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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [AG-Steuerpolitik] Die volkwirtschaftliche Perspektive auf Verbrauchsteuern

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] [AG-Steuerpolitik] Die volkwirtschaftliche Perspektive auf Verbrauchsteuern


Chronologisch Thread 
  • From: Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
  • To: AG Steuerpolitik <ag-steuerpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Cc: Florian Kapmeier <florian.kapmeier AT hs-heilbronn.de>, Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [AG-Steuerpolitik] Die volkwirtschaftliche Perspektive auf Verbrauchsteuern
  • Date: Fri, 07 Sep 2012 00:39:18 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

"Andere Gründe der Erhebung von Verbrauchsteuern, wie der Erhöhung der Staatseinnahmen, können nur dann gerechtfertigt sein, wenn sie die Regulierungsziele nicht einschränken und sie darüber hinaus eine beabsichtigte Lenkungswirkung entfalten, die mit einer anderweitigen Besteuerung nicht erreicht werden kann. So soll die Höhe einer Verbrauchsteuer nicht vornehmlich (wie in der heutigen Gesetzgebung oft üblich) die Staatseinnahmen maximieren, sondern effizient die externen Kosten beim Verursacher internalisieren."

Eine Energiesteuer oder die Mehrwertsteuer sind doch als Verbrauchsteuern zu werten, oder?

Lies mal bitte "A block diagram approach to
macroeconomic dynamics" durch
http://www.itk.ntnu.no/ansatte/Andresen_Trond/econ/system-econ.pdf
und erkläre mir mal, warum man die Steuer zur Finanzierung des Staatshaushaltes nicht nur
a) von dem Pfeil, der _in_ das System "private Haushalte" abzwackt,
sondern auch
b) von dem Pfeil, der _aus_ dem Subsystem "private Haushalte" herauskommt, abzwacken kann.

Ich halte es z.B. für sehr sinnvoll, dass man ein Grundeinkommen
http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/1000015984

nicht über Einkommensteuern finanziert (Umverteilung von der Rein-Seite an die Rein-Seite), sondern dass man es über Verbrauchssteuern wie Energie und Mehrwert finanziert (Umverteilung von der Raus-Seite an die Rein-Seite). Dass müsste man noch mal genauer systemdynamisch untersuchen, aber mein educated guess ist, dass die Verbrauchsteuern stabiler sind.

Das Grundeinkommen/Sockeleinkommen ala Energiegeld schließt einen Kreis vom Ausgang zum Eingang des Subsystems private Haushalte. Zusätzlich gibt es den Einkommenstrom aus Arbeitsentgelte vom Block "Unternehmen". Das Konsumverhalten schätze ich als recht kontinuierlich ein, weil es auch durch privates Vermögen gepuffert werden kann.

Wenn im umgekehrten Fall in einer Kriesensituation (20-30% Arbeitslosigkeit) der Geldstrom des Einkommens von den Unternehmen an die privaten Haushalte wegbröselt, dann nutzt eine Umverteilung innerhalb der einkommenden Teilströme wenig. Meine These ist, dass ein verbrauchssteuernfinanziertes Einkommen deutlich robuster auf konjunkturelle Schwankungen reagiert, weil teilweise die Haushalte selbst als Puffer dienen.

Fundamental financial accumulation dynamics
http://www.itk.ntnu.no/ansatte/Andresen_Trond/econ/accum-08.pdf
Trond Andresen benutzt hier einfache PT1-Glieder als Geldspeicher.

So eine Umverteilung per Grund/Sockeleinkommen scheint auch beim Abbau von Schuldenblasen zu helfen: Rise up statt Trickle down:
A model of endogenous credit creation and a credit crunch
http://www.debtdeflation.com/blogs/wp-content/uploads/papers/KeenModelEndogenousCreditandCreditCrunch.pdf
"This paper is very technical and outlines my analysis of a credit crunch, which showpols that if that was the only problem we faced, a government rescue could work, and contrary to standard monetary theory (a.k.a. the “money multiplier” model) it would be much better to give the government money to debtors than to the banks."

Gruß,
Gunnar


Moritz Richter schrieb:
Hallo zusammen,

gibt es zu dem von mir verfassten Text
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Steuerpolitik/Themen/Verbrauchsteuern
Widerspruch, Einspruch, Berichtigungen, oder trifft er auf mehr oder
weniger allgemeine Zustimmung?

Gruß

Moritz


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