlands ist meiner Meinung nach, aber der dauernde Brain Drain
http://www.theguardian.com/world/2015/jan/19/young-talented-greek-generation-g-worlds-biggest-brain-drain

Das ist doch kein isoliertes Problem, sondern direkte Folge der Sparpolitik: hohe Arbeitslosigkeit und Null Zukunftsaussichten für die "Talents". Zyniker sehen darin einen Plan: macht man GR kaputt, profitieren andere Länder von den abwandernden Talents. Auch das könnte man mit einem Überschuss-Recyling-System wie dem von Keynes besser in den Griff bekommen.

Gruß
Wolfgang




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