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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] AG-Drogen Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 2

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-Drogen] AG-Drogen Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 2


Chronologisch Thread 
  • From: Spiff Pirat <spiffpp AT yahoo.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>, Christine Zander <christine.zander AT gmx.net>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] AG-Drogen Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 2
  • Date: Wed, 2 Nov 2011 22:30:08 +0000 (GMT)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Christine, hallo Guido.

Ich glaube Eurer Hauptproblem ist, daß ihr unter Sucht etwas völlig
Verschiedenes zu verstehen scheint. Christine scheint die lebenbegleitenden
Süchte wie z.B. Tee, Kaffee, Kippen, etc... zu meinen. Guido hingegen spricht
über die lebensbestimmenden Süchte.


@Christine
Es gibt Menschen, die sind so suchtkrank, daß es in ihrem Leben nur noch ein
Thema gibt: die Sucht. Entweder wird konsumiert oder es wird beschafft. Da
passiert sonst gar nix mehr. Das sind auch keine mündigen und
selbstflektierten Lebewesen mehr sondern einfach nur noch Junkies. Das Wort
Junkies hat seinen Wortursprung nicht umsonst im Wort Junk. Das kann man z.B.
mit unbrauchbares Material übersetzen. Damit möchte ich aber keine
Geringschätzung gegen über Drogenabhängigen zum Ausdruck bringen, sondern
einfach noch mal klar machen, daß an diesem Punkt ohne Hilfe von außen gar
nix mehr geht.
Ich teile auch ein wenig Guidos Eindruck, daß bei Dir vieles auf Hören-Sagen
beruht und möchte Dich daher bitten: versuch doch mal Deine Argumente besser
zu begründen, damit Leute die Deine Perspektive nicht teilen, Dir besser
folgen können.
Zu guter letzt möchte ich Dich bitten, meine Mail mit dem Titel "Etwas mehr
Rapdisziplin wenn ich bitten darf" zu lesen, weil Deine
Mailinglistenbenutzung ist gelinde gesagt unter aller Sau.

Bis später,
Spiff


------
Freiheit, für alle, für umsonst.


ACHTUNG: Obige Unterschrift ist nicht ganz ernst gemeint. Weitere Belehrungen
darüber, was und wie Freiheit ist oder nicht werden nicht benötigt. Danke.


www.piratenpartei.de - Klarmachen zum Ändern!


________________________________
Von: Guido Weyers <guidoweyers AT googlemail.com>
An: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Gesendet: 21:06 Mittwoch, 2.November 2011
Betreff: Re: [AG-Drogen] AG-Drogen Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 2


Hallo Christiane,

ich möchte dir mitteilen, dass ich den Austausch mit dir an dieser Stelle nun
beenden möchte. Trotzdem noch diese mail.
Zum einen, mußte ich feststellen, dass es sich bei deiner letzten email
weniger um einen Dialog handelt, in dem du auf meine Aussagen und Argumente
eingehst als mehr um eine
fasst ausschließliche Mittteilung deiner Ansichten. Zum anderen mußte ich
feststellen, dass wir bezüglich des Themas Suchttherapie bzw Beratung
sehr,sehr weit von einander entfernt liegen.
Nur mal das Beispiel, was du mehrfach erwähntest:

>>>Wenn sich ein Konsument momentan für seine Abhängigkeit entscheidet,
entscheidet er sich zwangsweise für die Kriminalität, denn schon
allein der Erwerb harter Drogen ist strafbar.

Ich habe zwar Menschen privat und beruflich kennengelernt, die sich
entschieden haben bei der Droge zu bleiben, aber die waren in der Regel
Mißbräuchler und keine Abhängigen. Ich kann mir
schwer vorstellen, wie ein Mensch der süchtig / abhangig ist sich freiwillig
entscheiden kann weiter zu konsumieren. Für mich ist es geradeuzu ein Merkmal
von Sucht bzw Abhängigkeit, dass der oder diejenige Abhängige/r
schweren Leidensdruck hat, alle möglichen nagativen Konsequenzen durch die
Sucht erlebt hat und diesen Zustand natürlich beenden will.>Dies ist im
Übrigen auch im Diagnoseinventar DSM3 und ICD 10 so definiert). Okay, ich
habe auch von Leuten wie William Borroughs und anderen Künstlern gehört, die
mit ihrem Konsum angeblich gut klar gekommen sind, Ich bin mir jedoch nicht
sicher, ob dies der Normalfall ist. Ich denke der Normalfall ist eher der,
dass ein Abhängiger irgendwann einmal seine Sucht beenden will oder er sich
selbst nicht als abhängig betrachtet. Oder er bringt sich um wie Janis
Joplin, Jim Morrison oder Kurt Cobain. Das Jemand sich aber aus freiwilligen
Stücken tatsächlich für seine Drogenabhängigkeit entscheidet, halte ich zwar
theoretisch für möglich, ist aber so glaube ich in der Praxis seltener
antzutreffen

Hinzu kommt, dass Vieles was du schreibst nun mal überhaupt nicht mit dem
übereinstimmt, was ich tatsächlich in den letzten Jahren täglich erlebt habe
und erlebe. Deine Analyse über Leute in die Therapie kommen ist in meinen
Augen völlig falsch. Ich habe da völlig andere Erfahrungen gemacht. Sorry,
ohne dir zu Nahe treten zu wollen, aber mein Eindruck ist, dass du das Meiste
was du hier schreibst über Hörensagen erfahren hast, du selbst aber nie in
der Position des Konsumenten bzw. des Therapeuten selbst warst. Auch
wissenschaftlich hast du dich vermutlich weniger mit dem Thema beschäftigt.
Ohne das nun zu werten, habe ich für mich nun festgestellt, dass wir da
keinen Weg finden können, um uns anzunähern. Wenn es diesen Weg geben würde
wäre er vermutlich für uns beide sehr mühsam.

Zum Schluß noch ein paar Beispiele, wo wir diametral entgegengesetzte
Ansichten haben,

"Aber auch als Süchtiger kann man sein Tun
steuern!"

Völlig falsch. Ist man süchtig, so ist das Handeln in der Regel nicht mehr
freiwillig, sondern durch den immensen Drang das Suchtmittel zu konsumieren
geprägt.
Wenn dem nicht so wäre, gabe z. B. im Fall von Straftaten unter Dogen
keinerlei mildernde Umstände wegen Unzurechenfähigkeit.

"Es gibt ja auch die Theorie, dass Menschen irgendwann aus
ihrer Sucht herauswachsen – ich weiss nicht ob es stimmt – aber ich
kenne schon Leute, die ihre Sucht auf einmal angekotzt hat und die
dann damit aufgehört haben. Und das, obwohl sie einen Weg gefunden
hatten jahrelang mit ihrer Sucht zu leben, ohne dass es auffiel."

Das ist das Problem. Du redest viel von Theorien, die ich in der Regel, nun
sagen wir es mal milde "schräg" finde
und meiner Meinung nach nicht mit der Praxis übereinstimmen. Was bedeutet
denn aus der Sucht herauswachsen?
Es ist sowas von unklar was du damit meinst. Haben sie einfach plötzlich
keine Lust mehr und ändern ihr Verhalten als wenn sie irgendein Hobby ändern
oder haben sie vielleicht doch festgestellt, dass sie nicht mehr der Herr
ihrer eigenen Entscheidungen sind, irgendwie leiden, ihre sozialen
Beziehungen wegbrechen, spüren oder wissen das ihr Leben durch die Sucht
verkürzt wird
oder sie vielleicht plötzlich denken, dasss sie ohne die Droge glücklicher
sind, Ein Mensch kann nur dann wirklich freie Entscheidunmgen treffen, wenn
er wirklich frei ist. Wie gesagt, ich bezweifle stark, dass Süchtige wirklich
frei sind. Ich behaupte sie sind vielmehr durch die Droge "fremdbestimmt"
oder "ferngesteuert". Das Stellen sie außerdem am Ende einer erfolgreichen
Therapie meistens selbst fest.

Es tut mir leid, ich weis nicht wie die anderen zu deiner Haltung stehen,
mich würde deeren Meinung jedoch sehr interessieren. Je mehr ich darüber
nachdenke, umso mehr habe ich sogar das
Gefühl, dass deine Haltung für die meisten Süchtigen sogar eher gefährlich
als hilfreich ist, weil du vieles was das Thema Sucht angeht viel zu leicht
und locker siehst, bagatellisierts und verdeckst welches enormes Leid bei den
Betroffenen,
Angehörigen und Opfern dahinter steckt.

Abschliußend würde ich dir gerne empfehlen mit Süchtigen, die ihre Sucht
besiegt haben zu sprechen. Vielleicht änderst du dann ja deine Meinung.
Ich schaffe es leider offensichtlich nicht.

Liebe Grüße zurück,

Guido








Am 1. November 2011 22:36 schrieb <ag-drogen-request AT lists.piratenpartei.de>:

Um E-Mails an die Liste AG-Drogen zu schicken, nutzen Sie bitte die
>Adresse
>
>       ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
>
>Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:
>
>       https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-drogen
>
>oder, via E-Mail, schicken Sie eine E-Mail mit dem Wort 'help' in
>Subject/Betreff oder im Text an
>
>       ag-drogen-request AT lists.piratenpartei.de
>
>Sie können den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse
>
>       ag-drogen-owner AT lists.piratenpartei.de
>
>erreichen
>
>Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen
>sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of AG-Drogen
>digest..."
>
>
>Meldungen des Tages:
>
>  1. Fragen Sie die Bundeskanzlerin! (Maximilian Plenert)
>  2. Re: Beispiel erfolgreicher Entkriminalisierung (Thomas Barth)
>  3. Re: Beispiel erfolgreicher Entkriminalisierung
>     (Maximilian Plenert)
>  4. Die Linke und die Drogen (Fidel)
>  5. Re: Die Linke und die Drogen (Andi_nRw)
>  6. Antwort an Guido (Christine Zander)
>  7. Re: Die Linke und die Drogen (Spiff Pirat)
>
>
>----------------------------------------------------------------------
>
>Message: 1
>Date: Tue, 01 Nov 2011 15:31:41 +0100
>From: Maximilian Plenert <max.plenert AT hanfverband.de>
>To: Fachforum Drogen der GRÜNEN JUGEND
>       <liste-ff-drogen AT gruene-jugend.de>,     BND Diskussionsliste
>       <bnd-debatte AT bndrogenpolitik.de>,      
>linke-drogenpolitik AT yahoogroups.de,
>       Top <mapde-topnews AT listen.jpberlin.de>, vfdintern AT yahoogroups.de,
>       Liste: AG_Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
>Subject: [AG-Drogen] Fragen Sie die Bundeskanzlerin!
>Message-ID: <4EB002CD.2090003 AT hanfverband.de>
>Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1
>
>-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
>Hash: SHA1
>
>Ich habe bei "Fragen Sie die Bundeskanzlerin!" eine Frage eingereicht:
>
>"Wie stehen Sie zur Forderung, den bestehenden Schwarzmarkt für Cannabis
>durch
>einen regulierten Markt mit Jugend- und Verbraucherschutz (Kontrolle von
>Qualität und THC-Gehalt) zu ersetzen und mehr Suchtprävention über
>Cannabissteuern zu finanzieren?"
>
>Sie kann bis zum 13.11. bewertet werden, die TOP 10 der Fragen werden am
>18.11. von der Bundeskanzlerin auf Youtube beantwortet. Bitte klick auf "ja",
>wenn euch die Frage gefällt - dafür müsst ihr euch wenn ihr kein google
>Account habt, nur kurz "Gast" anmelden) und verbreitet den Link (den
>Kurzbeschreibungstext müsst ihr ggf. selbst anpassen, normalerweise schlägt
>Facebook da etwas unbrauchbares vor) weiter. Der Kurzlink lautet:
>http://tinyurl.com/6dycpgm Weitere Infos und Werbung folgen...
>-----BEGIN PGP SIGNATURE-----
>Version: GnuPG v1.4.10 (GNU/Linux)
>Comment: Using GnuPG with Mozilla - http://enigmail.mozdev.org/
>
>iQIcBAEBAgAGBQJOsALEAAoJEBweUxAXn9NH6FgP/RJAytm7UxRPOvhFNQpSdOC7
>Ailri4NDawh4L3trKJ2IXMlVO4cAl0nNCVmJOP9bLj8KMy5AkZt8c/K4AnJ5Cw5F
>OiyuhWQ8RuoLNj/M5yPf5M+/9DOrMHaNbQ8dx9r2FZLmwrYa/RJioAn8FUD5FMnZ
>NQcfM/UVURQPppLrKBygAi7Kx7nIx08yg40QnjdIa//1TQQ23xn3+wd8JVWHIMzq
>2d8Fw2QNrfoSD3Mc9gqWKZEKOyFhqb5C5e2kBoQ733jUTq8o8kMa8+qoLXWmKAu4
>9H1ghJEmLHsJuHnLOt/lGODD6MubxMB5nY8AF4QTgjF0zRWCma7kg3vn78/j7KNW
>55vaUJMQaSl3+uOyLmIDaU6rqfiHSiYXwB6Q2mbfiTcB0Sfrg6xu/y7mDtEb8ydm
>Z8v4+AQwLvqWg7AYOr96OXU5Go55iNZ0u5fMxNCZ2aQd1uer6Y9KK6zft9RLv3iA
>CSDppJNFspvrj0zH50K26Si4VptaBcL1Y5PqeESEkMVLx80FdtAV+VEFBUfQJhku
>DANHT6NQnDHVXcdsN4/ZvtgNhRsrrlF/n0086Unzg7Xd1PnQCFoGYHxjyDsc2d99
>YDD05Jc//2Wh93DhftnD6L9gnbS+Zqq5Mp4ApF5aOMGWGvqD9ZQftN2eK77tP1Cf
>KfcTzjZd+O96sH5xDzPf
>=tom/
>-----END PGP SIGNATURE-----
>
>
>------------------------------
>
>Message: 2
>Date: Tue, 1 Nov 2011 17:11:47 +0100 (CET)
>From: "Thomas Barth" <tyyxx AT web.de>
>To: "Mailingliste der AG Drogen" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
>Subject: Re: [AG-Drogen] Beispiel erfolgreicher Entkriminalisierung
>Message-ID:
>       <1182300856.8536500.1320163907924.JavaMail.fmail@mwmweb071>
>Content-Type: text/plain; charset="utf-8"
>
>Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
>URL:
><https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen/attachments/20111101/f6d2dff3/attachment-0001.htm>
>
>------------------------------
>
>Message: 3
>Date: Tue, 01 Nov 2011 17:14:57 +0100
>From: Maximilian Plenert <max.plenert AT hanfverband.de>
>To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
>Subject: Re: [AG-Drogen] Beispiel erfolgreicher Entkriminalisierung
>Message-ID: <4EB01B01.2030705 AT hanfverband.de>
>Content-Type: text/plain; charset=UTF-8
>
>-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
>Hash: SHA1
>
>
>Zum Thema Portugal:
>
>Drug Policy in Portugal: The Benefits of Decriminalizing Drug Use
>http://www.soros.org/initiatives/drugpolicy/articles_publications/publications/drug-policy-in-portugal-20110829/drug-policy-in-portugal-20110829.pdf
>
>Date:
>August 2011
>Source:
>Open Society Foundations
>Author:
>Artur Domoslawski
>In 2000, the Portuguese government responded to widespread public concern
>over
>drugs by rejecting a "war on drugs" approach and instead decriminalized drug
>possession and use. It further rebuffed convention by placing the
>responsibility
>for decreasing drug demand as well as managing dependence under the Ministry
>of
>Health, rather than the Ministry of Justice. With this, the official response
>toward drug-dependent persons shifted from viewing them as criminals, to
>treating them as patients.
>
>Drug Policy in Portugal: The Benefits of Decriminalizing Drug Use is the
>second
>in a series of reports by the Open Society Foundations' Global Drug Policy
>Program that documents positive examples of drug policy reform around the
>world
>(the first being From the Mountaintops: What the World Can Learn from Drug
>Policy Change in Switzerland). Drug Policy in Portugal describes the process,
>context, ideas, and values that enabled Portugal to make the transition to a
>public health response to drug use and possession. Now, with a decade of
>experience, Portugal provides a valuable case study of how decriminalization
>coupled with evidence-based strategies can reduce drug consumption,
>dependence,
>recidivism, and HIV infection, and create safer communities for all.
>
>This report, by award-winning journalist Artur Domoslawski, is available for
>download in English below.
>
>
>lg max
>- -----------------------
>Aktiv werden! http://hanfverband.de/index.php/aktiv-werden
>
>Deutscher Hanf Verband
>Maximilian Plenert
>Rykestraße 13
>10405 Berlin
>
>Tel: 030-44716653
>Fax: 030-44716654
>email: max.plenert AT hanfverband.de
>-----BEGIN PGP SIGNATURE-----
>Version: GnuPG v1.4.10 (GNU/Linux)
>Comment: Using GnuPG with Mozilla - http://enigmail.mozdev.org/
>
>iQIcBAEBAgAGBQJOsBsAAAoJEBweUxAXn9NHYGYP/3UC/6UkRfdNtOHOk/BDNhUh
>BrDq5N/ULSSD37SQlj5YRA6ib+XxQ4MWfX3wTlakIiAJ4T6oVH0NUZJssTLFR3CS
>nelLM+Ca+kkWPowkHv0cJfkA+//JwbojqtFpWRTbAr1CDLCESQ0XKUBlYidifJGV
>okJYAOYJ3y23AHCDPHkxQAcvJQHoIdTVryMJmvO6iSErwqozmdJuOk28tKnBoNss
>G1Hmqy2uglb80jGkszgsOIgYgvb5/6Q5lHCRkSfQvMMCBjjBS0rt2rKWxHY2fGJo
>YBrS8RiRUQSFwOt0X4uFA045uwBWmQ4Iip6wB32PNb1xoz7r1gmWjCe7DMAzo3t1
>ZPeXr4apEG0EOCDs5mO/6B0QlF9NXXYpCZBEEnkKfwENySqFdNwApVTPyLln9QM2
>KQK94S8GJCEl1a2nqT7yUE+acvbfxB0C7WPyswBFM9rg/CfOgCOX3RItGdNdTc1f
>7nqU62WlpCyKVw5rfJ+fPPLykXlGYwVYvumaJILARu/wss3lFDsLHMN+vNWExB++
>Nee6QAYcS+vRq/Th7jz/OvUZvs4AtiFvX3wJ2gC1W8DnWK7GWwPxEht1tBCDSuT4
>+PfR1wLuG9YEE5rZKA91CTr/5SopbEoHDxKYbyQFQZU/qO0dhfvkRybh1Vpjyd2M
>iSdPFD9h+7R3Q14m4/cu
>=uMba
>-----END PGP SIGNATURE-----
>
>
>------------------------------
>
>Message: 4
>Date: Tue, 01 Nov 2011 17:34:18 +0100
>From: Fidel <fidelsmailinglisten AT googlemail.com>
>To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
>Subject: [AG-Drogen] Die Linke und die Drogen
>Message-ID: <4EB01F8A.6030205 AT googlemail.com>
>Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-15
>
>Ahoi!
>
>http://www.spiegelfechter.com/wordpress/7161/die-linke-und-die-drogen
>
>
>Gruß Fidel
>
>P.S. Denkt mal drüber nach!
>
>
>------------------------------
>
>Message: 5
>Date: Tue, 1 Nov 2011 18:30:28 +0100
>From: "Andi_nRw" <andi AT piratenpartei-wesel.de>
>To: "Mailingliste der AG Drogen" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
>Subject: Re: [AG-Drogen] Die Linke und die Drogen
>Message-ID: <8AEBA9A7CAE548ACB49ECC70AC1E2085@PandaTOP>
>Content-Type: text/plain; format=flowed; charset="utf-8";
>       reply-type=original
>
>----- Original Message -----
>From: "Fidel" <fidelsmailinglisten AT googlemail.com>
>To: "Mailingliste der AG Drogen" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
>Sent: Tuesday, November 01, 2011 5:34 PM
>Subject: [AG-Drogen] Die Linke und die Drogen
>
>
>> Ahoi!
>> http://www.spiegelfechter.com/wordpress/7161/die-linke-und-die-drogen
>> Gruß Fidel
>> P.S. Denkt mal drüber nach!
>
>
>Find ich vom Video her ehr lustig. Aber diese Linke da kommt ja weitgehend
>ohne jedes handfeste Argument aus, kennt offensichtlich kein Stück die
>Beweggründe, die die Linke-Drogenpolitik-Arbeitsgruppen zu diesem
>Programmteil gebracht hat. Wiederolt die FTD als tragendes Arument für die
>Richtigkeit ihrer Haltung anzuführen...ist mehr als schwach. Dabei wäre es
>doch so einfach ein paar haltbare Sachargumente vorzubringen...die sicher
>auch kein Journalist widerlegen kann.
>Da wundert es wohl auch kaum, dass medial der Linke-Parteitagsbeschluss
>gerade mal 3 Stunden hielt...und dann der Inkompetenz und Feigheit der
>Parteiführung zum Opfer fiel... ;)
>
>Liebe Grüße
>Andi
>
>
>
>------------------------------
>
>Message: 6
>Date: Tue, 1 Nov 2011 22:19:59 +0100
>From: Christine Zander <christine.zander AT gmx.net>
>To: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
>Subject: [AG-Drogen] Antwort an Guido
>Message-ID: <B7C3DE38-D7BC-4D98-B0C9-2E14002DC0E9 AT gmx.net>
>Content-Type: text/plain; charset=WINDOWS-1252; format=flowed;
>       delsp=yes
>
>Hi Guido,
>
>Mir geht es einfach um eine freie Entscheidung!
>
>Zuerst einmal hat man die Verantwortung für sein eigenes Leben und
>Tun. Natürlich liegen die Gründe für Sucht oft in der Vergangenheit,
>Dinge, die in der Kindheit passiert sind  etc ... hier gibt es viele
>Auslöser. Es hilft auch jedem die Gründe zu erkennen. Trotzdem spricht
>es nicht von der Verantwortung für das eigene Leben frei. Jeder muss
>sich doch trotzdem fragen: Wie möchte ich leben? Was will ich?
>
>Momentan werden die Menschen hier gut therapiert, die sich für die
>Abstinenz entscheiden. Die anderen werden niedrigschwellig, so gut es
>eben bei der momentanen Gesetzeslage machbar ist, betreut. Diese
>Angebote werden meistens von Leuten wahrgenommen, die schon sehr
>"kaputt" sind. Süchtige, die sich irgendwie mit ihrer Sucht
>eingerichtet haben, sie irgendwie geschafft haben zu finanzieren,
>findest du in beiden Kategorien eher selten.
>
>Bei Menschen, die täglich Drogen konsumieren sollte irgendwann der
>Punkt kommen, an dem sie sich bewusst entscheiden.  "Will ich abhängig
>sein – oder will ich nicht abhängig sein? – Und welche Konsequenzen
>hat so eine Entscheidung auf mein Leben? Wie schaffe ich es mit meiner
>Abhängigkeit so zu leben, wie ich es mir vorstelle? Was ist mir
>wichtig?  Wie möchte ich mit der Droge leben?"
>
>Deshalb bin ich für eine konsequente Legalisierung. Ich will, dass
>Menschen sich frei entscheiden können. Letztendlich schadet jeder
>seinem Körper – mehr aber nicht.
>
>Wenn sich ein Konsument momentan für seine Abhängigkeit entscheidet,
>entscheidet er sich zwangsweise für die Kriminalität, denn schon
>allein der Erwerb harter Drogen ist strafbar. Wenn derjenige das Glück
>hat und viel verdient, wird er wahrscheinlich nicht im Knast landen,
>da solche Leute meistens keine hohen Strafen bekommen (Erwerb plus
>fester Job= Bewährung oder Geldstrafe).
>
>Viele Süchtige, die nicht das Geld zur Finanzierung ihrer Sucht haben
>entscheiden sich für den Handel, da das nur heisst die Droge
>weiterzugeben, an andere Menschen, die sie ebenfalls brauchen. Das
>bedeutet, dass sie letztenendes irgendwann im Knast landen. Es gibt
>leider auch die Menschen, die richtig üble (Gewalt)Taten begehen (und
>das sind oft diejenigen, die sich eben nicht mit ihrer Sucht
>auseinandergesetzt haben). Entschuldigung ist meistens: ich musste es
>ja tun ich bin ja süchtig... aber auch als Süchtiger kann man sein Tun
>steuern!
>
>Die Drogenaufklärung ist momentan nicht darauf angelegt, dass die
>Menschen sich hinterfragen. Konsumenten harter Drogen werden
>abgestempelt – es wird allgemein (auch durch die Presse) suggeriert:
>Wenn du abhängig von einer harten Droge bist, stehst du mit einem Bein
>im Grab – landest in der Gosse und tust auf einmal nur die schlimmsten
>Dinge. Das ist ja dann auch die Entschuldigung, auf die sich viele
>zurückziehen. Ist ja auch einfacher als sich mit sich selbst
>auseinanderzusetzen ...
>
>Im Fall einer Abhängigkeit, ist es zwar nicht machbar, einfach so
>damit aufzuhören – trotzdem ist es Abhängigen möglich ihr Verhalten zu
>steuern und im Griff zu haben. Hier sehe ich die Aufgabe der
>Suchtherapeuten und Streetworker. Nur wieweit dürfen sie momentan
>gehen? Bei der derzeitigen Gesetzeslage können sie ja schlecht
>sagen:"wenn du es nicht schaffst aufzuhören – dann entscheide dich
>bewusst für deine Abhängigkeit" – und sie in diesem Prozess zu
>begleiten. Ich weiss, dass die niedrigschwelligen Angebote teilweise
>auf so einem Ansatz aufbauen – jedoch ist der Rahmen durch die
>herrschenden Gesetze zu eng gesteckt. SKOLL kannte ich bisher nicht,
>ist sicher ein guter Ansatz, sofern er die Leute zu mehr
>Selbstverantwortlichkeit und Nachdenken bewegen will und das Ziel
>nicht doch wieder langfristig die Abstinenz ist.
>
>Wenn die Leute sich bewusst für eine Abhängigkeit entscheiden, dann
>kommt irgendwann auch der Punkt, an dem sie keine Lust mehr haben und
>aufhören. Es gibt ja auch die Theorie, dass Menschen irgendwann aus
>ihrer Sucht herauswachsen – ich weiss nicht ob es stimmt – aber ich
>kenne schon Leute, die ihre Sucht auf einmal angekotzt hat und die
>dann damit aufgehört haben. Und das, obwohl sie einen Weg gefunden
>hatten jahrelang mit ihrer Sucht zu leben, ohne dass es auffiel.
>Niemand hätte es ihnen zugetraut. Aber an solche Punkte kommen
>Menschen aber immer nur freiwillig.
>
>Das sind die Hauptkritikpunkte, die ich an der momentanen
>Drogenpolitik habe
>
>1. Den Menschen wird ihre Eigenverantwortlichkeit genommen. Jeder geht
>seine eigenen Wege – und wenn es der Weg in die Abhängigkeit ist.
>Momentan  ist es  für viele Menschen leider das einfachste die
>Verantwortung auf die Drogen zu schieben. Wir geben den Drogen zuviel
>Macht. Dabei sind es einfache Pflanzen. Drogen sind das, was wir
>daraus machen.
>
>2. Menschen, die sich für ihre Abhängigkeit entscheiden werden
>kriminalisiert.
>
>Zu den Methadonprogrammen: Da Methadon wirklich nur eine Ersatzdroge
>ist, also den körperlichen Entzug nimmt, jedoch nicht wirklich
>befriedigt, ist es klar, dass es viele Rückfälle gibt. Zumal viele
>Leute aus finanziellen Gründen in diese Programme gehen. Da sie sich
>eine durchgehende Versorgung mit Heroin  nicht leisten können. Das
>macht klar, warum es so viele Rückfälle gibt. Beikonsum sollte auch
>legitim sein, solange sich der Patient einigermaßen im Griff hat und
>klarkommt. Der Grund warum diese Programme so begrenzt angeboten
>werden sind die hohen Auflagen der gesetzlichen Krankenkassen. Die
>Ärzte werden auf Lehrgänge geschickt – in der Zeit verlieren den
>Umsatz in ihren Praxen. Dazu wird bei jedem Patienten genau hingesehen
>wie lange bekommt er Methadon – es werden teure Kontrollen (Urintests
>etc) vorgeschrieben etc. Ein Arzt überlegt sich das gut, bevor er
>Methadonprogramme für Patienten gesetzllicher Kassen anbietet. Dazu
>kommt natürlich auch, dass die Patienten teilweise auch nicht einfach
>sind. Aber Hauptgrund ist wirklich die Reglementierung.
>
>Zu Synanon: Das schlimme ist: die Leute wissen oft gar nicht genau,
>worauf sie sich einlassen. Meistens wird die Therapieform gewählt, die
>sie am schnellsten und einfachsten aufnimmt. Im Fall von Synanon kenne
>ich niemanden, der es länger als 3 tage ausgehalten hat. Zum Glück,
>muss ich leider sagen.
>
>Liebe Grüße,
>Christine
>
>
>
>
>
>
>
>
>------------------------------
>
>Message: 7
>Date: Tue, 1 Nov 2011 21:36:15 +0000 (GMT)
>From: Spiff Pirat <spiffpp AT yahoo.de>
>To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
>Subject: Re: [AG-Drogen] Die Linke und die Drogen
>Message-ID:
>       <1320183375.13538.YahooMailNeo AT web24615.mail.ird.yahoo.com>
>Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1
>
>Uiuiui...
>Also die Frau hat wenig bis keine Ahnung. An den Stellen, wo sie Ahnung hat,
>drückt sie sich völlig beschissen aus. Aber worüber sollte ich jetzt
>nachdenken, Fidel?
>
>Spiff
>
> 
>------
>Freiheit, für alle, für umsonst.
>
>
>ACHTUNG: Obige Unterschrift ist nicht ganz ernst gemeint. Weitere
>Belehrungen darüber, was und wie Freiheit ist oder nicht werden nicht
>benötigt. Danke.
>
>
>www.piratenpartei.de - Klarmachen zum Ändern!
>
>
>----- Ursprüngliche Message -----
>Von: Andi_nRw <andi AT piratenpartei-wesel.de>
>An: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
>Cc:
>Gesendet: 18:30 Dienstag, 1.November 2011
>Betreff: Re: [AG-Drogen] Die Linke und die Drogen
>
>----- Original Message ----- From: "Fidel"
><fidelsmailinglisten AT googlemail.com>
>To: "Mailingliste der AG Drogen" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
>Sent: Tuesday, November 01, 2011 5:34 PM
>Subject: [AG-Drogen] Die Linke und die Drogen
>
>
>> Ahoi!
>> http://www.spiegelfechter.com/wordpress/7161/die-linke-und-die-drogen
>> Gruß Fidel
>> P.S. Denkt mal drüber nach!
>
>
>Find ich vom Video her ehr lustig. Aber diese Linke da kommt ja weitgehend
>ohne jedes handfeste Argument aus, kennt offensichtlich kein Stück die
>Beweggründe, die die Linke-Drogenpolitik-Arbeitsgruppen zu diesem
>Programmteil gebracht hat. Wiederolt die FTD als tragendes Arument für die
>Richtigkeit ihrer Haltung anzuführen...ist mehr als schwach. Dabei wäre es
>doch so einfach ein paar haltbare Sachargumente vorzubringen...die sicher
>auch kein Journalist widerlegen kann.
>Da wundert es wohl auch kaum, dass medial der Linke-Parteitagsbeschluss
>gerade mal 3 Stunden hielt...und dann der Inkompetenz und Feigheit der
>Parteiführung zum Opfer fiel... ;)
>
>Liebe Grüße
>Andi
>-- AG-Drogen mailing list
>AG-Drogen AT lists.piratenpartei.de
>https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-drogen
>
>
>------------------------------
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>--
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>
>Ende AG-Drogen Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 2
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