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Re: [AG-GOuFP] [Wichtig! :-)] Frage zu den "Kundeneinlagen" UND zum Verhältnis zwischen diesen und den vergebenen Krediten
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- From: Keox <piratkeox AT googlemail.com>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] [Wichtig! :-)] Frage zu den "Kundeneinlagen" UND zum Verhältnis zwischen diesen und den vergebenen Krediten
- Date: Mon, 23 Apr 2012 22:10:18 +0200
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo,
Am 23.04.2012 21:59, schrieb alex AT twister11.de:
> *Vorbemerkung*: Es geht nicht um Reservehaltung, nicht um Mindestreserve
> oder Regelungen bezüglich der Reserve in BASEL 2 bzw. BASEL 3
>
> Jedem von den Banken vergebenen Kredit steht auch eine Kundeneinlage
> gegenüber.
> Warum? Weil ein Kreditnehmer beim aufnehmen eines Kredites sowohl
> Verbindlichkeiten in Höhe X als auch gleichzeitig Einlagen bzw. Guthaben in
> Höhe von X erhält.
> ... was nun aber passieren könnte ist, dass Guthaben an fremde Banken
> transferiert werden. Dadurch hat eine Bank immer noch vergebene Kredite in
> gleicher Höhe in den Büchern stehen, aber nicht mehr entsprechend Hohe
> Kundeneinlagen, richtig?
>
> Gibt es nun eine Regelung, die "vergebene Kredite" in ein Verhältnis zu den
> "Kundeneinlagen" in den eigenen Büchern setzt?
> Naiv nimmt man wohl an, dass diese Verhältnis 1:1 betragen sollte. Ich habe
> bisher noch nie von so einem Verhältnis welches eingehalten werden muss
> gelesen.
>
> Hypothetisch:
> Könnte also eine frisch gegründete Bank, deren Eigentümer echtes Gold im
> Marktwert von 1.000.000 EUR halten, diese bei der EZB in Pension geben um
> anschliessend einen Kredit in Höhe von 500.000 EUR an einen Kreditnehmer
> vergeben? In diesem Fall stünden den 500.000 KREDIT auch 500.000 EINLAGEN
> die ja mitgeschöpft wurden gegenüber.
> Nun überweist aber der Teilnehmer seine 500.000 EINLAGEN an eine fremde
> Bank.
> Die frisch gegründete gibt also auch 500.000 EUR Goldwert bzw. Pensionen
> bzw. zumindest das damit erworbene Zentralbankguthaben (Interbankenhandel
> mal außen vor) an die fremde Bank weiter.
>
> Die frisch gegründete Bank hat also noch 500.000 EUR KREDIT in den Büchern
> stehen, aber 0 Kundeneinlagen. Des weiteren hat sie natürlich im
> Hintergrund weiterhin noch 500.000 Zentralbankguthaben übrig.
> Ist diese Situation zulässig?
> => Das würde bedeuten es gibt keine REGEL die Kreditvergabe an
> Kundeneinlagen bindet oder zu diesen in ein verpflichtendes Verhältnis
> setzt.
>
> Neben dieser Fragestellung wurde mir mitgeteilt, dass in der Praxis die
> KUNDENEINLAGEN die vergebenen KREDITE um in der Regel 10 bis 20 Prozent
> übersteigen.
> Wie ist das möglich? (Hat das was mit der Definition von M0 bis M3 zu tun
> und das manche Art von Kredit nicht erfasst oder manche Art von Guthaben
> doppel gezählt wird?)
>
Das liegt daran, dass nicht alles Giralgeld durch Kreditvergabe
geschöpft worden ist. Banken schöpfen auch Giralgeld, wenn sie zum
Beispiel Sachvermögen kaufen.
> *Ich frage, weil ich folgende Antwort von einem Professor kam dessen Name
> ich an dieser Stelle nicht nennen möchte:
> (Wichtig ist der fettmarkierte Teil)*
>
wie heisst denn dieser Prof.?
> +++++++++++++++++++++++
> *Sehr geehrter Herr Praetorius,*
> *auf einige Ihrer Fragen gehe ich - soweit ich kann - kurz ein. Bei den
> restlichen würde ich mich an Ihrer Stelle direkt an die Bundesbank oder EZB
> wenden..*
>
>> Darf ich fragen in welcher Form die Seignorage durch die Bundesbank
> bezahlt wird? In Form von Zentralbankguthaben?
>> Geschieht dies in den anderen Mitgliedsstaaten in gleicher Form?
> *Ihre erste Annahme ist richtig: Der Staat überträgt das ZBG-Guthaben an
> eine Bank, die damit ihre Mindestrerve auffüllen und so Zinsen sparen kann.*
>
>> Wie wird in der Praxis sichergestellt, das Banken tatsächlich nur
> Buchgeldkredite in Höhe der Einlagen ihrer Kunden vergeben?
>> Es ist aber doch sicherlich richtig, dass Banken, wenn sie keine Einlagen
> durch Kunden besitzen trotzdem Buchgeldkredite vergeben dürfen, diese dann
> aber zu 100% durch Zentralbankguthaben gedeckt sein müssen.
>> Falls dies nicht der Fall ist, wie kann dann jemals das erste Buchgeld
> geschaffen worden sein?
> *Wenn nicht durch ZBG gedeckt, kann keine Bank an eine andere eine
> Überweisung tätigen. - Und das "erste Buchgeld" wurde - wie auch heute noch
> jede Vermehrung - durch Bargeldeinzahlungen geschaffen. *
>
das ist doch falsch, das reicht mir, um den Rest nicht zu lesen. Der
Prof. weiß nicht, dass Banken Giralgeld schöpfen.
Gruß Keox
>> Was ist mit x-fach gemeint? Geht es hier um den Mindestreservesatz?
> *> Ich habe noch nie von einer Vorschrift gehört, die Buchgeldkreditvergabe
> durch Geschäftsbanken auf ein x-faches der Kundeneinlagen begrenzt.*
>> Könnten Sie mir hierzu eine Quelle nennen?
> *Gewiss haben Sie schon einmal etwas von "Basel 1, 2 oder 3" gehört, mit
> der die Ausschöpfung der Kundeneinlagen eingegrenzt wird. *
>
>> Allerdings steht tatsächlich nicht in dem Artikel auf was sich die
> Mindestreserve bezieht, allerdings werde ich versuchen das genauer zu
> recherchieren.
> *Das steht in jedem Monatsbericht: Die MR beziehen sich bereits seit vielen
> Jahren in Höhe von 2 Prozent auf alle Kundeneinlagen bis zu zwei Jahren.*
> *
> *
> > Ich bin aktuell etwas verwundert über die Aussage, dass die Einlagen in
> der Regel die vergebenen Kredite um 10 bis 20 Prozent übersteigen.
>> Wie ist soetwas möglich? Das würde bedeuten, dass es mehr Buchgeld im
> Umlauf in Form von Sparguthaben gibt als in Form von Krediten erschaffen
> wurde.
>> Oder liegt das an Insolvenzen mit denen Schulden aus einem
> Buchgeldkreditverhältnis erlöschen, nicht jedoch das in Umlauf befindliche
> Buchgeld?
>> Ist dieses Phänomen so stark ausgeprägt das es doch 10 bis 20 Prozent der
> gesamten existierenden Buchgeldmenge ausmacht?
> *Das ergibt sich bereits aus jeder Bankbilanz, oder besser: den
> monatlichen Zusammenfassungen aller Bankbilanzen:*
> *Wenn Sie alle Einlagen der Nichtbanken (einschl. Schuldverschreibungen)
> mit den Krediten vergleichen, die die Banken an die Nichtbanken vergeben!*
> *
> *
>
>
>
>
>
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http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik
http://wiki.piratenpartei.de/BE:Squads/Geldordnung
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaGegenwaertigesGeldsystem
: wird noch erweitert.
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wird noch erweitert.
- [AG-GOuFP] [Wichtig! :-)] Frage zu den "Kundeneinlagen" UND zum Verhältnis zwischen diesen und den vergebenen Krediten, alex, 23.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] [Wichtig! :-)] Frage zu den "Kundeneinlagen" UND zum Verhältnis zwischen diesen und den vergebenen Krediten, Keox, 23.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] [Wichtig! :-)] Frage zu den "Kundeneinlagen" UND zum Verhältnis zwischen diesen und den vergebenen Krediten, alex, 23.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] [Wichtig! :-)] Frage zu den "Kundeneinlagen" UND zum Verhältnis zwischen diesen und den vergebenen Krediten, piraten, 24.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] [Wichtig! :-)] Frage zu den "Kundeneinlagen" UND zum Verhältnis zwischen diesen und den vergebenen Krediten, Christoph "Pluto" Puppe, 24.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] [Wichtig! :-)] Frage zu den "Kundeneinlagen" UND zum Verhältnis zwischen diesen und den vergebenen Krediten, Keox, 23.04.2012
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