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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] AK Geldvermögenssteuer

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ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] AK Geldvermögenssteuer


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] AK Geldvermögenssteuer
  • Date: Wed, 01 Aug 2012 08:42:21 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Patrik74 schrieb:
Hallo,

Ich habe mal die bisherigen Beträge ins Reine geschrieben und würde euch bitten, euch den Antrag bis zum morgigen Mumble durchzulesen:

https://aggeldordnungundfinanzpolitik.piratenpad.de/138

Ich würde mir wünschen, dass wir morgen nach kurzer Diskussion über die 4 vorgeschlagenen Ausgestaltungen abstimmen können.

Der Antrag soll dann mit der erfolgreichsten Variante ins LQFB.

Ahoi,

Patrik

Anmerkungen und Fragen zum Antragstext

Ich kann heute Abend nicht am mumble teilnehmen, deswegen schon hier ein paar Kommentare.

Die Aussage zuerst:
Vermögenssteuer ist in Ordnung. Eine Geldvermögenssteuer wird elegant unterlaufen werden, da die einen die Grenzen nicht erreichen und die Anderen „Investieren“. Ein Vermögenssteuer kann nicht unterlaufen werden.

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Im ersten Absatz soll „Wachstum“ gefördert werden. Mit Wachstum ist die Ausweitung der Wirtschaftsleistung gemeint. Es soll jedes Jahr merh produziert und gedienstleistet werden als im Jahr zuvor. Schon jetzt wird über den Bedarf gedienstleistet und produziert. Kein Wachstum der Wirtschaft , also Nullwachstum, erhöht heute schon den Bestand. Trotz Nullwachstum werden am Ende Jeden Jahres mehr Güter als zum Jahresbeginn vorhanden sein, mehr Strassen, mehr Autos, mehr Küchen, immer mehr.

Wenn jedes Jahr das Gleiche hergestellt wird, dann ist das Nullwachstum. Wird mehr hergestellt als der Bedarf ist, steigen bei Nullwachstum die „Lagerbestände“.

Weiter hinten in Punkt D („D. Stärkeres reales Wirtschaftswachstum mit der Möglichkeit höherer Beschäftigung“) wird explizit Wirtschaftswachstum gefordert. Wo wollen wir denn noch hinwachsen? Beipiel Autos: Der Bestand in d leigt bei ca. 48 Mio Autos. Die Lebensdauer/Verweildauer von Autos in D liegt bei 12 Jahren . Produziert werden mehr als 6 Mio Autos. Der Bederf liegt bei 4 Mio Autos. Wachstum bedeudet, das statt 6 Mio Autos bei 5% 6,3 Mio Autos produziert werden und dann bei weiteren 5% 6,615 Mio Autos.
Wenn das ernst gemeint ist, dann wäre es besser, die Lebensdauer zu verkürzen um den Bedarf zu erhöhen. Am Ende ist dann die Lebensdauer bei 1 Jahr und die Produktion bei 60 Mio Autos pro Jahr.
Ebenso bei Dienstleistungen. Es reicht nicht mehr alle 2 Monate zum Frisör zu gehen, für Wachstum muss man dann schon alle 5 Wochen zum Frisör gehen, wegen dem Realwachstum dann bald alle 4 Tage.

Das Wort Wachstum sollte Ersatzlos gestrichen werden.
Die PIRATEN sollten sich auf das Niveau der „Wachstum über alles „ Gilde begeben.
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Im ersten Absatz werden nur Geldvermögen genannt, später dann Vermögen. Mit Geldvermögen werden in den weiteren Ausführungen die Bruttogeldvermögen gemeint.

Wie verteilen sich die Bruttogeldvermögen? Diese Aufstellung existiert bisher nicht. Wo sind die großen Geldvermögen? Es wird angenommen, vermutlich ausgehend von einer Teilbetrachtung der Nettogeldvermögen, das sich die Bruttogeldvermögen genauso verteilen.

Konkret:
Veranlagte Geldvermögen von über 2 Mrd Euro wird von der IG-Metall verwaltet. Das ist die Streikkasse. Wie wird dieses Geldvermögen im Rahmen einer Geldvermögenssteuer belastet?
Die privaten Altersvorsorgen liegen im Billonenbereich. An diese Geldvermögen geht der Löwenanteil der Zinsen. Auch hier stehen kein direkten Namen dahinter.

Hohe Einkommen werden als Einkommen versteuert und sind gleichzeitig Geldvermögen. Sollen diese Einkommen trotz der schon vorhandenen Versteuerung wegen der Höhe doppelt besteuert werden durch die Geldvermögenssteuer?

In Unternehmen liegen auch immer wieder mal hohe Geldvermögen, weit über die Freigrenzen hinaus. So hat eine EADS mal eben über 10 Mrd Cash. Hier kommen auch ganz schnell ein paar hundert Mrd zusammen.

Die Geldvermögen verteilen sich auf Unternehmen, Geldvermögensverwaltungsgesellschaften und auch Privatpersonen, wobei die Geldvermögen der Privatpersonen entweder viele „Kleinsparer“ sind oder hohe Einkommen.
Die Riestersparer haben auch schon die ersten 40 Mrd zusammen. Verteilt auf die Riestersparer unterliegt keiner der Geldvermögenssteuer. Die Zinsen sind quellensteuerbefreit.
Was ist mit den Pensionskassen derjenigen, die aus der gesetzlichen Rente ausgeschlossen sind?

Wie will man die Untenehmensgeldvermögen, die Streikassen der Gewerkschaften, die Betriebsrenten personifizieren? Welche Geldvermögensbeträge kommen dann noch in den Genuss besteuert zu werden?
Die Bundesbank kann nur Beträge angeben, aber nicht wer die hat.

Der Begriff Geldvermögen sollte konsequent auf Vermögen angepasst werden. Die Reduzierung auf die Geldvermögen suggeriert, das die wirklich Reichen Geldvermögen besitzen und die Massen nur Schulden.

Geldvermögen kann ganz schnell veräumt werden. Die Gründung einer Geldsack-GmbH (so heißen die bei den Steuerberatern) zur Vermeidung von Erbschaftssteuern reicht schon. Das Geldvermögen ist nun Unternehmensvermögen, die wiederum „investiert“. Die Vermögenden in der Schweiz umgehen so Einkommenssteuer. Die Gewinne verbleiben in der Unternehmung mit geringeren Steuern.

Es wird im Text folgendes ausgeführt: „Ein Ziel der Steuer ist es, die Investitionen von der Finanzanlage weg und hin zur Realwirtschaft zu orientieren.“
Das machen alle Superreichen schon und das machen auch die Geldsack GmbHs.

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Es wird auf die Sparquote der Superreichen hingewiesen. Was sparen die denn?
Konkret: die Gebrüder Albrecht werden je nach Zeitung mal mit 19 Mrd oder 23 Mrd geführt mit einem Zuwachs von bis zu 1 Mrd im Jahr oder von mir aus alle 2 Jahre. Bei mir in der Gegend werden weiter Aldis gebaut. Es wird in Immobilien „gespart“. Hohe Geldvermögen haben die nicht. Das Einkommen von ein paar hundert Millionen wird ausgegeben.

Wie soll ein Eigentümer von 40 Wohnungen geldvermögensmäßig besteuert werden? Gar nicht, die haben kein Geldvermögen, die haben höhere Einkommen aus Mieten, die so hoch sind, das fast jährlich weitere Wohnungen gekauft werden.

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die Bayrische Verfassung hat eine Artikel 123, in deren 3 Absätzen nach meiner Ansicht alles drinsteht.

/Artikel 123. (1) Alle sind im Verhältnis ihres Einkommens und Vermögens und unter Berücksichtigung ihrer Unterhaltspflicht zu den öffentlichen Lasten heranzuziehen.
(2) Verbrauchssteuern und Besitzsteuern müssen zueinander in einem angemessenen Verhältnis stehen.
(3) Die Erbschaftssteuer dient auch dem Zwecke, die Ansammlung von Riesenvermögen in den Händen einzelner zu verhindern. Sie ist nach dem Verwandtschaftsverhältnis zu staffeln. /

Ich meine, eine Geldvermögenssteuer geht ins Leere, es wird nur die Ärmeren treffen. Vermögensverwalter und Steuerberater werden sehr erfolgreich diese Steuer durch Entkopplung von Personen unterlaufen können. Die Vermögen wachsen, Geldvermögen wachsen und die Geldvermögenssteuer liegt bei unter ferner liefen.

Siehe auch Quellensteuer, das ist eine Geldvermögenssteuer. Über 400 Mrd quellensteuerfähige erbringen lächerliche 8 Mrd Quellensteuer und das bei einem Steuersatz von 25%.




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