ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: ukw <ukw AT berlin.com>
- To: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] "Unser" Europa
- Date: Tue, 21 Aug 2012 00:23:58 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Patrik,
Nachtrag: Wer das ganze für eine Spinnerei hält, der
möge sich diesen Artikel durchlesen: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/auslandsinvestoren-wem-gehoert-der-dax/6685562.html
Danke für Deine Recherche. Aber auch ohne Recherche wird klar - Wirtschaft ist ein Kreislauf. Man ist auf einen Austausch mit dem Geschäftspartner angewiesen. Die Öllieferanten bekommen Euros/Dollars weil unter ihrer Erde Öl liegt. Jahrzehnte lang haben sie Geld eingenommen. Nun suchen sie geeignete Investitionen denn es macht keinen Sinn immer höhere Geldtürme aufzuschichten. Gerade die Amis stellen schon lange keine Waren mehr her. Sie handeln mit Waffen, mit Öl mit Chemie oder Pharmaprodukten. Und natürlich mit Geld. Doch egal was gemacht wird: Man kann nur soviel geben wie man hat und wenn man nichts hat dann wird die Währung aufgepumpt bis sie nur noch aus Luft und einer seeeehr dünnen Hülle besteht. Dünne Hüllen platzen dann recht schnell. Zurück zu dem Kreislauf: In diesen Kreisläufen kann keiner reicher werden ohne das der Geschäftspartner - wenn er denn keine Rohstoffe hat - ärmer wird und als Folge seine Währung aufpumpt. Das alle mehr produzieren müssen liegt an der Zinsforderung/Renditeforderung der Banken/Finanzwirtschaft. Das erfordert exponentielles Wirtschaftswachstum bis zum zwangsläufigen Systemchrash. Ist doch gar nicht so schwer zu verstehen. Nur: Fragt man die Frösche, ob man den Teich austrocknen soll - was erwartet man für Antworten? Gibt man bei der Mafia eine Studie in Auftrag, die über mögliche Gefahren des organisierten Verbrechens Auskunft geben soll - was erwartet man für Antworten? Das letzte drittel des Jahres 2012 bricht bald an. Es wird die letzte Chance sein die Weichen zu stellen. mfg ukw Am 20.08.2012 23:53, schrieb Patrik Pekrul: "Deutschlands
größte Unternehmen gehören mehrheitlich ausländischen Anlegern
- Tendenz steigend. Mit Blick auf die Besitzerstruktur
verdient der „deutsche Aktienindex“ damit seinen Namen nicht
mehr. Droht der Ausverkauf?"
Weiter: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/zurueck-zu-den-wurzeln-dax-konzerne-sind-wieder-in-deutscher-hand/6629168.html
"Die
Folge: Jahr für Jahr erhöhten Ausländer ihre Anteile an den
Dax-Konzernen; von 35,5 Prozent im Jahr 2001 bis auf den
Rekord von 53,7 Prozent im vergangenen Jahr.
...
Aktionäre von jenseits der Landesgrenzen halten nach
Berechnungen des Handelsblatts aktuell 53,2 Prozent der
Anteile an den Dax-Konzernen. Zwölf Unternehmen sind noch
mehrheitlich in ausländischer Hand, bei der Deutschen Börse
liegt der Anteil bei 81 Prozent der Stimmrechte, gefolgt von
Adidas mit 77 Prozent."
Wer mögen diese Aktionäre nun sein? Hier: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/blackrock-die-heimlichen-herren-des-dax/4150978.html
"Nahezu unbemerkt von der
Öffentlichkeit ist Blackrock zu einem Großeigentümer der
Deutschland AG geworden. Die Investmentfirma aus New York hält
über verschiedene Fonds und Gesellschaften inzwischen Anteile
an allem, was in der deutschen Wirtschaft Rang und Namen hat:
am Sportausrüster Adidas, am Versicherungsgiganten Allianz, am
Chemieriesen BASF, an der Deutschen Bank. 6,3 Prozent des
Pharmaherstellers Merck gehören Blackrock, beim
Baustoffkonzern Heidelberg-Cement sind es 7 Prozent. Blackrock
ist als einzige ausländische Anlagefirma an allen 30
Schwergewichten des Dax beteiligt.
...
Blackrocks Aufstieg markiert den Beginn einer neuen Ära in
der Finanzwelt. Vor der Krise beherrschten die "Masters of
the Universe" das Geschehen - Investmentbanker und
Derivatehändler mit ihren immer clevereren
Finanzingenieurprodukten, ihren riskanten Transaktionen und
ihren schwindelerregenden Bonuszahlungen. Sie bestimmten,
welche Produkte auf den Markt kamen, welche Konditionen die
Kunden akzeptieren mussten. Neben ihnen wirkten die
Vermögensverwalter, die im Auftrag privater und
institutioneller Kunden Geld anlegen, wie Provinzbanker.
Doch nun haben die Investmentbanker und Händler in einem
Jahrhundertshowdown Glaubwürdigkeit und Kundenvertrauen
verspielt. Jetzt sind sie darauf angewiesen, dass
Großinvestoren und Geldverwalter wie Larry Fink mit ihnen
zusammenarbeiten. "Das Machtzentrum an der Wall Street ist
von der sell side zur buy side gewandert", sagt Marktexperte
James Bianco. Blackrock verkörpert den Machtwechsel."
Aber es kommt noch besser:
"Die neueste Blackrock-Idee ist ein
internes Handelssystem: Bisher laufen täglich Abertausende
Transaktionen über Banken und Börsen ab, die dafür Gebühren in
Rechnung stellen. Bis Jahresende plant Blackrock den Handel
selbst abzuwickeln und die Gebühren einzusparen. Das würde
bedeuten, dass Käufe und Verkäufe von Aktien im Wert von
Hunderten Milliarden Dollar unter Ausschluss der
Öffentlichkeit stattfinden. Es wäre der größte dark pool, die
größte private Handelsplattform der Welt, wie ein
Unternehmensvertreter feststellt."
Aber
jetzt kommt der Knaller:
"Larry
Fink beharrt darauf, dass Blackrock ein Instrument des
Anlegerwillens sei und deshalb harmlos. In politischen Kreisen
hat er sich dafür eingesetzt, dass sich der Vermögensverwalter
nicht der gleichen Aufsicht wie die Großbanken unterwerfen
muss. Mit Erfolg, so scheint es."
Na klar,
alles Altruisten am Werk, warum sollte man da Argwohn hegen?
"Aus
dem, was ich aus Brüssel, Washington und London höre, schließe
ich, dass wir nach derzeitiger Definition nicht als
systemrelevant gelten", erklärte er kürzlich gegenüber
Analysten. Janet Tavakoli kann darüber nur den Kopf schütteln:
"Glauben Sie, wenn Blackrock taumelt, dass die Regierung den
Koloss nicht auffängt?"
Da
würden "die Märkte" aber in Panik, und das ist doch das
letzte, was wir wollen! ;-)
Also:
Die Rettungsmilliarden kommen den Exportunternehmen zugute,
DAX-Unternehmen sind Exportunternehmen und gehören überwiegend
"ausländischen Anlegern", von denen der mit Abstand größte ein
amerikanischer Fonds ist, interessante Krötenwanderung, oder?
Aber die
Wahrheit ist wahrscheinlich noch schlimmer: http://www.theintelligence.de/index.php/wirtschaft/finanzen/3859-ein-gespenst-geht-um-im-deutschen-aktienindex-blackrock.html
"Danach ist BlackRock an allen 30 DAX-Konzernen beteiligt,
wobei die Höhe der Beteiligungen durch die Bank weg im
einstelligen Bereich angegeben wird, in der Regel zwischen
vier und sieben Prozent. Aber stimmt das auch?
Es stimmt nur dann,
wenn man ausschließlich die Firma “BlackRock Inc.” betrachtet.
Wenn man aber BlackRock Holdco 2 Inc., BlackRock Financial
Management Inc., BlackRock Advisors Holdings Inc., BlackRock
International Holdings Inc., BlackRock Jersey International
Holdings L.P., BlackRock Group Limited mit in die Rechnung
einbezieht, sieht die Sache schon ganz anders aus.
...
Insgesamt hat der Autor dieser Zeilen neun
Schwergewichte aus dem DAX auf die Beteiligungshöhe der
BlackRock-Gruppe untersucht. Die Ergebnisse überraschen auf der
ganzen Linie.
Die Prüfungsergebnisse im Einzelnen, wobei in Klammern
jeweils diejenige Stimmrechtsmitteilung nach
Wertpapierhandelsgesetz angegeben ist, auf die sich die
Anteilshöhe bezieht:
Allianz - 32,76 % (06.05.2010)E.ON - 32,06 % (17.05.2010) Bayer - 29,94 % (12.05.2010) Deutsche Bank - 27,45 % (18.05.2010) Daimler - 27,42 % (18.08.2011) BASF - 25,30 % (09.12.2009) Siemens - 15,65 % (25.08.2011) SAP - 11,94 % (09.08.2011) Telekom - 9,94 % (01.12.2009)" Und das ist nur EIN einziger
"ausländischer Anleger"! Wieviele mag es noch geben? Wo
liegt eigentlich dieses "Ausland"? ;-)
Wir sollten der Sache mal nachgehen....
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- [AG-GOuFP] Fwd: f, ukw, 20.08.2012
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- Re: [AG-GOuFP] [P.SH Diskurs] Fwd: f, ukw, 20.08.2012
- Nachricht nicht verfügbar
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: f, Sascha Maus, 20.08.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: f, Rudi, 20.08.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: f, ukw, 20.08.2012
- Re: [AG-GOuFP] "Unser" Europa, Patrik Pekrul, 20.08.2012
- Re: [AG-GOuFP] "Unser" Europa, Patrik Pekrul, 20.08.2012
- Re: [AG-GOuFP] "Unser" Europa, ukw, 21.08.2012
- Re: [AG-GOuFP] "Unser" Europa, Christoph Ulrich Mayer, 21.08.2012
- Re: [AG-GOuFP] "Unser" Europa, Patrik Pekrul, 21.08.2012
- Re: [AG-GOuFP] "Unser" Europa, ukw, 21.08.2012
- Re: [AG-GOuFP] "Unser" Europa, Patrik Pekrul, 20.08.2012
- Re: [AG-GOuFP] "Unser" Europa, Patrik Pekrul, 20.08.2012
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