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ag-drogen - Re: [Drogenpolitik] Klaus zur Drogensituation in Portugal

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [Drogenpolitik] Klaus zur Drogensituation in Portugal


Chronologisch Thread 
  • From: Guido Weyers <guidoweyers AT googlemail.com>
  • To: Spiff Pirat <spiffpp AT yahoo.de>, Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Drogenpolitik] Klaus zur Drogensituation in Portugal
  • Date: Thu, 17 May 2012 20:07:36 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Leute,

puhh, ihr macht es mir nicht gerade einfach.

Was soll ich nun machen? Soll ich die Orginalkontroverse zwischen Spiff und Tom Karla an Klaus weiterleiten?
Ich glaube das verwirrt Klaus dann so sehr, dass er nun überhaupt nicht mehr weiß, was er fragen oder sagen soll.

Fabian, es sieht so aus, als ob du deinen Text direkt an Klaus email Adresse geschickt hast. Das hatte ich mir etwas anderes vorgestellt.
Ich dachte, dass ich erst einmal alles sammle, mit euch abstimme und ihm dann insgesamt zuschicke.

Wenn jeder seine Fragen und Statements Klaus persönlich zuschickt, dann bin ich einerseits als Zwischenstation überflüssig, anderseits muß der arme Kerl
dann sehen, wie er teilweise mit widersprüchlichen Aussagen umgeht. Finde ich persönlich suboptimal.

Also nochmal die Bitte. Laßt uns gemeinsam auf die wichtigsten Fragen und Statements einigen, damit er genau weiß wie er dort auftreten soll.

Mein Vorschlag wäre am Sonntag um 15.00 Uhr, für alle Interessierten eine Stunde darüber zu mumbeln und dann gemeinsam das Packet abzuschicken.
Für die, die nicht können, sammele ich weiter hier die Statements und Fragen auf der Liste, die wir dann am Sonntag diskutieren und gemeinsam verabschieden werden.

Ich hoffe, dass ist für alle okay so,

euer
Guido

Hallo TomKarla,

ich bin extra nicht so weit in die Tiefe gegangen, der Klaus muß da ja immer
hin noch in einer fremden Sprache vortragen. Bin mir auch nicht sicher, ob es
sinnvoll ist, ihn mit Details zu fluten.


Wir haben bisher nicht darüber gesprochen dass alle Drogen legalisiert
werden sollen.
Kommt so ein bißchen drauf an, was man unter Legalisierung versteht. Für mich
heißt es sinnvollen gesetzlichen Regelungen unterwerfen. Auch Crack soll
sinnvollen gestzlichen Regelungen unterworfen werden, die nach meinem
jetzigen Kenntnisstand wohl dazu führen würden, das ein freier Verkauf völlig
ausgeschlossen ist. Aber warum sollen wir Wissenschaftlern verbieten, solche
Substanzen zu Forschungszwecken zu untersuchen?


Nein, wir haben nicht gesagt, das Drogen wie auf Rezept verkauft werden, oder
allg. dem Arzneimittelmarkt (hier wäre auch vor der Vereinnahmung durch die
Pharmaindustrie zu waren!) unterstellt werden- sondern einem Lebensmittel-
und Verbraucherschutz.

So hab ich das, was da steht, nicht verstanden. Ich hab's so aufgefaßt, als
ginge es da ganz explizit um die Regelung bei Suchtkranken. Zumindest bei der
Abgabe von Heroin/Diamorphin haben wir schon mal darüber geredet, daß über
die Apotheken zu regeln.


Drogen wie Crack oder Crocodile dürften, solange es sie gibt und wenn wir
den Verbraucherschutz ernst nehmen, nicht legal sein... sondern, sie müßten
im Rahmen einer Produktwarnung aus dem Verkehr gezogen werden (können).
Dennoch lehnen wir die vorherschende Unterscheidung in legal und illegal
rundherum ab. Steht auch im Grundsatzprogramm.


jupp. Aber letztlich wollen wir nicht mehr Drogenkonsum, und immer und
überall, sondern weniger.
Es soll nicht zu Konsum animiert werden, aber wieviel der mündige Erwachsene
dann so konsumiert wollten wir ihm doch selbst überlassen, oder nicht?


- Kam es zu einer befürchteten Überflutung des Marktes mit Drogen?
- Kam/ kommt es zu einer absehbaren Steigerung des Drogenkonsum?
- Ist unter Jugendlichen schon eine Veränderung des Rauschmittelkonsums zu - spüren?

Zu den Fragen haben wir doch schon selbst die Zahlen eingesehen, die der
Verein, den Klaus besucht, vorgelegt hat, oder verwechsele ich da was?


Bis später,
Spiff
------
Freiheit, für alle, für umsonst.


ACHTUNG: Obige Unterschrift ist nicht ganz ernst gemeint. Weitere Belehrungen
darüber, was und wie Freiheit ist oder nicht werden nicht benötigt. Danke.


spiffsblog.wordpress.com - Mein Block
@Spiff_Pirat - Mein Twitter
www.piratenpartei.de - Klarmachen zum Ändern!


----- Ursprüngliche Message -----
Von: TomKarla<TomKarla AT gmx.de>
An: Spiff Pirat<spiffpp AT yahoo.de>; Mailingliste der AG
Drogenpolitik<ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
CC:
Gesendet: 17:54 Donnerstag, 17.Mai 2012
Betreff: Re: [Drogenpolitik] Klaus zur Drogensituation in Portugal

G uten Tag, liebe AGler

ich habe dazu ein paar Anmerkungen:

Am 17.05.2012 um 17:12 schrieb Spiff Pirat:

Ich hab ein paar Ergänzungen.

1. Die Piraten möchten das Thema "entkriminalisieren" d.h.
Konsumenten
werden nicht bestraft.
Die Piraten möchten eine vollständige Legalisierung. Produktion, Handel und
Konsum sollen legalisiert werden, weil nur dann die Möglichkeit besteht,
regulierend einzugreifen und der Mafia den Markt abzugraben.

Wir haben bisher nicht darüber gesprochen dass alle Drogen legalisiert werden
sollen, ja bei Cannabis und Diamorphin (als Substitut)... und wie bisher
Alkohol
und Tabak, gerne auch Pilze, Xtacy u.ä.. (nicht aber Crack, Crocodile und
ähnlich chemischer Dreck.) Wir haben nicht gesagt, das wir in den Markt
regulierend eingreifen, sondern, das wir den Markt von Anbau/ Herstellung bis
Verkauf regulieren, das ist etwas anderes.
2. Sucht ist eine Krankheit und muss medizinisch (physisch und
psyschich)
behandelt werden. Die Kontrolle der Abgabe von Drogen unterliegt der
Gesetzgebung, wie z.Zt. bei rezeptpflichtigen Medikamenten. Der
kriminellen
Händlerstruktur wird damit die Basis entzogen.
Sucht ist eine Krankheit und muss medizinisch (physisch und psyschich)
behandelt werden. Die Kontrolle der Abgabe von Drogen soll in Zukunft
vergleichbar mit der Gesetzgebung, wie z.Zt. bei rezeptpflichtigen
Medikamenten,
geregelt werden. Der kriminellen Händlerstruktur wird damit die Basis
entzogen.
Nein, wir haben nicht gesagt, das Drogen wie auf Rezept verkauft werden, oder
allg. dem Arzneimittelmarkt (hier wäre auch vor der Vereinnahmung durch die
Pharmaindustrie zu waren!) unterstellt werden- sondern einem Lebensmittel- und
Verbraucherschutz. Bei Genussdrogen Verkauf in einer Art Drugstore unter
fachlicher Beratung und Betreuung, unter dem Aspekt einer "Genuss"-/
od. gut informierter Rauschkultur. Bei z.B. Diamorphin eine medizinische
Herstellung, und Vergabe im Sinne einer vereinfachten Substitution in einer
fachlich betreuten Abgabestelle.
3. Eine Unterscheidung in legale und illegale Drogen ist Unsinn.
Genau.
Drogen wie Crack oder Crocodile dürften, solange es sie gibt und wenn wir den
Verbraucherschutz ernst nehmen, nicht legal sein... sondern, sie müßten im
Rahmen einer Produktwarnung aus dem Verkehr gezogen werden (können).
4. Wir Piraten möchten vor allem die Prävention stärken (Aufklärung,
Aufklärung... vor allem in Schulen, Jugendtreffs...)
Allerdings wollen wir nicht nur Prävention sondern ein generelles Umdenken.
Unsere Gesellschaft braucht eine Drogen- und Rauschkultur, also einen
lebendigen
Umgang mit diesen Themen. Wissen ermöglicht Selbstschutz, Selbstschutz ist
besser als Fremdschutz.
jupp. Aber letztlich wollen wir nicht mehr Drogenkonsum, und immer und
überall,
sondern weniger.
5. Beratungsstellen (bürgernah, lokal)
6. Suchtbekämpfung sollte nicht nur Drogen betreffen sondern auch
Spiele
und Computer usw.
Beides gut so.
jupp, aber so niedrigschwellig wie es geht, auch Therapie für Abhängige muss
niedrigschwelliger werden! Die Vernetzung mit Ärzten und Krankenhäusern muss
besser werden, Substitution muss einfacher und besser zugänglich gemacht
werden
und Psychotherapeuten sollen auch mit Patienten arbeiten, die noch nicht in
wenigen Wochen abstinent sein können. Sucht- "Bekämpfung" als Begriff
ist furchtbar, weil es allzu oft eine Bekämpfung des Süchtigen ist, dazu muss
man ihn nicht kriminalisieren, es reicht aus ihn zu stigmatisieren und
auszugrenzen...
7. Wenn die Piraten einmal in das Europäische Parlament kommen, würden
wir
eine europäische Initiative Starten. Das Thema ist national allein
nicht
lösbar...
Ist auf jeden Fall sinnvoll, aber sei mit sowas vorsichtig, da gibt's
keinerlei Beschlüsse zu. Und die Leute in der PPint bzw. die an der geplanten
europäischen PP arbeitenden Leute haben teilweise einen sehr ausgeprägten
Beißreflex.
Ist das richtig, habe ich was wesentliches übersehen?
Noch Fragen?
Portugal hat ja ein Gesamtpaket an Maßnahmen eingeführt. Welche einzelnen
Maßnahmen werden als die wichtigsten beurteilt? Welche Änderungen waren die
"Game Changer"?
Welche Maßnahmen sind gescheitert und wieder abgeschafft worden?
- Wie ist das Kosten- Nutzenverhältnis zu beurteilen?
- Kam es zu einer befürchteten Überflutung des Marktes mit Drogen?
- Kam/ kommt es zu einer absehbaren Steigerung des Drogenkonsum?
- Ist unter Jugendlichen schon eine Veränderung des Rauschmittelkonsums zu -
spüren?
- Kommen Drogenuser jetzt häufiger mit Beschwerden in die Krankenhäuser (weil
sie sich jetzt trauen)?
- Gibt es unter Medizinern und Psychotherapeuten neue Ansätze in der Therapie
mit problematisch Konsumierenden und Abhängigen?
- Melden sich mehr Leute, die ihren Konsum nicht mehr unter Kontrolle haben
(weil sie sich heute vielleicht eher trauen?)
- Wie wird mit Drogenkonsum in Gefängnissen umgegangen? Gibt es dort mehr
Aufklärung und Unterstützung?
- Wie ist die Verschreibungsmentalität von Ärzten, gibt es mehr
Verschreibungen
von abhängigkeitserzeugende Psychostimulantien? (weil eh keiner mehr so genau
hinguckt?)
- Ist in der Gesellschaft die Einnahme von Neuroenhancern häufiger geworden
(Gesellschaftsfähiger, weil nicht mehr versteckt)?
Bitte helft mir mit Eurer Stellungnahme, möglichst schnell!
Gruß aus dem heißen Portugal (33 Grad, schwitz, schwitz)
Pirat Klaus
Lieber Klaus, ich beneide Dich :-)

herzlichen Gruß und vielen Dank auch von mir, TomKarla
Vielen Danke für Dein Engagement Klaus!

Bis später,
Spiff

------
Freiheit, für alle, für umsonst.


ACHTUNG: Obige Unterschrift ist nicht ganz ernst gemeint. Weitere
Belehrungen darüber, was und wie Freiheit ist oder nicht werden nicht
benötigt.
Danke.

spiffsblog.wordpress.com - Mein Block
@Spiff_Pirat - Mein Twitter
www.piratenpartei.de - Klarmachen zum Ändern!


----- Ursprüngliche Message -----
Von: Guido Weyers<guidoweyers AT googlemail.com>
An: AG-Drogen AT lists.piratenpartei.de; piraten AT drug-policy.eu
CC:
Gesendet: 15:31 Donnerstag, 17.Mai 2012
Betreff: [Drogenpolitik] Klaus zur Drogensituation in Portugal

Hallo Leute von der AG Drogenpolitik und der IG Sucht,

ich habe euch vor einiger Zeit davon erzählt, dass wir hier einen
Piarten in
Berlin haben (Klaus Bechler), der nach Portugal fährt und gut
portugisisch
spricht.
Er hat nun geschrieben, dass er einen Termin in der EMCDDA und anderen
Institutionen hat und uns fragt, ob neben den Fragen und Antworten, die
er unten
aufgelistet hat, wir weitere Fragen bzw Statements hätten die wir
weiter geben
wollen bzw.
seine Fragen/Statements eventuell korrigieren/kritisieren wollen.

Ich würde euch bitten mir eine schnelle Rückmeldung zu geben. Ich leite
diese
dann weiter, so dass ich hoffe, das Klaus in unserem Sinne
dort interessante Fragen stellen wird und unsere Position adäquat
darstellt. Ich
hoffe sehr, dass dieser Kontakt uns weiter bringen könnte, was die
Entkriminalisierungs- und Legalisierungsdebatte angeht.

Liebe Grüße,
Guido


-------- Original-Nachricht --------
Betreff: [Berlin-Steglitz-Zehlendorf] Drogensituation in Portugal
Datum: Thu, 17 May 2012 13:36:10 +0200
Von: Klaus J. Bechler<bechler AT claimconsulting.de>
Antwort an: Für alle Piraten aus Steglitz-Zehlendorf
<berlin-steglitz-zehlendorf AT lists.piratenpartei.de>
An: Für alle Piraten aus Steglitz-Zehlendorf
<berlin-steglitz-zehlendorf AT lists.piratenpartei.de>,
Ankündigungsliste
Berlin<berlin-ankuendigungen AT lists.piratenpartei.de>



Ahoi Piraten, speziell Guido und Georg von der AG Drogen,

Habe wunschgemäß Kontakt zum European Monitoring Centre for Drugs and
Drug
Addiction (EMCDDA) und dem Instituto da Droga e da
Toxicodependêpendencia
(IDT) aufgenommen und Gesprächstermine vereinbart.
Ich erwarte auch Fragen zur Position der Piraten zum Thema Drogen in
Deutschland. Ich würde folgende Antworten geben:
1. Die Piraten möchten das Thema "entkriminalisieren" d.h.
Konsumenten
werden nicht bestraft.
2. Sucht ist eine Krankheit und muss medizinisch (physisch und
psyschich)
behandelt werden. Die Kontrolle der Abgabe von Drogen unterliegt der
Gesetzgebung, wie z.Zt. bei rezeptpflichtigen Medikamenten. Der
kriminellen
Händlerstruktur wird damit die Basis entzogen.
3. Eine Unterscheidung in legale und illegale Drogen ist Unsinn.
4. Wir Piraten möchten vor allem die Prävention stärken (Aufklärung,
Aufklärung... vor allem in Schulen, Jugendtreffs...)
5. Beratungsstellen (bürgernah, lokal)
6. Suchtbekämpfung sollte nicht nur Drogen betreffen sondern auch
Spiele
und Computer usw.
7. Wenn die Piraten einmal in das Europäische Parlament kommen, würden
wir
eine europäische Initiative Starten. Das Thema ist national allein
nicht
lösbar...

Ist das richtig, habe ich was wesentliches übersehen?
Noch Fragen?
Bitte helft mir mit Eurer Stellungnahme, möglichst schnell!
Gruß aus dem heißen Portugal (33 Grad, schwitz, schwitz)
Pirat Klaus


Am 14.05.12 06:36 schrieb "Georg von Boroviczeny" unter
<georg.boroviczeny AT berlin.piratenpartei.de>:

da die Site derzeit immer noch down ist, hier die
Erinnerung/Einladung Crew-Treffen Süd-Seh am Dienstag, 15. 5. 12,
20 Uhr,
Ratskeller Zehlendorf (das ist MORGEN!) Alle sind herzlich
eingeladen und
willkommen -- Georg v. Boroviczeny Fraktion der BVV
Steglitz-Zehlendorf BSG AG Drogenpolitik --
Berlin-Steglitz-Zehlendorf
mailing
list Berlin-Steglitz-Zehlendorf AT lists.piratenpartei.de
https://service.piraten
partei.de/listinfo/berlin-steglitz-zehlendorf
-- Berlin-Steglitz-Zehlendorf mailing list
Berlin-Steglitz-Zehlendorf AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/berlin-steglitz-zehlendorf

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