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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Jetzt gehts rund ...

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Jetzt gehts rund ...


Chronologisch Thread 
  • From: Daniel Seuffert <ds AT praxis123.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Jetzt gehts rund ...
  • Date: Wed, 09 May 2012 22:04:18 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Seuffert & Geyer

Hallo Christoph,

> Antworten mit ->
> _______________
> Von Daniel Seuffert
> Hallo Christoph,
>
>> Ist doch super. Wenn der verfassungsfeindliche ESM in der heutigen
>> Form scheitert, dann kann man etwas sinnvolles installieren.
>
>> Vorschlag:
>> Es wird ein Bankinstitut geschaffen, das vollkommen transparent und
>> demokratisch kontrolliert (Europa-Parlament) ist.
>
> Der Aufstand der Banken nebst Lobby ist dir sicher und nach den Erfahrungen
> mit öffentlichen Banken in D alleine (WestLB, BaernLB, LBBW, KfW usw. usf)
> ist niemand sicher was eine staatliche Bank alles anstellen würde...
>
> -> Nun, es ist allemal besser, als das, was ein ESM ohne Transparenz und
> mit rechtlicher Immunität tun würde.

Dies ist richtig ohne Zweifel, aber dein Vorschlag ist
deswegen nicht par se schon gut. Zudemdenke ich daß der
Versuch unternommen werden wird die Parlamente der
einzelnen Länder zum ESM zustimmen zu lassen mittelfristig
um der Kritik den Wind aus den Seglen zu nehmen. Die EU
wird mittelfristig weiter wachsen und es wird eine
Transferunion in irgendeiner Form kommen, wenn wir
Agrarsubventionen von Nord nach Süd bzw. Ost anschauen dann
haben wir eigentlich schon eine vorweggenommene Transfer-
union wnen wir ehrlich sind. Montetative (ich nehme
mal stellvertretend diesen Begriff weil ich subsummiere daß
du darauf letztlich hinaus willst) ist gut, lässt sich aber
auch nicth mal eben übers Knie brechen.

>> Dieses Institut kann von der EZB zu gleichen Konditionen Geld leihen
>> wie alle anderen Banken auch (derzeit 1,75%).
>>
>> Damit werden direkte Kredite vergeben, die die jeweilige
>> Landeswirtschaft voranbringen (Niedrigzins), statt die Gelder von
>> Banken und Spekulanten abzusichern.
>
> Nachdem sowieso zuviel Liquidität in allen Märkten ist und niemand mehr
> wohin weiß mit den zikulirenden Billionen außer sie in hochspekulative
> Geschäfte zu stecken willst du das Rad noch weiter drehen? Hast du dich
> schonmal gefragt warum von den insgesamt 1,08 Billionen Euro (1.080 Mrd.)
> Stand heute wieder 824 Mrd (also über 80%) wieder bei der EZB gelandet sind
> weil sie dort von den Banken geparkt wurden? Du willst ein Zinsniveau
> welches historsich beispiellos niedrig ist nochmals subventionierne und die
> Fehlallokaton weiter anheizen?
>
> -> Gegenfrage: Warum kann jede Bank für 1,75% Geld leihen, Griechenland und
> Spanien müssen aber 12% bzw. 6% bezahlen? Das billige Geld darf, wenn
> schon, dann nicht noch weiter die Finanzoligarchie nähren.

Das ist eine politische Entscheidung welche wie so
oft die Banken begünstigt. Eine gemeinsame Kredit-
aufnahme zu insgesamt wesentlich neidrigen Zisnen
wäre besser aber dann würde z.B. Herr Sschäuble nicht
außerordentliche Zinsgewinne erzielen bzw. Kredite
zu exoritant niedrigen Zinsen aufnehmen können,
was seine Bilanz bedeutend positiver aussehen lässt.
Du hättest gleich einen innereuropäischen Streit
und so etwas ist ja auch mehr als einmal öffentlich
ngeäussert worden.

> Der Grund, warum das billige Geld von den Banken nicht überschwenglich
> aufgenommen wurde ist meiner Ansicht nach, dass durch Basel III die
> Eigenkapitalquote der Banken auf das Doppelte erhöht worden ist. Damit
> können die Banken nicht beliebig Geld von der ZB leihen.

Das ist eine durchaus schlüssige Erklärung, der will ich
auch nicht widersprechen. wenngleich ich denke daß deckt
nur einen teil der Realität ab, die Sache ist polykausal.

>> Und zwar so, dass dadurch auch erhöhte Steuereinnahmen entstehen (z.B.
>> durch mehr Stellen und damit mehr Lohnsteuer, also indirekte
>> Staatssanierung).
>
> Aha, du willst die Staatsapparate weiter aufblähen, zusätzliches Wachstum
> schaffen usw. nachdem wir das schon jahrzehntelang erfolglos hinter uns
> gebracht haben?
> -> Es ginge auch anders, siehe Wertschöpfungsentgelt, aber ich will das
> nicht immer wieder bringen.

Ich will das an dieser Stelle cuh nicht aufwärmen, das
wäre zu komplex.

>> Damit könnte man später auch veränderte Geldschöpfungsregeln
>> verwirklichen.
>
> Dazu müßtest du europaweit binnen kürzster Zeit einen Konsens über
> veränderte Geldschöpfungsregeln finden.
> Das bringst du nichtmal fertig wenn du den Krümmungsradius von Gurken in
> der EU defnieren möchstest.
> -> Ja, es gibt Herausforderungen - wie bei jeder Maßnahme, die das
> Euro-Chaos irgendwie lösen will.
>
>> Gleichzeitig wird die Neuverschuldung der Länder gedeckelt.
>
> Und genau das schlägt schonmal schief weil der politsdhceh Wille zum Sparen
> gar nicht vorhanden ist. Und an dem Tag an dem du alle Regierungen in der
> EU dazu brignst so eine Vereinbarung zu unterschreiben kannst du sie gleich
> nehmen, zu einem Röllchen formen und sie dir in eine bekannte oder
> unbekannte Körperöffnung stecken.
> -> Wie gesagt: Wirtschaft fördern, dadurch Steuereinnahmen erhöhen, dann
> ist auch Staatsfinanzdeckelung möglich.

Sich auf Wachstum zu verlassen zur WEindämmung der
Verschuldung hat schon zu Hochzeiten und 3% Wachstum
nicht funktioniert. Wir müssen endlich die Ausageb an die
Einnahmen anpassen, Punkt, aus, Amen, Ende. Wenn denn
tatsächlich durch Wachstum Mehrreinahmen genereiert werden
kann man immer noch über deren Verteilung reden. Du redest
fast wie ein FDP-Politiker der die Steuermehreinnahmen
als Wahlgeschenke verteilen wird bevor er nur weiß ob
überhaupt ein Cent ankommt davon. Sorry, seriöses
wirtschaften sieht einfach anders aus. Warum denkt man hier
eingetlich immer daß ein Saatt anders zu behandeln sei als
z.B. ein Unternehmen?

> Lieber Christoph, so sehr ich dich schätze: Mir dünkt dein Vorschlag alles
> andere als opportun...
> -> Es ist eine mal schnell formulierte Idee, die aus dem Thread kam, der
> vorgeschlagen hatte, dem ESM Bankrechte einzuräumen...

Ja, so habe ich es auch aufgefasst, aber bei näherer
Betrachtung sieht man eben daß dies gewaltige Schwächen
hat und nicht ohne weiteres mal eben zu realisieren ist.

Liebe Grüße, Daniel





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