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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] ESM Presseerklärung / SG Presse / Bundesvorstand

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] ESM Presseerklärung / SG Presse / Bundesvorstand


Chronologisch Thread 
  • From: Hilmar Benecke <pirathilmar AT arcor.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] ESM Presseerklärung / SG Presse / Bundesvorstand
  • Date: Tue, 13 Mar 2012 12:28:29 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Ist die Konsequenz daraus nicht erschreckend einfach?

Nach allem, was wir zz. erwarten, werden in den nächsten 1-2 Jahren wesentliche finanzpolitische Weichen gestellt (ein ESM-Vertrag bspw. ist nicht mehr umkehrbar). Wenn irgendein diesbezügliches Engagement öffentlich etwas bewirken soll (z.B. Meinungsbildung in der Bevölkerung beeinflussen), dann wird dies eher z.B. bei Occupy oder ATTAC erfolgreich sein als in der Piratenpartei.

Ich bin nicht bös, wenn mir jemand in diesem Punkt für mich nachvollziehbare Gegenargumente nennt.

VG
Hilmar


Am 13.03.2012 11:21, schrieb Georg Cosmic Nägle:
Hallo AG Geldordnung,

ich möchte hier die Nachricht von Sebastian Nerz übermitteln, bezüglich der
ESM - Pressemitteilung.
Ich stelle fest, daß hier die Basisdemokratie ein echtes Problem darstellt,
denn
die Piraten sind auf Grund dieser Konstruktion schwerfällig, also unbeweglich,
und sagen zu einem aktuellen Thema wie ESM nichts. Das ist so und aus Sicht
des BV auch verständlich. Wir müssen aber unsere Schlüsse draus ziehen und
unser
weiteres Vorgehen besprechen und überdenken.

Ganz allgemein sehe ich beim ESM das gesellschaftliche Problem, daß einfach
keine Klarheit darüber besteht, daß

a) das Euro-Krisenmanagment KEINE nachhaltige Lösung darstellt sondern nur
teure Flickenschusterei, die allenfalls einen Zeitgewinn verschafft.
b) der ESM in dieser Form darüber hinaus eine sehr fragwürdige
undemokratische Institution ist, die
eine Gefahr für die europäische Demokratie bedeutet.

Der Grund dafür, dass immernoch soviele Leute (auch innerhalb der Piraten) an
dieses abstürzende System glauben, die Hoffnung nicht aufgeben, dass es ja
doch funktionieren könnte, muss auf der
Tatsache beruhen, daß Unkenntnis über das Geldsystem/Geldordnung besteht.
Wir sind uns, glabe ich, in der AG Geldordnung auf Grund unseres
Wissensstandes einig, daß die
Euro-Krisenpolitik und letzendlich auch der ESM keine wirklich Lösung
darstellt, im Gegenteil
Fehler im System auch noch zementiert. Diese Erkenntnis ist aber auf Grund
von mangelnden
Grundwissen kaum vermittelbar. Deswegen wurde wohl auch der 2. Antrag beim
bpt abgewiesen.

Interessant auch, das Sebastian eine Europavision, dann ein
Wirtschaftsprogramm und dann
eine mögliches Statement zum ESM in Aussicht stellt. Hier wird auch deutlich,
daß fälschlicherweise immernoch die Wirtschaftspolitik als das bestimmende
Ressort genannt wird. Wir alle wissen aber, daß noch vor der Wirtschaft die
Geldordnung steht, da sie die Wirtschaft bestimmt und nicht anders herum.

Fazit: Wir als AG können nicht immer auf alle Nachzügler warten, bis wir
unsere Meinung kund tun. Das ist meine Meinung. Wir sollten darauf
hinarbeiten, als AG Geldordnung eigene beschlossene Konsensmeinungen auch
kommunizieren zu dürfen. z.B. auf der eigenen Geldsystempriaten-Webseite, im
Wiki usw. Dabei sollten wir eng mit der SG Presse und den Bundes und
Landesvorständen zusammenarbeiten.
Ich möchte damit niemanden vor den Kopf stossen, allerdings müssen wir auch
selbstbewusster
werden und unsere eigenen Kommunikationskanäle aufbauen und senden. Unser
Thema ist
eines der wichtigsten überhaupt, dennoch wird Geldordnung weiterhin als
Nebenthema gesehen,
von Vielen. Das ist fatal und wir sollten darauf hinarbeiten, das zu ändern.
Im Falle ESM wird deutlich,
wie eine skandalöse Fehlpolitik praktisch durchgezogen werden kann, ohne
nennenswerten Widerstand.
Wenn die Leute ein Spiel nicht verstehen, merken sie natürlich auch nicht,
wie gewaltig sie dabei über den Tisch gezogen werden.

Bin gespannt auf Eure Meinungen dazu.

Hier die Infomail von Sebastian Nerz:

"Dies ist eine Stellungnahme des Bundesvorsitzenden, wie erbeten. Sie
geschieht ohne Rücksprache mit dem Bundesvorstand aber in der Erwartung, dass
dieser die Entscheidung mittragen würde.

Die Piratenpartei ist eine basisdemokratisch organisierte Partei.
Inhalte werden auf den Bundesparteitagen beschlossen. Genau dann wenn es
rechtfertigende grundlegende BPT-Beschlüsse gibt, können wir uns als Partei
zu Themen äußern. Das ist mein Verständnis unserer Partei. Ich lasse mich
gerne von einem BPT eines besseren belehren, aber auch nur von einem solchen.

Zum ESM: Der letzte Bundesparteitag hatte zwei Anträge vorliegen.
Angenommen wurde der Antrag von Christopher Lauer, in dem der ESM nicht
inhaltlich bewertet wurde sondern nur auf Grund seines Zustandekommens
abgelehnt wurde. Der andere Antrag von Matthias Schrade wurde abgelehnt.
Damit wird es, bis zu einem entsprechenden anderen Beschluss eines BPT,
KEINE Stellungnahme der Piratenpartei zum ESM geben. Ich werde mich NICHT
gegen einen Beschluss des höchsten Organs der Piratenpartei wenden.

Punkt.

Wer damit nicht einverstanden ist, der kann:

A) 10% der Unterschriften sammeln um einen neuen Bundesvorstand zu wählen.
B) Auf einem BPT eine rechtfertigende Grundlage für Äußerungen beantragen
(bspw. erst grundsätzliches zur Vision für Europa, dann ein grundsätzliches
Wirtschaftsprogramm, dann eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem ESM)
C) Auf einem BPT die Regeln für unsere programmatische Arbeit ändern (bspw.
AGs beauftragen, dem BuVo das Recht zur Ausarbeitung geben, etc)

Bis dahin wird es - zumindest solange ich Bundesvorsitzender bin - KEINE Stellungnahmen zum ESM
geben, die sich nicht unmittelbar aus unserem Programm ableiten lassen. Wenn ich geneigt wäre
das anders zu handhaben, hätte ich dies bereits bei einer der Bundespressekonferenzen getan.
Glaubt mir: Es macht mir keinen Spaß der Buhmann der Partei zu sein oder mich von
Satiremagazinen verarschen zu lassen ("Dazu haben wir noch keine Aussage", "Dazu
haben wir noch kein Programm", etc). Aber so sind die Regeln dieser Partei und ich werde
mich an diese Regeln halten.
@SG-Presse: Weitere Anfragen zu "wir müssen uns inhaltlich zum ESM äußern"
könnt ihr gerne auf diese Mail verweisen. Ansonsten ist dies als
*bleibendes* Veto gegen entsprechende PMs zu verstehen.

Also ändert die Regeln, ändert das Programm oder ändert den Bundesvorstand. Vorher
wird es keine Stellungnahme geben die über "nicht demokratisch legitimiert,
intransparent, etc" hinausgeht. Und die gab es schon.

Dabei sollten wir unsere bisherigen Erkenntnisse hernehmen und
erklären, warum die derzeitige Regierungspolitik keine nachhaltige
Lösung sein kann.
Insbesondere
sollten wir darauf hinweisen, dass viele Vorgänge im Geldsystem
intransparent sind, und der Öffentlichkeit unbekannt, auch den
Politikern und offenbar auch den Beamten, der Wissenschaft usw. Anders
kann man sich die Zementierung von Fehlentwicklungen wie zB durch ESM
nur als Irrweg darstellen.
Das ist eine gute Idee für einen programmatischen Antrag für den kommenden
oder den übernächsten Bundesparteitag. Tut euch keinen Zwang an.

Diese Mail ging an die Koordinatoren der AGs Europa, Aussenpolitik,
Geldordung, Wirtschaft, und sozialere Marktwirtschaft. Ebenso an
Gefion und die Mailinglisten der SG Presse und Programmatische
Anfragen
Wenn Du eine Stellungnahme vom Bundesvorstand willst, dann setz den
Bundesvorstand ins CC.

Grüße,

Sebastian Nerz"


________
cosmic, Berlin





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