ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
Listenarchiv
- From: Georg von Boroviczeny <georg.boroviczeny AT berlin.piratenpartei.de>
- To: "Liste: AG_Drogen" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [AG-Drogen] Anfrage an uns
- Date: Wed, 8 Feb 2012 16:31:15 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
"Hey Georg,
zum Thema Drogenpolitik habe ich mir meine Gedanken gemacht und weiß
nicht so recht, wo ich sie unterbringen soll:
Werden Drogen legalisiert --> werden Dealer überflüssig Die
Pharmaindustie witter einen neuen Markt --> Morphium etc. wird weiter
verschrieben --> nach Absetzen der süchtigmachenden Medikamente ist
der Patient gezwungen, sich einen Dealer zu suchen (sofern er nicht
den Entzug durchmachen will) --> der Drogenmarkt verschiebt sich bloß
Vorschlag: Der Arzt muss vor Verschreiben darauf aufmerksam machen
(sich unterschreiben lassen), dass er ein süchtig machendes Medikament
verordnet hat und er muss gleichzeitig das Medikament für den Entzug
mit verschreiben!
Ich schreibe dies an Euch alle 3 vom dem AK Drogenpolitik.
LG --Wika 16:09, 8. Feb. 2012 (CET)!
meine Antwort:
zu deiner Frage:
wie nach einer Legalisierung (einige in der AG sind 'allergisch' auf
'Freigabe', da das eine ungeregelte Verfügbarkeit suggerieren könnte)
der Zugang zu Drogen geregelt wäre, ist heftig in Diskussion innerhalb
der AG. Daher gibt es dazu noch nichts einigermaßen Verbindliches zu
sagen.
Allerdings glaube ich nicht, dass deine Befürchtungen wahrscheinlich
sind: es wird einen geregelten Markt geben, mit 'Fachpersonal', das
auch in Problemfällen zumindest die richtigen Wege weisen kann/muss
(Suchtberatung, Therapieeinrichtungen)
Ob es sinnvoll ist, zur Suchtprophylaxe die Abgabemengen zu begrenzen?
Ganz offene Frage für mich, hat 'pro' und 'contra', aber in einem
solchen Fall könnte auch ein -kleinerer- Grau-/Schwarzmarkt entstehen.
Allerdings HABEN wir ja derzeit diese Situation schon (ohne Arzt
'dazwischen'): sowohl Alkohol als auch Nikotin machen abhängig, können
völlig frei gehandelt/erworben werden (Jugendliche/Kinder
ausgenommen).
Entzug ist zumindest bei Alkohol OHNE Arzt lebensgefährlich...
Ich hoffe, das ist eine zufriedenstellende Antwort; ansonsten: klinke
dich in der AG ein, mach' mit, Ideen/Fragen/Mitmacher sind immer gut!
Grüße
--
Georg v. Boroviczeny
Fraktion der BVV Steglitz-Zehlendorf
BSG
AG Drogenpolitik
- [AG-Drogen] Anfrage an uns, Georg von Boroviczeny, 08.02.2012
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