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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Traditionelles Bankwesen vs. Modernes Finanzsystem

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Traditionelles Bankwesen vs. Modernes Finanzsystem


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Weiß <Weiss-Tom AT gmx.de>
  • To: ag Geldordnung <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG-GOuFP] Traditionelles Bankwesen vs. Modernes Finanzsystem
  • Date: Thu, 16 Oct 2014 21:44:50 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 16.10.2014 um 17:51 schrieb Axel Grimm:
Es geht darum, ob die ZB noch einen Einfluß hat.
Ein anderes Herangehen ist gut.

Welchen Einfluß hat eine ZB?
Ich behaupte: Zur Zeit gar keinen.

Was kann eine ZB wirklich und welche Aussagen der Finanzjournaille sind richtig und welche sind falsch?
Eine der Falschausagen ist, das eine ZB kapitalisieren kann und somit andere Banken retten. Liquidität: ja, Vor Überschuldung retten: Nein.
Grund: Wenn Du, ich, eine Firma oder eine Bank überschuldet ist = EK ist negativ, dann kann ein Kredit an dem Zustand "Überschuldung" nichts ändern. Die bleibt mit einem Kredit unverändert.

Eine der richtigen Ausagen ist, die ZB kann Bargeld drucken lassen, nur bekommt die davon nicht eine einzigen Schein raus = und wenn noch mal 1,4 Bio Nennwert gedruckt werden, außer das mehr und/oder größeren Lagerhallen benötigt werden, hat das keine Wirkung.
Dass in den Medien zum großen Teil grober Unfug verbreitet wird, ist klar.

Worum es mir geht:
Bei uns in der AG, und auch im größten Teil der Diskussion von Geldsystemkritikern etc., wird nahezu ausschließlich das klassische Bild einer Geschäftsbank als Ausgangspunkt verwendet.
Das heißt:
- Aktiva: Staatsanleihen, Unternehmenskredite (+evtl. Aktien), Hypothekenkredite, Konsumentenkredite
- Passiva: Giralgeld, Sparguthaben, Eigenkapital
 
Das Finanzsystem hat sich aber in den letzten Jahrzehnten von dieser Endkunden-basierten Struktur (Banken als Direktvermittler zwischen Kreditnehmer und Guthabenhalter) hin zu einer marktbasierten Struktur (vielschichtig, mit mehreren Zwischenhändlern zwischen Real-Schuldner und -Gläubiger) gewandelt. Diese letztgenannte Struktur umfasst Schattenbanken, Fonds, Derivate, den Geldmarkt und ähnliches.

Was man natürlich einfach machen kann, ist dieses marktbasierte System zu verteufeln und verbieten zu wollen. Ganz im Sinne unseres AG-Selbstverständnisses halte ich es jedoch für gewinnbringender, dieser komplexen Struktur erst auf den Grund zu gehen, uns zu fragen, warum sie sich denn so entwickelt hat, und erst danach uns überlegen, ob man so etwas haben will oder nicht.



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