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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen


Chronologisch Thread 
  • From: Peter Baum <p.baum AT posteo.de>
  • To: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen
  • Date: Sun, 1 Feb 2015 15:52:03 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Arne,

 

 

Am Samstag, 31. Januar 2015, 23:20:55 schrieb Arne Pfeilsticker:

>

> Arne Pfeilsticker

> Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de

 

>

> >

> >

> >> Und für das „Sparen" der Nichtbanken gilt: Alles

> >> Geschäftsbankengiral-Geld, das eine Bank von einer Nichtbank

> >> erhält - z.B. im Rahmen eines Sparvertrages - wird vernichtet. Wenn

> >> der Sparer das gesparte Geld wieder auf seinem Girokonto gut

> >> geschrieben bekommt, dann wird das hierfür benötigte Geld mit und

> >> im Moment der Gutschrift von der Bank selbst hergestellt.

> >

> > Diese beiden Sätze verstehe ich nicht. Wenn ein Sparer eine Umbuchung von

> > seinem Girokonto auf sein Sparkonto vornimmt, entsteht in der Bankbilanz

> > lediglich ein Passivtausch, die Verbindlichkeit verschwindet auf dem

> > Girokonto und entsteht auf dem Sparkonto. Beides ist Giralgeld der

> > Geschäftsbank, die Bilanzsumme ändert sich durch die Umbuchung nicht.

 

> Völlig richtig.

> Meine Argumentation hat sich ausdrücklich auf die Geldmenge

> M1 (= Bargeld + Sichteinlagen) bezogen.

 

> Unter Giralgeld versteht man nur die jederzeit fälligen sog. Sichteinlagen.

> Spareinlagen sind daher kein Giralgeld. Spareinlagen haben üblicherweise

> entweder eine bestimmte Anlagedauer oder eine bestimmte Kündigungsfrist.

>

> Im praktischen Umgang wird die Grenze zwischen Sichteinlagen und

> Spareinlagen durch Finanzmärkte und die Praxis der Banken aufgeweicht.

> Deshalb gibt es auch die unterschiedlichen Geldmengendefinitionen M0, M1,

> M2 und M3.

 

Ok, wenn du die Geldmenge meintest, wird Deine Formulierung verständlich.

 

In der Tat weisen die diversen Wirtschaftslexika dem Buchgeld (=Giralgeld) als wesentliche Eigenschaft die tägliche Verfügbarkeit zu. Das Schülerbuch

"Geld und Geldpolitik" der Bundesbank ist da nicht so eindeutig. Dort heißt es unter 3.1 auf Seite 52:

--------------------------

Das „unsichtbare“ Geld wird in einer Art Kreislauf von Bankkonto zu

Bankkonto weitergegeben, weshalb es als Giralgeld (aus dem Italieni-

schen: giro = der Kreis) bezeichnet wird. Häufig spricht man auch von

Buchgeld, weil es nur in den Büchern der Banken erscheint. Mittlerweile erfolgt diese Aufzeichnung fast ausschließlich in elektronischer Form. Dabei handelt es sich vor allem um täglich fällige Einlagen („Sichteinlagen“)

sowie Termin- und Spareinlagen von „Nichtbanken“, d. h. Wirtschaftsunternehmen, öffentlichen Institutionen und Privatleuten. Sichteinlagen können jederzeit abgehoben werden, beste-

hen für die Bank also nur „auf Sicht“. Sie werden überwiegend gering

oder gar nicht verzinst.

---------------------------

 

Diese Formulierung schließt die Spareinlagen mit ein.

Das halte ich auch für viel vernünftiger. Denn sowohl die Sichteinlagen als auch die Spareinlagen sind Privatgeld der jeweiligen Bank und können diese nicht verlassen, sondern nur dort als Verbindlichkeiten entstehen und vergehen.

 

Das gilt auch für die Zentralbank, nur heißt das Buchgeld bei der Zentralbank Zentralbankgeld oder Reserven. Es zirkuliert nur auf Konten der Zentralbank.

 

Nach meinem Verständnis sind die folgenden Begriffsbestimmungen

sinnvoll:

 

Bargeld besteht aus Münzen und Banknoten, es ist gesetzliches Zahlungsmittel und zirkuliert zwischen

- Nichtbanken,

- Nichtbanken und Geschäftsbanken,

- Geschäftsbanken und der Zentralbank.

 

Buchgeld erscheint hingegen nur als elektronischer Eintrag auf den Konten der Geschäfts- und Notenbanken.

 

Giralgeld ist das auf den Giro- und Sparkonten bei den Geschäftsbanken

umlaufende Buchgeld, als Privatgeld der jeweiligen Geschäftsbank. Es kann die

einzelne Bank nicht verlassen.

 

Zentralbankgeld ist alles Bargeld und das auf den Konten der Zentralbank

umlaufende Buchgeld.

 

Mit bestem Gruß

 

Peter

 

 




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