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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Unterschied Unternehmen vs Bank

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ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Unterschied Unternehmen vs Bank


Chronologisch Thread 
  • From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: "'rhabarbeer'" <acbeer AT web.de>, <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Unterschied Unternehmen vs Bank
  • Date: Tue, 15 May 2012 20:56:51 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Autor

Danke für die Links.

Der Großteil der Einkommensteuer ist Lohnsteuer, der zweitgrößte Posten ist
die EKSt von Selbständigen und Unternehmern.
Mich ärgert, dass letzteres nicht ausgewiesen wird und auch nicht, welche
Steuer konkret Vermögensteuer ist.
In einem anderen Dokument steht, dass die Quellensteuer bei 13 Mrd. Euro lag,
die ist hier aber auch nicht angegeben.


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
Auftrag von rhabarbeer
Gesendet: Dienstag, 15. Mai 2012 14:14
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Unterschied Unternehmen vs Bank


Hallo Stephan Schwarz,

ich denke, ein Unterschied liegt in den geschaffenen gesetzlichen
Rahmenbedingungen (wie "entstehen" eigentlich die Inhalte? z.B. beim ESM) für
sowohl die Zulassung von Geschäftstätigkeiten und "Produkten" als auch für
die Vorgaben für eine nachvollziehbare Bilanzierung und den darauf
aufbauenden gesetzlichen Regelungen für die Besteuerung.

Dazu "etwas" Statistik und ein Link
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen/Inlandsprodukt/InlandsproduktsberechnungVorlaeufig2180140118005.xls?__blob=publicationFile
zu einer Zusammenstellung (VGR auf Basis von Jahreszahlen: FS 18 R 1.4) des
Statistischen Bundesamtes
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen/Inlandsprodukt/InlandsproduktsberechnungVorlaeufig.html?nn=69170.

Ein Ausschnitt:

U.a. im Tabellenblatt 3.4.3.16 sind die Steuereinnahmen des Staates angegeben.

(Auswahl, in Mrd. EUR, 2011)
1 Steuereinnahmen des Staates: 592,07 (100%)
9 Einkommen- und Vermögensteuern (Kreditinstitute, Versicherrungen) 9,81
(1,66%)
14 von privaten Haushalten 238,76 (40,33%)
42 Lohnsteuer 174,06 (29,40%)

Ich habe ein Attachment (excel-Datei) hochgeladen, in der ich u.a. die
Steuereinnahmen zum BIP und die Steuereinnahmen zur Geldmenge M3 in den
letzten ca. 10 Jahren verglichen habe:

St / BIP gleich bleibend, von ca. 20…22%

St / M3 abnehmend, von ca. 37% auf ca. 27%

Welche nachvollziehbaren Gründe gibt es unter gerechten / fairen
Gesichtspunkten dafür, dass sich die Geschwindigkeit der Zunahme der
Geldmenge nicht auch in der Geschwindigkeit der Erhöhung der Steuereinnahmen
des Staates widerspiegelt?
Die Veränderung der Steuereinnahmen des Staates folgen ca. 1:1 der
Veränderung des BIP.
Die Zunahme der Geldmengen (dh. die Zunahme der Verschuldung für "Alle", dh.
die Zunahme des Reichtums für "Wenige") lief wesentlich schneller von
statten, als für das Wachstum des BIP benötigt wurde!
Wahrscheinlich ist die Definition und Ermittlung der Geldmengen genauso
intransparent und in Selbst"Verantwortung" der Finanzinstitute organisiert
wie die Bilanzierung und Besteuerung. Ich bin mir nicht sicher, ob der
Begriff "Geldmenge M3" tatsächlich alle zirkulierenden und damit Ertrag
erwirtschaftenden Finanzkonstruktionen berücksichtigt.

Ein aktuelles Beispiel ist auch die "Finanztransaktionssteuer" ... eine
"Umsatzsteuer" für Finanzserviceleistungen ... diese sind bisher wohl
"steuerfrei"?

Eine Finanztransaktionssteuer wird es derzeit nicht geben können, weil eine
dafür notwendige Bilanzierung (sprichwörtlich über das Gegenrechnen der
Quittungen "Einkauf" mit den Quittungen "Verkauf") im System nicht vorgesehen
ist. Dies käme einem Offenbarungseid zum einen für die tatsächlichen
Ertragstätigkeiten als auch zum anderen für die dabei offensichtlich werdende
Nichtnachvollziehbarkeit der "Produkte" im Rahmen von Finanzserviceleistungen
gleich.

Eine Frage dazu: auf welcher "grundsätzlichen" Ebene kann man eigentlich die
Finanztransaktionssteuer mit der Abgeltungssteuer bzw. mit der
Einkommenssteuer vergleichen?

Abgeltungsteuer:
Seit 2009 werden Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden und andere Erträge aus
Kapitalvermögen sowie Gewinne aus dem Verkauf von Geldanlagen) direkt an der
Quelle besteuert: Nachdem eventuelle Freistellungsaufträge ausgeschöpft sind,
führen Banken, Sparkassen und andere Finanzinstitute pauschal 25 % plus
Solidaritätszuschlag (insgesamt 26,375 %) aller Einkünfte ihrer Kunden ans
Finanzamt ab. Auf Wunsch der Steuerpflichtigen kann dabei zusätzlich auch
noch die Kirchensteuer in Höhe von 8 % bis 9 % der Abgeltungsteuer
einbehalten und abgeführt werden. Wer einen niedrigeren Grenzsteuersatz hat,
darf seine Kapitalerträge aber auch wie bisher im Rahmen der
Einkommensteuererklärung anmelden.

Bitte was retten wir alternativlos, uneingeschränkt und unwiderruflich, immer
wieder und warum?
Die Märkte ... ja nee is klar ... "Nachtigall, ik hör dir trapsen" ... :)

Zum Thema Bankenbilanz hatte ich mal Herr Prof. Kreiss (u.a. hier Die
Eurokrise - Unangenehme Wahrheiten über Europa und die Welt
http://www.youtube.com/watch?v=8xn1CD3wE7o&feature=channel ) per Email
angesprochen und bekam eine Antwort mit u.a. folgendem Inhalt:
/"...Ich habe zwar selbst 9 Jahre in Banken gearbeitet, aber ich verstehe die
Bilanz der Deutschen Bank zum großen Teil nicht! Ich habe letztes Jahr eine
Analyse probiert - und ich habe in meinem Lebem sehr viele Bilanzne
analysiert - die größten Posititon auf der Aktiv- wie auf der Passivseite
sind nicht weiter aufgeschlüsselt. Es wird mit Sicherheit nicht alles
bilanziert. Man kann in ergiebigem Ausmaß verschleiern..."/

Die frühe Mybrit Illner pflegte einen guten Satz: "Viel Spass beim Vermehren
der gewonnen Einsichten!"

Auf geht`s! :)

--
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