ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, was tun gegen die Vermögenskonzentration ?
Chronologisch Thread
- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: eurokrise <eurokrise AT apelojg.de>
- Cc: AG AG-Geld <AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, was tun gegen die Vermögenskonzentration ?
- Date: Tue, 20 Jan 2015 23:48:26 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 20.01.2015 um 22:20 schrieb eurokrise <eurokrise AT apelojg.de>:
> Hallo Patrik
>
> ¨ Bei einer solchen Vermögenskonzentration gibt es keinen mehr Markt mehr.
> Einer Handvoll Leuten gehört so gut wie alles, und damit
> beherrschen/lenken/bestimmen sie auch so gut wie alles (relevante).¨
>
> 85 Leute mögen 50% des Vermögens besitzen haben aber nicht 50% Anteil am
> Weltkonsum. Wie Du oben scheibst, ist es die Aushebelung des marktes , die
> mich gewaltig stört und auch die Frage, wieso bei großen Krisen, einige
> dieser 85 nicht ihr ganzes oder wenigstens ordentliche Teile ihres Vermögen
> verlieren.
Haben sie doch, aber nur zeitweise. Siehe:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/finanzkrise-superreiche-verlieren-rund-ein-drittel-ihres-vermoegens-a-599301.html
"Allein mit ihren börsennotierten Großbeteiligungen hätten die 20 reichsten
deutschen Familien in der Krise rund 40 Milliarden Euro verloren. "Damit ist
schon jetzt klar, dass die aktuelle Krise viel tiefere Wunden in großen
Familienvermögen hinterlassen wird, als die letzten vier, fünf Rezessionen
zusammen", sagte Schäfer dem Magazin und fügte hinzu: "Manche seit
Generationen gewachsenen Vermögen sind ähnlich bedroht wie zuletzt in der
Hyperinflation der zwanziger Jahre oder in der Depression.“
Da kommen einem doch die Tränen…. Aber keine Sorge, wenn man den Laden selbst
steuert ist das alles nicht so schlimm:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/globale-vermoegensstudie-reiche-sind-reicher-als-vor-der-finanzkrise-a-699757.html
"Bemerkenswert ist: Die Verluste des Vorjahres konnten damit wieder
wettgemacht werden. 2008 waren die globalen Vermögenswerte im Vergleich zu
2007 um mehr als zehn Prozent auf rund hundert Billionen Dollar eingebrochen
- jetzt liegt das Volumen wieder auf dem Niveau, bevor die Finanzindustrie
und damit die Weltwirtschaft nach der Lehman-Pleite in die Krise rutschte.“
Da haben die wohl „Glück“ gehabt, was?
Und woran kann das jetzt wohl liegen? Nun:
http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article116668249/Aktienboom-macht-Ultra-Reiche-noch-reicher.html
"Weltweit stieg das Vermögen im vergangenen Jahr um 7,8 Prozent auf 135,5
Billionen Dollar. Damit hat sich die Spirale nach oben sogar noch einmal
beschleunigt. 2010 lag der Zuwachs bei 7,3 Prozent, 2011 bei 3,6 Prozent.
Grund sei die Erholung der Aktienmärkte in der zweiten Jahreshälfte, heißt es
in der Studie. So hätte eine Reihe von Börsen in Europa in der ersten
Jahreshälfte wegen der Schuldenkrise noch im Minus gelegen, nach dem
bedingungslosen Bekenntnis von Zentralbankpräsident Mario Draghi zum Euro
("Was immer es kostet"), zogen die Kurse dann aber deutlich an."
Das klingt ja schon fast wieder nach V-Theorie. Man inthronisiert den Goldman
Draghi und - schwups - ist die Kohle wieder da und dann noch mehr als je
zuvor.
Noch einmal: Wenn man sich Geld in unbeschränktem Maße selbst drucken kann,
geht man nicht pleite. Und wenn einem auch noch die Zentralbank gewogen ist,
lebt es sich sehr entspannt.
> Es liegt wohl am Geldsystem aber auch am Rechtssystem, das es nicht
> ermöglicht ,große Pleiten zuzulassen, ohne daß es zu gewaltigen
> wirtschaftlichen und sozialen Erschütterungen käme ; schön wäre es , wenn
> ein ¨ Stell Dir vor :Siemens, Daimler und Deutsche Bank sind pleite und
> keiner geht hin ¨ möglich wäre, sprich außer Verfügungs- und
> Vermögenswechsel nichts passieren würde !!
Zumindest im Bereich der Banken hatten wir ja hierzu einen Lösungsvorschlag
entwickelt:
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Target3
> Vielleicht hätte jemand aus der Schwarmintelligenz , konkrete Konzepte ,
> solche Riesen-Pleiten politisch möglich zu machen ?
Vielleicht sollte man einfach den Faden wieder aufnehmen und über alternative
Konzepte nachdenken. Wenn wir uns aber selbst darauf beschränken, keine
„Utopien“ zu entwickeln, bleibt alles so wie es ist.
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, was tun gegen die Vermögenskonzentration ?, Patrik Pekrul, 20.01.2015
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.