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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Antragsreife Aussage zu Komplementärwährung?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Antragsreife Aussage zu Komplementärwährung?


Chronologisch Thread 
  • From: Monika Herz <elisapirat AT googlemail.com>
  • To: Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Antragsreife Aussage zu Komplementärwährung?
  • Date: Fri, 1 Jun 2012 13:32:25 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

http://www.fundiert-entscheiden.de/index.php/Umlaufgesichertes_Geld

1. Ich verstehe nicht, Zitat: "Es könnte sich bspw. eine Schattenwährung entwickeln, die nicht an Wert verliert."

Nach den bisher vorliegenden Feldversuchen verliert der bare "Schein" nach 2 Jahren komplett seine Gültigkeit, wird eingezogen und wird durch einen neuen Schein ersetzt. Die Anzahl der evtl. für Sammler oder "Schatten"-Zwecke zurückbehaltenen Scheine ist verifizierbar. Sollte es sich um eine relevante Summe handeln, sollte Ursachenforschung betrieben werden (warum behalten Menschen ungültige Geldscheine auf, anstatt sie gegen neue und akzeptiert gültige einzutauschen?) und ggf. Maßnahmen entwickelt werden.

Die Giro-"Scheine" verlieren nur dann ihren Wert durch Umlaufimpuls, wenn sie innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens (momentan 30 Tage, änderbar) nicht vom Inhaber verkonsumiert oder investiert werden. Damit das Geld im Wert erhalten bleibt, muss der Geld- Inhaber eine Entscheidung treffen: Wem leihe ich das Geld (wie lange?) oder wem vertraue ich das Geld zum Weiterverleihen an? Gibt es noch vertrauenswürdige Banken?

2. Sonderstandpunkt (Frage falsch gestellt): Umlaufgesichertes Geld ist eine Form von Vermögenssteuer.
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Im Grunde ist umlaufgesichertes Geld eine sehr spezifische Form von Vermögenssteuer, die nur auf Vermögen in bestimmter, nämlich liquider Form Anwendung findet.

Stimmt leider nicht ganz.

1. Man kann das zwar als Vermögenssteuer bezeichnen: Wer so viel Geld hat, dass er es nicht ausgibt, zahlt eine rel. geringe Summe/ Steuer. Die Frage ist vielmehr: Wofür werden die Einnahmen aus dieser "Sonder-Steuer" verwendet? Kann "man" das nicht gezielt dorthin lenken, wo es gebraucht wird? Dann hieße das für die einen "Vermögenssteuer" und für die anderen "Sozialabgabe". 

2. Die Einführung von umlaufgesichertem Geld bedeutet nicht, dass Vermögen in Nicht-liquider Form Nicht versteuert werden darf oder kann. 3-fache Verneinung. Oh Gott! Klartext: Wenn Vermögens-Versteuerung in einer Demokratie von einer relevanten Mehrheit gewünscht ist, dann werden Vermögen versteuert. Und zwar in der Höhe, wie es im direkt-demokratischen Verfahren ermittelt wurde.

Generell: Die Tatsache, dass wissenschaftliche Daten in ausreichender Menge fehlen, weil eben bisher nur kleine Bürgerinitiaven kleine Feldversuche gestartet haben, kann doch kein Grund sein, umlaufgesichertes Geld abzulehnen. Nur weil man nicht ganz genau vorher weiß, was dann passiert. Bei der Einführung des Euro wußten alle internationalen hochdotierten Experten angeblich genau, wie toll der Euro ist und was dann passiert. Die Wirtschaftsweisen der Bundesrepublik! Alle kannten sich aus! Aber das was dann passiert ist, hat (angeblich) keiner vorausgesehen! Ganze Staaten gehen bankrott!

Vielleicht brauchen wir andere Experten? Solche, die die Krise vorausgesehen haben, lange ehe sie eingetreten ist. Vielleicht haben diese Experten sich dadurch glaubwürdig gemacht?

Gruß Monika
















Am 1. Juni 2012 12:36 schrieb Monika Herz <elisapirat AT googlemail.com>:
Zum Chiemgauer / bzw. Euro-gedeckte Regionalwährung kann Christian Gelleri ja am 27.06. gegrillt werden. Die Euro-Deckung ist auch in meinen Augen zunächst eine Schwäche. Kann aber evtl. im Notfall in eine Stärke umgewandelt werden. Siehe auch die Presse-Erklärung auf dem Pad
https://aggeldordnungundfinanzpolitik.piratenpad.de/74

Fragen zum Chiemgauer sind auch auf dem pad gut platziert. Bitte formuliert entsprechende Fragen, mit Namen dahinter. Die Formulierung muss wirklich nicht "perfekt" sein, nur erkennbar, was die Frage ist.

Auch leistungsgedeckte Regionalwährungen haben ihre Probleme, auch die von Axel mit-gegründete
http://www.lechtaler-regional.de/

Ob Regionalwährungen "erfolgreich" sind, hängt von der Definition des Wortes "Erfolg" ab. Aus dem Tun heraus entwickelt sich Weiter-Entwicklung. Ich nehme Gelleri nicht so wahr, dass er meint, der Chiemgauer wäre für alle Zeiten die Beste aller möglichen Varianten. Allerdings glaub ich auch nicht, dass es sinnvoll wäre, z.B. den Chiemgauer zum jetzigen Zeitpunkt umzustrukturieren. Es ist so schon schwierig genug. Never change a running horse...

Aber: Tote Pferde (Euro?) reiten?

Dass Mittwoch-mumblen für einige nicht geht, find ich schade. Derweil vielleicht schriftlich mitmachen? Vielleicht können wir auch einen weiteren Wochentag finden, wechseln... mal schauen, was geht...

lg Monika


Am 31. Mai 2012 22:00 schrieb Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>:
Am 31.05.2012 17:14, schrieb Axel Grimm:
Warum wohl? Das SIND Euros.
Euro raus und ab in die Verzinsung, Chiemgauer raus mit Zwangsgebühr.

Die kannst Euros in Tüten stecken und Chiemgauer draufschreiben, und fertig ist der verkleidete Euro.

+1  Das ist leider wahr. Sehe ich genauso zum. beim Chiemgauer.

Regionale, nachhaltigere Konsum-Kreisläufe fördert er trotzdem.

--
Sonnigen Tag, Stephan Schwarz








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