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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Karlsruher <mailings AT ootoo.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation
  • Date: Tue, 1 May 2012 21:02:50 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/5/1 Karlsruher <mailings AT ootoo.de>

serapath schrieb:
Das ist interessant. Wenn nur ein einzelner auf Dauer spart, dann sollte das nichts ausmachen. Das kann ganz einfach durch eine quasi fast infitessimale, also winzige Steigerung der Umlaufgeschwindigkeit ausgeglichen werden.
Naja, diese infinitessimale Steigerung müßte sich jedoch ständig weiter steigern, damit wird es dann doch zum Problem. Das ist jedoch eher ein akademisches Szenario.

Müßte sich weiter steigern?
Ja, sie steigert sich in der Praxis ständig. Ab welchem Punkt wird das kritisch? ...anders gefragt, ist es möglich einen "kritischen Punkt" zu berechnen?
Bzw. eine messbare Kennzahl zu erzeugen, an der man nach Regeln ablesen kann ab wann es kritisch wird?
Ich glaube das ist möglich und versuche genau das grade zu beschreiben, aber ich bin noch nicht so weit das ich das mal hier in die Runde werfen könnte ;-)
...bin im Moment daran, Gesetze und Statistiken zu sammeln und suche nach Ökonomen auf deren Argumentation man aufbauen kann.
Aktuell hoffe ich tatsächlich ein bisschen auf Keynes, aber sicher ob es das hergibt worauf ich gerne hinauswill weiss ich noch nicht so sicher.
 
serapath schrieb:
Der Punkt ab dem das Sparen kritisch wird, der muss anders gefunden werden. Praktisch kann er auch durch "Gelddrucken" ausgeglichen werden.... ....ist das schlimm? ab wann wird das schlimm? und warum? :-)
Der Wirtschaftskreislauf ist natürlich kein statisches sondern ein dynamisches System, trotzdem müssen die installierten Mechanismen stabilisierend wirken, auch wenn die Störgrößen (Verhalten der Menschen) für das System als chaotisch und nicht vorhersehbar zu betrachten sind. Im Einzelfall kann die Ursache der Destabilisierung (in der Diskussion hier Vermögensakumulation) viele Gründe haben, jedoch sollte das Geldsystem nicht auch noch negative Effekte verstärken.

Genau, das System sollte solche Effekte nicht verstärken. Und ja, ein dynamisches System und ja stabilisierende Mechanismen die möglichst simpel sind braucht es.

 
Mein Einwand ist eher eine Meta-Kritik denn eine konkrete Kritik am Phänomen Sparen. Die Meta-Kritik zielte auf den Satz von Peter "Der Staat, der hier regulierend eingreifen könnte ...". Peter verlangt hier, daß in einem - meiner Ansicht nach - labilen System (Kugel auf dem Berggipfel) der Staat dafür sorgen soll, daß das System stabil bleibt (die Kugel auf dem Berg bleibt). Dies ist sicher nicht der richtige Ansatz, stattdessen muß das System so konstruiert sein, daß die Kugel im Tal liegt, und deshalb die Kugel immer wieder im Tal zum liegen kommt, trotz Störungen. Worüber man jetzt diskutieren kann, ist, ob ein Geldsystem mit Zins tendenziell labil ist oder nicht (und damit meine o.g. Meta-Kritik greift oder nicht).

Wenn der Staat nach festen Regeln eingreift, also man quasi den Eingriff von einem Computer nach transparenten berechenbaren Machanismen vornehmen würde, wär das ganze nicht so schlimm. (Analogie: Klimaanlage, die je nach Außentemperatur entweder heizt oder kühlt.)
 
serapath schrieb:
Ich verstehe was du meinst, aber so leicht ist es nicht. Wenn man damit argumentieren will, dann muss man es auf ganz stabile Füße stellen.
Den Bezug von diesem Satz zu o.g. Diskussion verstehe ich nicht.

 Also meine These ist grob wie folgt:
Kenngröße: "Gesamtschulden GS pro umlaufender Geldmenge UG", also GS/UG
Dazu muss man definieren was genau "Gesamtschulden" bedeutet und was genau "umlaufende Geldmenge bedeutet"
Diese größe wächst durch HORTEN und sie wächst auch durch SPAREN von Geld (Hier braucht man eine Definition für Geld)
Die Kenngröße GS/UG könnte man vielleicht "individuellen Wachstumszwang" oder auch "Leistungsdruck" nennen.
Diese Kenngröße erzeugt den Druck die Umlaufgeschwindigkeit von Geld zu steigern.
Der "Zins" an sich ist ein Mechanismus, der tendenziell, wenn denn Wirtschaftsteilnehmer HORTEN bzw. SPAREN den Effekt verstärkt.
Es gibt andere Mechanismen die Ihn wieder schwächen...
Insgesamt erzeugt unser aktuelles Geldsystem unter der Voraussetzung das manche Menschen "ZUVIEL" HORTEN oder SPAREN aus dem wirtschaften bzw. der Wirtschaft ein Spiel, dass sehr viel gemeinsam hat mit dem Spiel "Musical Chairs". Bei diesem Spiel ist es am Ende vollkommen egal wie sehr sich die Teilnehmer anstrengen, analog ist es also am Ende egal wie gut die Wirtschaftsteilnehmer leisten und wachsen und sich anstrengen, es fliegen nach und nach automatisch Spieler, bzw. Wirtschaftsteilnehmer aus dem Spiel heraus.

So, diese These muss ich jetzt aber erstmal detailliert ausführen und mit Statistiken und geltendem Recht, usw... untermauern, denn sonst glaubt es ja niemand :-)



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