ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: High-End-Studio Prenk <info AT high-end-studio.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Ursachen der Ungleichverteilung, übersichtlicher
- Date: Tue, 26 Jun 2012 23:24:13 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
und jeder Versuch, dieses politisch zu erreichen, endete bisher immer in einer zivilisatorischen Katastrophe. Man sollte also weitere Versuche in dieser Richtung unterlassen und einfach akzeptieren, dass Menschen nichts ohne Kompensation zu tun - und sei es nur einen Überschuss zu verleihen, oder Geld aus dem Nichts zu schöpfen. Wie man das rein akademisch betrachtet, spielt dabei keine Rolle. Ich halte dies für ein psychologisches Grundmuster, das man nicht ändern kann."Unser Finanzsystem hat kein psychologisches Grundmuster. Es ist mit einem Mechanismus ausgestattet, der dazu führt, dass es in regelmäßigen Abständen kollabieren muss. Was von Menschen eingerichtet ist, kann auch von Menschen geändert werden, im Sinne von Mensch und Natur."
Interessant. Warum hat der Mensch das System grade so und nicht anders gebaut? Warum hält sich dieses System grade so und nicht anders seit Jahrtausenden - obwohl "in regelmäßgen Abständen kollabieren muss"? Sind die Menschen einfach doof und borniert - oder könnte es vielleicht doch in der Psyche der Menschen veranlagt sein, dass man für eine wie auch immer geartete Leistung eine Gegenleistung erwartet?
Deshalb bin ich dafür, einfach an dem anderen Faktor zu drehen, dem Geldvermögen. Reduziert man das Geldvermögen, dann sinkt automatisch auch der Zins und damit die Umverteilung. Im Gegensatz zu einer "zins(satz)losen Gesellschaft" lässt sich dies ganz einfach mit bekannten Bordmitteln erreichen: einer Vermögenssteuer - genauer, eine Bruttogeldvermögenssteuer"Vermögenssteuer verhindert nicht das Horten von Geld (Geld im Sinne von Zahlungsmittel)."
Doch, denn sie wird in "Geld im Sinne von Zahlungsmittel" geleistet. Damit reduziert sie automatisch die Menge gehorteten Geldes - oder gibt es andere kreative Arten seine Steuern zu begleichen?
Wer definiert was "gesund" ist?
"der gesunde Menschenverstand? das Volk (Art. 20 GG)? Wir können auch damit beginnen, zu definieren, was ungesund ist."
Hmm, mit "gesundem Volksempfinden" sind wir schon einmal gehörig auf die Fresse gefallen (mindestens); ich bevorzuge da objektivere Kriterien. Problem: es gibt (noch) keine!
"Falsch, Vermögenssteuer tangiert Vermögen und nicht die Geldmenge, die für den Waren- und Dienstleistungstausch gedacht ist. Eine breite Masse ohne wesentliche Vermögenswerte kann auch Geld horten, was zu Störungen in der Wirtschaft führt. Eine Vermögenssteuer wirkt nicht wie eine Umlaufsicherung. M0 ca. 200 Mrd. €, über 50 % der Waren- und Dienstleistungsaktivitäten werden darüber abgewickelt. Geldvermögen gibt es in Höhe von mehreren Billionen, die keine Nachfragewirksamkeit haben, auch nicht bei Einsatz einer VS."
Ich glaube nicht, dass das Problem unserer Zeit ZUWENIG Geld ist, das nachfragewirksam eingesetzt werden müsste. Unser Problem ist ZUVIEL Geld, das in Ermangelung lohnenswerter Anlagen im Kasino geparkt wird. Außerdem darf man nicht vergessen, dass "mehr (reale) Nachfrage" auch automatisch "mehr Ressourcenverbrauch" bedeutet. Ob man das zwanghaft durchsetzen sollte, halte ich in einem größeren Zusammenhang gesehen für äußerst fragwürdig.
So ein Unfug: A leiht B 100€, und B gibt ihm dafür einen Schuldschein (wir sind uns hoffentlich einig, dass A nicht B ist). Damit sind sowohl Guthaben als auch Schulden um 100€ angestiegen. Jetzt tilgt B bei A und damit sinken sowohl Guthaben als auch Schulden wieder um 100€. Faszinierend, oder?"A hat 100 € zurück, sucht sich einen neuen Schulder (C), die Summe an Guthaben und Schulden hat sich nicht geändert, B wurde nur gegen C getauscht. Findet A keinen C, gibt es eine Krise, suchen viele A keinen neuen C, sondern geben das Geld im Markt aus, extreme Inflationsraten. Findet A den C, führt nun Zins und Zinseszins zu expon. Wachstum von Guthaben und Schulden."
Tatsächlich?
a) Wieso muss A zwanghaft an C weiterverleihen?
b) Wieso gibt es sonst ein Krise?
Klingt eher nach einem Glauensbekenntnis.
Wenn A sein Geld zurückerhält, hat B 100€ weniger und gleichzeitig 100€ weniger Schulden. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Der Rest ist eine aus der Luft gegriffe Behauptung, um das Dogma aufrechtzuerhalten.
Bitte rational erklären, wieso A nach Tilgung durch B NOTWENDIGERWEISE an C weiterverleihen muss, und wieso es sonst eine Krise gibt. Wo gibt es eine Krise, bei A, B oder C, oder allen?
- [AG-GOuFP] Ursachen der Ungleichverteilung, übersichtlicher, High-End-Studio Prenk, 25.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Ursachen der Ungleichverteilung, übersichtlicher, Andreas Schneider, 25.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Ursachen der Ungleichverteilung, übersichtlicher, Patrik Pekrul, 26.06.2012
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