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Re: [AG-GOuFP] [AG-Steuerpolitik] Die volkwirtschaftliche Perspektive auf Verbrauchsteuern
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- From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
- To: "'Gunnar Kaestle'" <gunnar.kaestle AT gmx.net>, "'AG Steuerpolitik'" <ag-steuerpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Cc: 'Florian Kapmeier' <florian.kapmeier AT hs-heilbronn.de>, 'Geldordnung und Finanzpolitik' <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] [AG-Steuerpolitik] Die volkwirtschaftliche Perspektive auf Verbrauchsteuern
- Date: Tue, 11 Sep 2012 13:33:10 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Autor
Man braucht einen Mix aus Steuern.
Verbrauchssteuern sind immer degressiv, weil die Sparquote mit den höheren
Einkommen steigt. Konkret werden in der Kategorie 5000..18000€
Monatseinkommen 45% gespart, 55% gehen also nur in Konsum. Eine Kategorie
darüber (über 18000€) wird leider nicht geführt, schade, immerhin gibt es in
De allein 63.000, die mehr als 1 Million im Jahr einnehmen. In den oberste
Regionen liegt der Konsum bei vielleicht 1%.
Will man ein progressives Steuersystem, muss man einkommensbezogene Steuern
erheben.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
Auftrag von Gunnar Kaestle
Gesendet: Freitag, 7. September 2012 00:39
An: AG Steuerpolitik
Cc: Florian Kapmeier; Geldordnung und Finanzpolitik
Betreff: Re: [AG-GOuFP] [AG-Steuerpolitik] Die volkwirtschaftliche
Perspektive auf Verbrauchsteuern
"Andere Gründe der Erhebung von Verbrauchsteuern, wie der Erhöhung der
Staatseinnahmen, können nur dann gerechtfertigt sein, wenn sie die
Regulierungsziele nicht einschränken und sie darüber hinaus eine
beabsichtigte Lenkungswirkung entfalten, die mit einer anderweitigen
Besteuerung nicht erreicht werden kann. So soll die Höhe einer
Verbrauchsteuer nicht vornehmlich (wie in der heutigen Gesetzgebung oft
üblich) die Staatseinnahmen maximieren, sondern effizient die externen Kosten
beim Verursacher internalisieren."
Eine Energiesteuer oder die Mehrwertsteuer sind doch als Verbrauchsteuern zu
werten, oder?
Lies mal bitte "A block diagram approach to macroeconomic dynamics" durch
http://www.itk.ntnu.no/ansatte/Andresen_Trond/econ/system-econ.pdf
und erkläre mir mal, warum man die Steuer zur Finanzierung des
Staatshaushaltes nicht nur
a) von dem Pfeil, der _in_ das System "private Haushalte" abzwackt, sondern
auch
b) von dem Pfeil, der _aus_ dem Subsystem "private Haushalte"
herauskommt, abzwacken kann.
Ich halte es z.B. für sehr sinnvoll, dass man ein Grundeinkommen
http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/1000015984
nicht über Einkommensteuern finanziert (Umverteilung von der Rein-Seite an
die Rein-Seite), sondern dass man es über Verbrauchssteuern wie Energie und
Mehrwert finanziert (Umverteilung von der Raus-Seite an die Rein-Seite). Dass
müsste man noch mal genauer systemdynamisch untersuchen, aber mein educated
guess ist, dass die Verbrauchsteuern stabiler sind.
Das Grundeinkommen/Sockeleinkommen ala Energiegeld schließt einen Kreis vom
Ausgang zum Eingang des Subsystems private Haushalte. Zusätzlich gibt es den
Einkommenstrom aus Arbeitsentgelte vom Block "Unternehmen".
Das Konsumverhalten schätze ich als recht kontinuierlich ein, weil es auch
durch privates Vermögen gepuffert werden kann.
Wenn im umgekehrten Fall in einer Kriesensituation (20-30%
Arbeitslosigkeit) der Geldstrom des Einkommens von den Unternehmen an die
privaten Haushalte wegbröselt, dann nutzt eine Umverteilung innerhalb der
einkommenden Teilströme wenig. Meine These ist, dass ein
verbrauchssteuernfinanziertes Einkommen deutlich robuster auf konjunkturelle
Schwankungen reagiert, weil teilweise die Haushalte selbst als Puffer dienen.
Fundamental financial accumulation dynamics
http://www.itk.ntnu.no/ansatte/Andresen_Trond/econ/accum-08.pdf
Trond Andresen benutzt hier einfache PT1-Glieder als Geldspeicher.
So eine Umverteilung per Grund/Sockeleinkommen scheint auch beim Abbau von
Schuldenblasen zu helfen: Rise up statt Trickle down:
A model of endogenous credit creation and a credit crunch
http://www.debtdeflation.com/blogs/wp-content/uploads/papers/KeenModelEndogenousCreditandCreditCrunch.pdf
"This paper is very technical and outlines my analysis of a credit crunch,
which showpols that if that was the only problem we faced, a government
rescue could work, and contrary to standard monetary theory (a.k.a. the
“money multiplier” model) it would be much better to give the government
money to debtors than to the banks."
Gruß,
Gunnar
Moritz Richter schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> gibt es zu dem von mir verfassten Text
> http://wiki.piratenpartei.de/AG_Steuerpolitik/Themen/Verbrauchsteuern
> Widerspruch, Einspruch, Berichtigungen, oder trifft er auf mehr oder
> weniger allgemeine Zustimmung?
>
> Gruß
>
> Moritz
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- Re: [AG-GOuFP] [AG-Steuerpolitik] Die volkwirtschaftliche Perspektive auf Verbrauchsteuern, Gunnar Kaestle, 07.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG-Steuerpolitik] Die volkwirtschaftliche Perspektive auf Verbrauchsteuern, Christoph Ulrich Mayer, 11.09.2012
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