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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Warum eine Umlaufsicherungsgebühr sinnvoll ist

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Warum eine Umlaufsicherungsgebühr sinnvoll ist


Chronologisch Thread 
  • From: "Eckhard Rülke" <ERuelke AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Warum eine Umlaufsicherungsgebühr sinnvoll ist
  • Date: Tue, 01 May 2012 11:10:31 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

dass Menschen - sagen wir mal plakativ - vom Typ Ackermann Berge von Bargeld
"unterm Kopfkissen" horten ist doch ein blankes Märchen.

Heutzutage konkurrieren Datenfernverbindungen mittels ihrer
Transaktionszeiten. Dass heißt, wie lange es dauert, um eine Geldtransaktion
abzuwickeln. Was ich mal gehört habe sind Zahlenwerte um die 100
Millisekunden. Wielange der Steuercomputer eines professionellen
Währungsspekulanten da das Geld auf einem Girokonto verweilen lassen muss,
wird in der gleichen Größenordnung liegen. Da greift keine Umlaufsicherung
(höchstens eine Finanztransaktionssteuer).

Otto-Normalverbraucher, dessen Lebensalltag dagegen üblicherweise mit ganz
anderen Tätigkeiten ausgefüllt ist, muss nun auch noch jeden Tag sein Konto
checken, ob es einen Zahlungseingang gibt und anschließend möglichst sofort
weitertransferieren und drauf hoffen, dass die Bank das auch zeitnah
ausführt. Barabheben nützt bekanntlich nicht, weil ja Bargeld als allererstes
umlaufgebührbelegt ist.
Außerdem gibt es sicher noch jede Menge kleine Sparer mit konservativer
Lebenseinstellung, die tatsächlich Bargeld zu Hause ansammeln. Die wären voll
betroffen.

Fazit: Umlaufsicherungsgebühren hätten evtl. zu Zeiten von Silvio Gesell und
goldgedecktem Geld eine gewisse Nützlichkeit gehabt. Heute würde es fast
ausschließlich die Falschen treffen während die Schädlinge fast genauso
weitermachen könnten.

Gruß, Egge

-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Tue, 1 May 2012 10:32:37 +0200
> Von: "High-End-Studio Prenk" <info AT high-end-studio.de>
> An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: [AG-GOuFP] Warum eine Umlaufsicherungsgebühr sinnvoll ist

> hmm... ich dachte, wenn wir das neue Geldsystem installiert haben,
> wird es keine leistungslose Umverteilung der erarbeiteten Vermögen
> von "unten" nach "oben" mehr geben?!
> Es wird dann nur noch Einkommen durch Leistung geben.
> Das bedeutet für mich auch, dass die Spekulationen, vor allem
> die Währungsspekulationsgeschäfte, für die eine enorme
> Liquidität gehalten werden muss damit sie sich lohnen, nicht mehr geben
> wird?!
> Also nur noch ziemlich genau die Geldmenge im Umlauf ist, die
> gebraucht wird, um die Geschäfte und Dienstleistungen der
> Real-Wirtschaft zu tätigen. Inflations- und Deflationsfrei, also
> werstabil,
> versteht sich :-) Für mehr wird kein Tauschmittel
> mehr da sein. Das Geld als langfristiges Wertaufbewahrungsmittel
> unter dem "Kopfkissen" (Hortung) wird es dann nicht mehr geben?! Oder?
>
> Hier kommt noch mal Otto:
> "Das würde zum Beispiel dann bedeuten: Arbeitnehmer Otto bekommt 1.400,-
> netto am Monatsende ausbezahlt. Per Dauerauftrag gehen seine Miete,
> Telefon,
> Nebenkosten, usw. tagesgleich vom Konto wieder ab. Am Tag drauf zieht er
> sich am
> Geldautomat das Geld für die Einkäufe seine täglichen Bedarfs. Es
> verbleiben
> 400,- Euro
> auf seinem Konto, welche er auf ein mittelfristiges Unterkonto umbucht,
> Laufzeit 14 Tage, USG nur 1% (weil längerfristig angelegt).
> Rechnung: 1.400,- x 13 Monate (13 Monatsgehälter) = 18.200,- ./. 100 x 4
> =
> 728,- €
> 728,- ./. 250 Tage = 2,91- €/Tag. Girokonto 12 Monate x 1 Tag belastet =
> 34,94 €.
> 400,- € mittelfristig angelegt, Belastung 1% pro Jahr x 12 x 14 Tage =
> 6,-
> €/Jahr
> Gesamtumlaufsicherungsgebühr: ca. 40,- / Jahr.
> Dagegenrechnen heute die in allen Preisen enthaltenen Zinsen,
> durchschnittlich 40%: 18.200,- € ./. 100 x 40 = 7.280,-€ / Jahr.
> Ersparnis für Otto ab Datum USG: 7.240,- €/Jahr."
>
> LG Winnie
>
>
> ----- Original Message -----
> From: ""Eckhard Rülke"" <ERuelke AT gmx.de>
> To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
> Sent: Monday, April 30, 2012 4:27 PM
> Subject: Re: [AG-GOuFP]Warum eine
> Liquiditätsgebühr/Umlaufsicherungsgebühr
> wirkungslos ist
>
>
> > es wird IMMER so sein, dass der Niedriglohn-Produktionsarbeiter fast
> > alles, was er hat, auf dem Girokonto liegen hat, weil er es im gleichen
> > Monat für seine Ausgaben braucht. Jemand aus den oberen
> Einkommensklassen
> > hat dagegen nur einen Bruchteil seines Geldes auf einem Girokonto. Je
> > größer das Vermögen, desto mehr davon ist "angelegt" und wir von
> einer
> > Umaufsicherungsgebühr nicht betroffen. Diese zahlen nur die kleinen zu
> > 100%!
> > Egge
> > -------- Original-Nachricht --------
> >> Datum: Mon, 30 Apr 2012 16:03:26 +0200
> >> Von: Rudi <piratrudi AT gmx.de>
> >> An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> >> Betreff: Re: [AG-GOuFP] Warum eine
> >> Liquiditätsgebühr/Umlaufsicherungsgebühr wirkungslos ist
> >
> >> Am 30.04.2012 15:37, schrieb Stefan Fricke:
> >> > Zunächst mal werden sie stärkeren Marktteilnehmer die Gebühr auf
> ske
> >> > schwächeren abwälzen. Beispiel: Arbeitgeber zahlen Löhne zum 31.
> aus.
> >> Miete,
> >> > Strom und andere Fixkosten werden dann am 1. abgebucht. Dqazwischen
> >> > wird
> >> dann
> >> > die Gebühr fällig. Versucht der Arbeitnehmer nun, sie zu vermeiden,
> >> indem er
> >> > noch am 31. nach Feierabend möglichst viel Geld ausgibt, wird der
> >> Einzelhandel
> >> > mit Preiserhöhungen reagieren.
> >> >
> >> > Aber eigentlich sollte es ja eher die Wohlhabenderen treffen, da
> diese
> >> eher
> >> > Geld horten und nicht diejenigen, die ohnehin bis zum Monatsende fast
> >> alles
> >> > ausgeben. Die Wohlhabenden werden ihr geld aber nicht einfach auf
> dem
> >> > Girokonto liegenlassen, zumal es weiterhin lukrativere Anlageformen
> >> geben
> >> > wird. Da wird ein großer Anteil in die Spekulation fließen.Auch
> Aktien
> >> könnten
> >> > attraktiver werden. So wird die Liquiditätsgebühr umgangen und der
> >> erhoffte
> >> > Effekt bleibt aus.
> >> >
> >>
> >> Und was passiert, wenn das nicht am letzten eine Monats, sonderm am
> >> letzten Tag des Jahres passiert?
> >>
> >> Oder wenn es einfach unangekündigt passiert? Sonntag abend Tagesschau:
> >> "Morgen um 04:00 Uhr MESZ wird die diesjährige Umlaufsicherungsgebühr
> >> fällig. Seit einer Stunde sind alle Geldautomaten gesperrt und die
> >> Konten sind eingefroren. Ab 05.00 Uhr ist alles wieder offen."
> >>
> >> --
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> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik
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