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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Interview mit Günter Grzega zur Vermögenssteuer

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Interview mit Günter Grzega zur Vermögenssteuer


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
  • Cc: Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Interview mit Günter Grzega zur Vermögenssteuer
  • Date: Tue, 7 Aug 2012 23:03:45 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/8/7 Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
alex AT twister11.de schrieb:

Diese Millionäre wollen Moralität. Natürlich könnten sie einfach
auch so Geld an den Staat überweisen, wenn sie es ganz ernst
meinten. Jedoch sind wir halt größtenteils so gestrickt: Wir wollen
uns selbst nicht benachteiligen, wir wollen, dass alle moralisch
handeln und die Regeln aufgestellt und eingehalten werden.

Das ist ein Forschungsergebnis aus der behavioural BWL, dass insgesamt mehr für altruistische oder kommunale Zwecke rauskommt, wenn man gemeinsam Abgaberegeln für alle vereinbart anstatt auf ein paar Big Spender zu warten.

DIe "Millionäre" sind nicht das Problem, jedenfalls nicht diejenigen
die vollständig investiert sind. Die haben dadurch nämlich kein
Geldvermögen und auch kein Geld was sie an den Staat überweisen
könnten. Es sind die Sparer (Sparen im weiteren Sinne = halten von
direkten und indirekten Forderungen auf Geld jeglicher Art) die sich
selbst nicht als Problem erkennen. Und genau so lange wird die Krise
weitergehen. ... aber eigentlich sind es garnicht die Sparer. Es ist
das Kollektiv der Nichtsparer das erkennen müsste, dass die Sparer
die Vollpfosten sind.

Ich kann den Vollvosten voll verstehen, der vielleicht 50 TEuro auf der hohen Kante liegen hat, und nun vor der Frage steht: soll ich die Konjunktur jetzt anschieben und meine Euros in BigMac-äquivalente Kaufkrafteinheiten umrubeln oder steht meine Firma kurz vor der Pleite und ich vor der Arbeitslosigkeit, so dass ich das gerne noch als Risikopuffer liegen lasse um meinen Lebensstandard zu halten, bis ich einen neuen Job bzw. Einkommensquelle gefunden habe?

Nein, du missverstehst es total.  Es geht auch nicht darum "die Konjunktur anzuschieben", sondern sinnvolles zu kaufen.
Es geht nicht um den der 50k "auf der hohen Kante" hat.
Es geht um den "Vorsorgegedanke".
Du verstehst nicht was es bedeutet Geld zu halten und da bist du in breitester Gesellschaft und das ist der Grund warum wir eine Finanzkrise haben.
Geldhaltung kann sogar virtuell geschehen, in dem du, so ähnlich wie die Finanzmarktler einfach nur ständig Geld von einem Konto auf das andere Konto schiebst ohne dass dadurch großartiges passiert, abgesehen von Inflation im Finanzmarkt. Das ist dann von außen betrachtet nichts anderes als virtuelles Horten.

Sparen ist nichts weiter als bezahltes bzw. vergütetes horten.

Weil du nicht verstehst was Sparen eigentlich bedeutet, verstehst du auch nicht, warum Nichtsparer, die es ja AUCH NICHT VERSTEHEN, eigentlich Sparer als Vollpfosten bezeichenn müssten :-) ... aber in Wahrheit sind ja die NICHTSPARER die Vollpfosten, weil sie es sind die unter den Sparern leiden und es nicht verstehen ;-)


 
Deine Sparer-Hasstiraden kann ich nicht verstehen. Aktzeptier doch dass es Sie gibt und entwickle Maßnahmen, die die Sparquote absenken, wenn Du das für sinnvoll hälst. Warum spart der Mensch?

Ja ich weiss das du sie nicht verstehen kannst, weil du nicht verstehst was sparen ist.

Warum der Mensch spart ist leicht beantwortet, weil er dafür vergütet wird und weil es leicht ist.
Die Banken bieten das Sparen an, weil sie davon profitieren, denn es erzeugt neue Kreditnachfrage.
Wenn sie an einem Punkt angelangen in dem Kredite verstärkt ausfallen und das Sparen eigentlich eine Last ist, sitzen sie aber bereits in einem Gefangenendilemma. Sie müssten eigentlich die Sparzinsen auf 0 senken oder auf unter 0 absenken, aber das geht nur wenn alle Banken das kollektiv machen. Tut es nur eine, so verlieren diese massenweise die Sparer die ihr Geld abüberweisen und die Bank dadurch in den Bankrott bringen.

Naja, aber das Angebot des Sparens wird durch das Kollektiv der relativen Nichtsparer gemacht.
Solange ein Sparer spart, kauft er nicht. Solange er nicht kauft, müssen Anbieter die Zeit durch eigene Kreditaufnahme überbrücken oder Insolvent gehen, denn ihre Kosten laufen weiter.
Wenn dann die Sparer doch kaufen, dann gibt es entweder nichts mehr zu kaufen oder.... ...naja sie müssten dann eigentlich die Kosten mitbezahlen die durch die Anbieter solange vorfinanziert wurden.

Stattdessen könnte man Geldsparer auch einfach direkt zur Kasse bitten, weil es eine Dienstleistung ist.
Mir ist unbegreiflich wie man das nicht sehen kann.

Das kann doch nur ideologische verbohrtheit sein. Was man als kleines Kind von klein auf gelernt hat muss stimmen, weil es sich vertraut anfühlt und wird aus Prinzip nicht hinterfragt :-)



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