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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] jens Seibenbusch (Timeline und Startegie zur Europawahl)

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] jens Seibenbusch (Timeline und Startegie zur Europawahl)


Chronologisch Thread 
  • From: Wischer <listemail2 AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] jens Seibenbusch (Timeline und Startegie zur Europawahl)
  • Date: Thu, 10 Oct 2013 14:30:47 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

my post:

Jens Seipenbusch schrieb:

Im Detail:
- wir sind _für_ eine weitere europäische Einigung
- wir sehen in der jetzigen EU große Probleme, Demokratie,
Finanzpolitik, Erweiterungspolitik, et al.
- kein 'weiter so' !
- echte Reformen der EU auch mit Hilfe von Volksabstimmungen über
Schlüsselfragen der EU in Deutschland

Hallo,
ich kann diese Sichtweise verstehen und finde sie auch sehr gut. Ich möchte jedoch auf die zwei Dilemma dabei hinweisen, die die Piratenpartei bisher nicht gelöst hat. Sie betreffen vor allem den Euro.

1. Die Reformen von europäischen Institutionen und der Demokratie in der EU benötigen Zeit, viel Zeit. Die aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Probleme lassen uns jedoch nicht so viel Zeit. Änderungen an der Wirtschafts-und Finanzpolitik müssen also zum Erhalt von Euro und womöglich EU, schnellstmöglich vorgenommen werden. Nun ist es ein Dilemma, dass dies nicht demokratisch legitimiert werden kann, da die Reformen dafür mehr Zeit benötigen. Was hat mehr Gewicht, Demokratie oder Erhalt des Euros in der derzeitigen Version?

2. Das zweite Dilemma folgt dem ersten. Wir können uns für die notwendigen (undemokratischen) Reformen in der Finanz-und Wirtschaftspolitik und der Währungsunion aussprechen. Die Chancen sie umzusetzen bleiben aber gering. Wenn die derzeitige Politik aber so weiter geführt wird, so kann der Unmut gegen den Euro und EU weiter wachsen und womöglich deren Auflösung erzwingen. Das Dilemma ist also, dass wir uns für den Erhalt des Euro einsetzen, dies aber dazu führen kann, dass die Nationalismen verstärkt werden und unser Ziel, die weitere Integration in der EU, nicht erreicht werden kann. Kurzum: Führt das Festhalten am derzeitigen Euro vielleicht weg vom Ziel der europäischen Integration?

Die Beantwortung meiner hier gestellten zwei Fragen hängt davon ab, wie sich jede(-r) die nahe Zukunft ausmalt. Daraus könnte man einen schicken Entscheidungbaum erstellen. Wobei dann durchaus herauskommen kann, dass man sich für die Einführung von parallelen Nationalwährungen neben dem Euro einsetzt, um die Integration der EU nicht zu gefährden. Oder die Auflösung der EU und Eurozone zu Gunsten der Demokratie befürwortet wird, weil man z.B. nicht daran glaubt, dass sich die EU demokratisieren lässt. Oder die Währungsunion bleibt wie sie ist und die Entscheidungsträger machen schon die richtigen Dinge und die EU ist demokratiesierbar, weswegen man sich um den Euro keine Sorgen machen muss und sich für die Demokratiereformen einsetzen kann. Oder [...]

Die Entscheidung was man will, ist also eine des Glaubens an die Zukunft (Glaskugeln für alle!). Wenn man sich diesem bewusst ist, wird es auch leichter dies in einer Strategie zu vermitteln. Wenn man Menschen von seiner Entscheidung überzeugen will, muss man also deren Glauben an die Zukunft ändern.

Gruß
Wischer




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