Re: [AG-GOuFP] Vermögen der Einen sind Schulden der Anderen?

[Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>]

Am 19.03.2014 um 16:38 schrieb Nick_Haflinger <Nick_Haflinger AT xpertnet.de>:

> Hiya,
> meint ihr nicht vielleicht die 5 volkswirtschaftlichen Konten, die sich 
> IMMER zu Null addieren?
> http://www.maskenfall.de/?p=2475

Hallo Joachim,
die aggregierte Betrachtung der 5 Konten der volkswirtschaftlichen 
Gesamtrechnung gibt m.E. nur begrenzt Auskunft über die tatsächlichen 
Vermögensverhältnisse und ökonomischen Lage einer Volkswirtschaft.

Da am Ende der Kette von direkten und indirekten Beteiligungen an Unternehmen 
und Finanzsektor, Personen der Privaten Haushalte stehen, ist entscheidend 
wie die Vermögensverteilung der Privaten Haushalte ist. Und dabei kommt es 
nicht nur auf die Geldvermögen an.

Beispiel: Die Verschuldung des Unternehmenssektors wird sehr stark vom 
Steuerrecht bestimmt. Würde durch das Steuerrecht nicht wie jetzt primär das 
Eigenkapital, sondern das Fremdkapital besteuert werden, dann würde die 
Verschuldung der Unternehmen stark zurück gehen, weil die Unternehmen sich 
dann primär nicht über Fremd-, sondern Eigenkapital finanzieren würden.

Eigenkapital ist aus der Sicht des Unternehmens auch eine Art 
„Fremd“-kapital. Anstatt fester Zinsen werden Dividenden bezahlt.  

Viele Grüße
Arne

> 
> LG, Nick H. aka Joachim Paul
> Am 15.03.2014 13:57, schrieb Peter Baum:
>> Bei der Euwikon 10.03.2013
>> http://www.youtube.com/watch?v=VkSqrRVnX1E
>> gab es einen Vortrag von Tobias Deiters mit folgenden Behauptungen ab 
>> Minute
>> 1:13:
>> 
>>     "Die Ausgaben des Einen sind immer die Einnahmen des Anderen"
>> 
>> Das ist richtig, denn bei jeder Transaktion sind zwei Partner beteiligt,
>> von denen der eine ausgibt und der andere einnimmt, unabhängig davon, ob es
>> sich um die Zahlung einer Schuld oder um eine Schenkung handelt.
>> 
>>     "Jede Schuld des Einen ist das Vermögen eines Anderen"
>>     Auch das ist richtig, denn zu jedem Schuldner gehört ein Gläubiger.
>> 
>> Hieraus folgt aber nicht die Umkehrung des Satzes:
>> 
>>     "Die Vermögen der Einen sind die Schulden der Anderen"
>>     Denn es gibt doch auch Vermögen, die nicht auf einem Schuldverhältnis 
>> beruhen.
>> 
>> Kann jemand erklären, wieso im Gesamtsystem dennoch die Gleichung
>> Vermögen = Schulden erfüllt sein muss, wie Tobias behauptet?
>> 
>>     
>> Peter
>> 
>> 
>> 
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